2008.04 - Samoa


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2008 - April, American Samoa



Wir sind in etwas mehr als 1½ Tagen von Niue nach American Samoa gesegelt. Dank besten Segelbedingungen erreichten wir das beinahe 300 SM entfernte Pago Pago bei Sonnenuntergang, anstelle des darauf folgenden Vormittags. So ankerten wir in Eile und die Eile führt zu Fehlern. Wir schauen auf die Karte und suchten zwischen den Schiffen unseren Ankerplatz und haben dabei die Karte mit der südlichen Untiefe gleich wieder vergessen. Prompt hatten wir Grundberührung beim Rückwärtsfahren, als wir den Anker vergraben wollten. Glück, es ist nichts passiert :-)) ... Auf der Karte sieht man das unter Wasser liegende Riff - oder die Untiefe - in dunkelgrüner Farbe.

Der Ankergrund ist schlecht (Schlamm und Plastiksäcke!) und so ankert man hier mit verkatteten Ankern, d.h. es wird ein Anker vor dem Hauptanker montiert. Zudem liegt die Bucht zwischen Hügeln, welche starke Böen erwarten lassen. Einige Schiffe sind an Bojen, was zusätzlich das Ankern erschwert, weil diese einen kleineren "Schwojkreis" haben, als Schiffe vor Anker.

Pago Pago - ausgesprochen Pahngo Pahngo - ist ein charmantes Städten. Auf der kleinen Insel leben ca. 50'000 Einwohner und praktisch jeder fährt einen 4x4 ...

Schönste Aussicht auf Pago Pago. Im hinteren Teil der Bucht sind die Ankerplätze für die Segelschiffe.



Es stimmt, dass das Wasser im hinteren Teil der Bucht, in welcher die Segelschiffe ankern, stark verschmutzt ist. Aber die Insel selbst ist von traumhafter Schönheit und es wäre ein Fehler, aus diesem Grunde American Samoa nicht zu besuchen. Uns hat es hier ausserordentlich gefallen.







Nachtrag Juni 2014
:
Pago Pago wurde ein Jahr später, im September 2009, durch einen Tsunami verwüstet. Dieser wurde durch ein Erdbeben ausgelöst.





Geographie: Karte Süd-Pazifk mit American und Western Samoa (Nr. 10 und 9) ....






Als Erstes fallen uns die farbigen Busse in American Samoa auf. Auf dem Chassis eines grösseren Autos wird ein farbiger Bussaufbau montiert, welcher die Passagiere aufnimmt.


Weitere Fotos von American Samoa

Wrack an der Nordküste von American Samoa ...
Die Einwohner von American Samoa sind "US-Nationals" und nicht "US-Citizens" ...
... Der Hauptunterschied liegt darin, dass die ersteren nicht an den Wahlen des Präsidenten teilnehmen können.
Historisches Zentrum von Pago Pago ...
Regenschauer in der Bucht von Pago Pago.
Nationalpark in Pagp Pago ...
Die spektakuläre Aussicht auf Pago Pago Harbour und die Insel Tutuila entschädigte uns für den langen Weg ....
Die Bucht selber ist ein unterirdischer Krater, bei welchem die südliche Wand vor Millionen von Jahren einstürzte.
Am Top angekommen, würde natürlich mein Geburtstag gefeiert, für einmal im "kleinen Kreis" ... :-))
Aussicht in den Süden, nacuh Niue ...
Atemberaubend Aussicht auf die Bucht von Pago Pago.
Der Fussweg hier heruf ist etwa 5 km und recht steil. Es lohnt sich.
Man wandert auf einem sehr morastigen Weg etwa 5 Kilometer den Berg hinauf. Der Rückweg war dann bedeutend angenehmer ...
Wie überall im Pazifik: traumhafte Strände und schönste Landschaft.
Im Süden von American Samoa.
Wie überall im Pazifik haben die Missionare ganze Arbeit geleistet.
Blunt's Point: Amerikanisches Überbleibsel ") aus dem 2. Weltkrieg, mit Ziel auf den Eingang der Bucht von Pago Pago
Die Samoaner sind sehr lustige und nette Leute und die 70'000 Einwohner fühlen sich auf ihrer Insel sichtlich wohl.
Strand im Süden von American Samoa.
Viele überdimensionale Kirchen wurden in American Samoa gebaut ...
Im Süden von American Samoa ...





2008 - Mai, Western Samoa



Eine nächtliche Segelreise brachte uns von Pago Pago in American Samoa zur Hauptstadt von Western Samoa, Apia. Nach einer zweitägigen Rundfahrt im Mietwagen steht für uns fest: Western Samoa ist eine der schönsten, und liebenswertesten Inseln im Pazifik.

Western Samoa ist eine Reise wert. Wer die Gelegenheit hat, hier einmal seine Ferien zu verbringen, sollte diese benutzen. Die Landschaft der Insel ist atemberaubend und die Leute sind lustig, aufgeschlossen und äusserst freundlich.






Ungef. 35'000 Einwohner leben in Apia. Kirchen, wohin man schaut. Wir haben nirgends so viele Kirche gesehen wie hier in Western Samoa: kleinste Dörfer mit grössten Gotteshäuser. Es gibt Mormonen, Sieben-Tages Adventisten, Zeugen Jehovas, Protestanten, Katholiken, einige wenige Bahai, welche in friedlicher Eintracht - ohne jegliche soziale Spannungen - zusammen leben.

Das Stadt selbst ist eine Mischung aus Neu- und kolonialer Zeit, aus welcher das alte Regierungsgebäude an der Seepromenade stammt. Dieses Gebäude beherbergt heute ein Museum.

Bis vor dem 1. Weltkrieg war Western Samoa eine deutsche Kolonie. Deutsche geniessen noch immer einen gewissen Sonderstatus, da es zwischen den deutschen Kolonialherren und den Samoanern nie bewaffnete Konflikte gab. Viele Familien führen noch heute deutsche Familiennamen ...

Ankerplätze gibt es keine mehr in Apia. Man muss die kleine Marina benutzen. Nachdem man sich bei der Einfahrt der Hafenbehörde gemeldet hat, wird das Schiff in die Marina "eskortiert". Zoll, Gesundheitsamt, Quarantäne, Hafenbehörde und die Marina-Administration besuchen die Schiffe. Erst nachdem alle Formalitäten erledigt sind, darf das Schiff verlassen werden. Die Behörden sind unkompliziert und nach einer Stunde können wir die gelbe Flagge einholen ....

Mit Drogen auf dem Schiff sollte man hier in Apia sehr vorsichtig sein. Alle neu ankommenden Schiffe wurden von einem Hund nach Drogen abgesucht. Bei einem jungen Australier fand der Zoll drei Joints und dafür landete er im Gefängnis ... für wie lange? Wir wissen es nicht. Heute wurde das kleine Schiff, im Beisein des Australiers, von 3 Zöllnern komplett durchsucht. All diese Arbeit, die Aufregung, den Ärger und die vielen Unannehmlichkeiten ...  lohnt sich das für drei kleine Joints !



"Return to Paradise Beach" auf der Südwestseite von Samoa, benannt nach einer von Gary Cooper in 1953 verfilmten Geschichte, basierend auf einer Novelle von James Michener
Wir sehen den "Fuipisia-Wasserfall", 56 m hoch.


Männer tragen einen Lavalava (täglicher, bunter Rock) oder einen Faitaga (dezenter Rock mit Taschen). Mit Letzteren laufen u.a. alle Respekt­personen, z.B. Polizisten herum.

Wir sollen Ratten­sperren auf allen Seilen anbringen. Nicht etwa um unser Schiff vor Ratten zu sichern, son­dern um allfällige Ratten, welche sich auf unserem Schiff befinden könnten, daran zu hindern, Western Samoa zu betreten :-))) ... 

Die Fale - Wohnungen - haben keine Wände.

Im Jahr 1830 landet der Engländer John Williams von der Londoner Missions­gesell­schaft auf der samoanischen Insel Savaii und läßt sich auf Samoa als Missionar nieder – 10 Jahre später war ganz Samoa christianisiert! Der Grund für diese schnelle und unblutige Christianisierung Samoas dürfte auch in der Tatsache liegen, daß es in Samoa bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts noch rituelle Menschenopfer mit Kannibalismus gab und eine samoanische Prophezeiung besagte, daß eines Tages Menschen anderer Hautfarbe nach Samoa kommen und eine neue Religion mit sich bringen würden, die die „einheimischen Götter“ ersetzen würden ... so wurden die ersten Missionare mit offenen Armen willkommen geheissen ! John Williams bereiste übrigens nach seiner sehr erfolgreichen Christianisierung Samoas noch die Inseln von Vanuatu, wo er aber getötet und verspeist wurde ... sein Kopf wurde, nach der Bekehrung Vanuatu’s, an die Samoaner zurückgegeben und er ist heute in Apia, Samoa, bestattet.

Muttertag und Vatertag kennt man überall auf der Welt. Nur in Samoa gibt es exklusive den "Tag der Kinder" - am Montag nach dem "Weissen Sonntag" ist darum offizieller Feiertag.

Die Behörde denkt - ernsthaft - daran, vom Rechts- auf den Links-Verkehr umzustellen.

In Samoa gibt es weder Fahrschule, noch Fahrzeugkontrolle. Geschwindigkeits- oder Alkoholkontrollen sind dem Land ebenso fremd. Trotz all diesen "Mängeln" ist das Autofahren hier angenehm und problemlos.



Weitere Fotos von Western Samoa