2011.08 - Indonesien 1


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2011 - August, Kupang, West Timor, Indonesien



Nach 11 Tagen auf See erreichen wir Kupang in West Timor.


Mit einem Schiff in Indonesien einzureisen ist nicht ganz einfach. Man benötigt bei der Einreise ein Visum, den CAIT (Indonesian Crousing Permit) und einen Sponsorletter. Um dies zu bekommen, müsste man einen Agenten engagieren, welcher all dies im Vorfeld erledigen würde. Zudem verlangen die indonesischen Behörden von den Seglern das Hinterlegen eines Bondes in der Höhe von 40% des Schiffswertes ... Bürokratie ohne Ende. Um diese zu umgehen, haben wir uns dem "Rally" von "Sail Indonesia" angeschlossen, welche uns den CAIT und den Sponsorletter beschafften. Zudem organisieren sie bei der Ankunft mit den Behörden zusammen die Einklarierung und die Bezahlung des Bondes ist nicht erforderlich. Und die Einreise funktionierte tadellos. In wenigen Stunden waren alle Formalitäten erledigt und wir können uns frei in Indonesien Bewegen. "Geschenke" an die Uniformierten waren nicht notwendig, ausser ein paar Flaschen Wein :-)) ...

Kupang ist die grösste Stadt in West-Timor und es leben ungefähr 350'000 Einwohner hier. Betreffend Sehenswürdigkeiten hat sie nicht viel zu bieten und es gibt ausser uns Seglern auch keine, oder nur sehr wenige Touristen hier. Uns gefällt's, die Stadt ist sehr lebendig und die Indonesier sind ausgesprochen freundlich. Zudem ist in Indonesien jeder ein Millionär, denn hundert Franken entsprechen etwa einer Million Rupiah. Trotz den vielen Nullen auf den indonesischen Geldscheinen ist das Geld noch etwas wert, 5'000 Rupiah (50 Rappen) kostet eine Stunde Internet und für eine gute Mahlzeit bezahlen wir um die 20'000 oder umgerechnet etwa zwei Franken. Für eine Schüssel Reis mit Gemüse wird 5'000 Rupiah oder 50 Rappen verlangt.




Impressionen aus Kupang

Diese Ruhe möchte ich einmal haben :-)). Ladeninhaberin und Huhn schlafen mangels Kunden.
Transport unseres Beibootes zurück ins Wasser.
Der kleine Affe hätte gerne Nüsse und so hält er sich an den Hosen fest, bis er welche bekommt.
Im Gegensatz zu den pazifischen Inseln ist in Asien die Tierwelt äusserst vielfältig.
Das Ikat oder die Faden-Färbung ist eine alte indonesische Technik, um ein gewebtes Tuch herzustellen.
"Bemo" wir das allgegenwärtige, öffentliche Verkehrsmittel genannt ...
Im Durchschnitt aller Bemos ist diese WIndschutzscheibe nur wenig dekoriert ...





Unser Aussenbordmotor hat "seinen Geist" aufgegeben. Jean François von der "Astarte" versucht ihn zu reparieren. Er reinigte den Vergaser mehrmals und wir kaufen die gesamten elektronischen Bestandteile neu. Nach mehreren Reparaturversuchen geben wir es auf. Der Motor läuft im Leerlauf, hat aber sonst keine Kraft. Die elektronischen Ersatzteile für unseren Yamaha haben wir leicht gefunden, aber es gibt erstaunlicherweise nicht einen einzigen Aussenbordmotor in Kupang zu kaufen, d.h. wir müssen uns bis Bali mit einem defekten Motor durchschlagen. Jos von der Segelyacht "JaMaRo" hat uns freundlicherweise seinen 4-PS Ersatzmotor ausgeliehen. Leider läuft der auch nicht besser und hat dieselben Symptome. Das wäre alles kein grösseres Problem für uns, wenn es hier nicht diese enormen Strömungen zwischen den Inseln geben würde, wo man einen starken Motor braucht, um zum Schiff zurückkehren zu können ...



2011 - August, Kalabahi in Alor, Indonesien






"Bemo"
, das öffentliche Verkehrsmittel in Indonesien ...
Wir segelten über Nacht zur Stadt Kalabahi auf der Insel Alor. Alor liegt nordöstlich von West-Timor (Karte). Am morgen erreichten wir den Kanal zwischen Alor und Palau Pantar und realisierten erstmalig die extrem starken Strömungen zwischen den Inseln, verursacht durch Ebbe und Flut. 1.4 Knoten Fahrt Volle Besegelung und optimaler Wind reichten nicht aus, um den Kanal zu passieren. Mit zusätzlich eingeschaltetem Motor erreichten wir eine Geschwindigkeit um 1.5 bis 2 Knoten.

Kalabahi ist eine Stadt mit 60'000 Einwohnern und wie Kupang, sehr lebendig und geschäftig. Wegen der portugiesischen Kolonialzeit leben viele Katholiken in Kalabahi, aber die Minderheit der moslemischen Glaubensbrüder ist dafür mit lautstarken Megaphonen mehrmals täglich und einmal in der Nacht mit den Lesungen aus dem Koran zu hören - wir ankern in Sichtweite der Moschee...

Die Sprache ist für uns ein Problem, denn nur wenige Leute sprechen englisch. "Halo Mister" lautet die Anrede für uns Fremden in Indonesien. Die Kinder, welche mit dem Kanu zu den ankernden Schiffen fahren können noch "My Book" oder "My Pen" sagen und meinen damit, dass sie beides gerne hätten. Einigen Studenten hingegen suchen das Gespräch mit uns, um ihre Sachkenntnisse zu verbessern. Wir nutzen natürlich diese Gelegenheiten und nehmen diese "Gesprächspartner" mit uns. Ryan zeigte uns ein Teil von Alor, wir luden in im Gegenzug zum Essen ein und spendierten ihm ein englisch-indonesisches Wörterbuch.

Nathalie beginnt indonesisch zu lernen, gut für mich :-)). Die Sprache scheint einfach zu sein, es gibt keine Zeiten und Artikel. "ich Kartoffel essen" = Gegenwart, "Gestern ich Kartoffel essen" = Vergangenheit ...

Dank einem kleinen Interview kam Nathalie in die Alor-Online-News.





Impressionen aus Kalabahi, Alor


Markt in Kalabahi, Alor ...
"


Bule" heisst der Fremde hier. Meistens wird gelacht, wenn man bezahlt. Sie haben Freude, wenn sie von einem "Bule" einen guten Preis für Ihre Ware erhalten. Ich bezahle 1'000 (10 Rappen) für ein paar Bethelnüsse, offensichtlich zu viel :-))


Bethelnuss-Verkäuferinnen ...
Im Hafen von Kalabahi ist immer viel Betrieb ...
... Die Leute kommen von überall her, um in der Stadt Ihre Waren zu verkaufen oder um Waren ...
... zu erwerben. Kaum zu glauben, wie viele Leute in den Booten einen Platz haben.
Markrtszene ...
Als Bule bezahlt man immer einwenig zuviel ...
Marktszene ...
Die Ursache eines Grossteils des Lärms und von vielen Nachtruhestörungen ... eine der Moscheen in Kalabahi
Unsere Guide in Kalabahi, Ryan, ein englisch Student, 17 jährig (hier mit Nathalie und Carmen, SY "Caminata")





2011 - August, Ein Ausflug nach Takpala, einem traditionellen indonesichen Dorf



Takpala, ein traditionelles indonesisches Dorf ...



Wir versuchen uns via öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus) einen Ausflug nach Takpala, 15 km von Kalabahi entfernt, zu organisieren. Mit zwei verschiedenen Bemos erreichen wir die Busstation und fragten einen weiteren Indonesier wo der Bus für unsere kleine Reise zu finden sei. Er nahm uns mit und wir liefen einige 100 m bis wir uns vor einem privaten Haus mit einem wirklich uralten Bemo wieder vorfanden, Er fing an, das Bemo zu reparieren - oberer Teil der vorderen Stossdämpfer - und baute die herumstehenden Sitze ein. Unser Erklärungsversuch, dass dies nicht das sei, was wir wollten, endete im "Nichts". Dafür erschien "Siti", die junge moslemische Frau, im Vordergrund des obigen Fotos, und erklärte uns, dass wir den Bemo für 200'000 Rupiah mieten können. Wir waren damit einverstanden und da sie Englisch sprach nahmen wir sie natürlich gleich mit auf unseren geplanten Trip... Dem Chauffeur gaben wir einen Vorschuss, damit er den Bemo betanken konnte und kontaktierten unsere Freunde Carmen und Robert von der SY "Caminata", für die Frage, ob sie uns begleiten wollen ... sie wollten :-)).

Siti war ein "Volltreffer". Sie war nett und sie ermöglichte uns durch ihre Simultan-Übersetzungen den Kontakt zu den Dorfbewohnern. Zum netten Empfang haben sicher die von uns überreichten Bethelnüsse + das notwendige Zubehör und ein paar Pakete Zigaretten beigetragen.

Renovation eines "Talihutan" ...
Neubau eines Hauses. Die Platten unter den Hauptpfeilern verhindern das Hochklettern der Tiere ...
Dorfplatz ...
Neubau eines Hauses ...
Einwohnerin von Tepkala ...
Bündeln des Strohs für das Dache ...
Nathalie ...
Carmen von der SY "Caminata" mit einem Einwohner von Takpala ...
Kochstelle in einer der oberen Etage. Warum die spindeldürren Häuser nicht abbrennen ist uns ein Rätsel ...
Gekocht wir im Haus ...
Robert SY "Caminata", erwirbt ein Messer ...
Takpala mit den traditionellen Häusern und den Handarbeiten, welche uns die EInwohner verkaufen wollten ...
Rückfahrt von Takpala ...



Takpala ist der Name eines Dorf, 15 km von Kalabahi gelegen, in welchem die Leute traditionell, so wie vor "langer Zeit", leben. Die Häuser (talihutan) werden aus den Materialen des Waldes gebaut und i.d.R. besitzen sie 3-4 Etagen. Eine oder zwei Familien bewohnen ein Haus. Auf einer Etage ist die Küche und wir wundern uns, dass die spindeldürren Häuser mit der offenen Feuerstelle nicht abbrennen. Robert kauft sich ein Messer mit einer aus Holz angefertigten Hülle. Alle kauen die mitgebrachten Bethelnüsse und wir werden mit Kaffe verwöhnt (schwarz mit unendlich viel Zucker). Nach 2 oder 3 Stunden verlassen wir das Dorf und hoffen, dass die Bremsen unseres "Bemos" auf der steilen Strasse nicht versagen ...


2011 - August, Pulau Besar, Indonesien



Das kleine mohammedanische Dorf auf der Insel Pulau Besar - Pulau heisst auf indonesisch: Insel
Moschee in Pulau Besar ...






Wir wollten den Ankerplatz vor dem Resort "Sea world Club", auf dem Festland von Flores, erreichen. Leider reichte die Zeit für die 150 SM nicht um bei Tageslicht anzukommen. Deswegen entschlossen wir uns, auf der 20 SM von Sea World entfernten Insel "Pulau Basar" einen Zwischenstop einzulegen. Man fährt zwischen einigen, abends gut sichtbaren, Riffen vor das kleine mohammedanische Dorf und wir lassen den Anker auf Position 008° 26.8000 S und 122° 24.5000 E fallen. Vom Nachttörn sind wir etwas müde. Ein paar Kinder und einige Erwachsene sind im Dorf und nehmen keine Notiz von uns. So fällt die uns die Entscheidung leicht, nicht an Land zu gehen.

Das Dorf sieht etwas verwahrlost aus. Erstaunlicherweise läuft fünf Minuten vor 18 Uhr ein Generator an und einige Lampen bekommen die zum Brennen benötigte Elektrizität. Punkt 18 Uhr liest oder betet irgendwer eine Stunde lang über eine - stark aufgedrehte - Lautsprecheranlage aus dem Koran. Dasselbe wiederholt sich Morgens 4 Uhr. Wir erlebten dies auch in den Städten Kupang und Alor, aber dass dies hier, auf dieser abgelegenen Insel, in der kleinen Siedlung, ebenso über Lautsprecher erfolgt, erstaunte uns doch!

Morgens 7 Uhr verlassen wir den Ankerplatz bei Hochwasser. Da die Sonne direkt vor uns ist, sind die Riffe unsichtbar. Für das Verlassen der Bucht benutzen wir unseren Track von der gestrigen Einfahrt.



2011 - August, Flores, Indonesien



Waiana-Beach


Die langgezogene Insel Flores misst von West nach Ost 360km. And der schmalsten Stelle ist die Insel nur 12km und an der breitesten Stelle 70km breit. Geprägt ist die abwechslungsreiche Landschaft durch steppen-gleiche Ebenen, zerklüftete Vulkane und fruchtbare Hänge.

In der Zeit des Gewürzhandels (16 Jh), profitierte Flores von der strategisch günstigen Lage vom Seeweg nach Timor, der Sandelholzinsel im Osten der Kleinen Sunda-Inseln, auch wenn die Insel selbst nicht über eigen Rohstoffe für den Handel verfügte. Die Protugiesen errichteten mehrere Forts auf Flores und den Nachbarinseln. Gemeinsam mit den iberischen Händlern kamen christliche Missionare nach Flores. Heute gehören über 90% der Inselbewohner dem katholischen Glauben an, was Flores zu einer Besonderheit in dem mehrheitlich muslimischen Indonesien macht.
Wir ankern in der Waiana-Beach, Position 008 38.0400 S und 122 18.5500 E, in 25 Meter Tiefe, weil der Grund zum Land hin steil ansteigt. Solange der Wind nicht vom Meer her bläst, ist es ein idealer Ankerplatz. Gleich hinter dem Strand liegt der "Sea World Club Dive Resort", wo wir das Restaurant benutzen können. Der Resort ist eine soziale Einrichtung, gegründet von Pater Bollen (Steyler Mission) der seit über 40 Jahren in Indonesien aber vornehmlich auf Flores wirkt  Der Profit geht an das dahinter liegende Dorf.
Die französische Super Maramu "Lady Annabelle", mit Pierre & Ellen ...
Wir ankern in der Waiana-Beach, Position 008 38.0400 S und 122 18.5500 E, in 25 Meter Tiefe, weil der Grund zum Land hin steil ansteigt. Solange der Wind nicht vom Meer her bläst, ist es ein idealer Ankerplatz. Gleich hinter dem Strand liegt der "Sea World Club Dive Resort", wo wir das Restaurant benutzen können. Der Resort ist eine soziale Einrichtung, gegründet von Pater Bollen (Steyler Mission) der seit über 40 Jahren in Indonesien aber vornehmlich auf Flores wirkt Der Profit geht an das dahinter liegende Dorf.
Jakobus, welch christlicher Name ...


Sobald die 3 oder 4 hier auf der Lauer wartenden Kanufahrer ein Segelschiff in der Ferne sehen, paddeln sie in unheimlichen Tempo los, um der erste beim Schiff zu sein. Alle hängen am Schiff, bevor der Anker den Grund berührt. Jeder ist mit einem Empfehlungsschreiben von einem vor langer Zeit hier gewesenen Segler ausgerüstet. Dieses schiebt er unter der Reling zum Lesen durch und versucht dabei seine Dienstleistungen in sehr schlechtem Englisch anzupreisen. Sie offerieren als Service das "Wäsche-Waschen" und verschiedene Touren. Verkaufen wollen sie Früchte, Muscheln, Benzin und Diesel.

Wir benutzen diese Möglichkeiten des Einkaufens gerne, haben aber gelernt, dass die erst genannten Preise völlig überzogen sind. Einigt man sich bei der Hälfte des verlangten Betrages bezahlt man vielleicht immer noch etwas zu viel :-)). Makrten gehört in Indonesien zur Kultur und zum Markten gehört unserer Meinung nach auch ein "Small Talk". Dieser kommt leider viel zu kurz, da die englischen Sprachkenntnisse der Kanufahrer absolut minimal sind. Ich denke, dass sie auch nichts erzählen wollen, sie wollen einfach einem "Bule" die verfügbaren Sachen zum bestmöglichen Preis verkaufen ...

Jedes neu ankommende Schiff ist für uns eine "Entlastung", denn dann konzentriert sich die ganze Aufmerksamkeit der Kanufahrer auf den Neuankömmling!


Der Vulkan Kelimutu

Wir fahren 4 Stunden vom Norden in den Süden, um den nicht mehr aktiven Vulkan "Kelimutu" zu besichtigen. Es gibt 3 Kraterseen, wovon jeder eine andere Farbe haben soll. Bei uns war das nicht wirklich der Fall, aber es war auch mit einfarbigen Kraterseen ein sehr schöner Ausflug :-)).

Kelimutu ...
Aussicht auf die Insel Flora ....
Reisfelder bei Moni unterhalb des Vulkans "Kelimutu" ...



Im Jahr 1968 ist der Kelimutu zum letzten Mal ausgebrochen. Die höchste Erhebung misst 1.639 müM. Bekannt ist dieser Vulkan für seine Kraterseen. Jeder der Seen hat normalerweise seine eigene Farbe. Die Farbe ist auf die Salze der dort vorhandenen Metallerze zurückzuführen. Man muss den Vulkan früh am Morgen besuchen, denn der aufziehende Nebel lässt die intensiven Farben verblassen und verdeckt sehr schnell die Sicht auf die Seen. Oben auf der Aussichtsterrasse verkaufen Einheimische "Kopi" (Kaffee) und Souvenir-Artikel und sie Pfeifen eine Melodie, wenn Nebel aufzieht und die Sicht auf die Seen zu verdeckt. Gepfiffen wird, damit sich der Nebel wieder verzieht. "Aberglauben"? Sicher, aber trotzdem: Einige Minuten nach dem Pfeifen verzog sich der aufziehende Nebel und die Sicht war wieder glasklar... Zufall?




2011 - August, Unterwegs nach Riung



SY "Bakbrus"


SY "Bakbrus" im Schlepptau. Im Hintergrund die Bucht von Maumere ...



In der Bucht von Maumere, treffen wir Anette und Göran von der Schwedischen SY "Bakbrus". Zuletzt haben wir sie in den Louisiaden gesehen. Sie sind von dort direkt nach Maumere gesegelt, ohne in Port Moresby einen Stopp einzulegen. Sie hatten grosses Pech, der Hauptmotor des Schiffes läuft nicht mehr und ist ohne Ersatzteile nicht reparierbar. Sie haben hier in der Bucht alles versucht, leider erfolglos. Ein australischer Feriengast im Sea World Club Dive Resort, zerlegte den Motor teilweise und vermutete, dass Kolbenringe gebrochen sein könnten. Ihr Plan ist es jetzt, nach Lombok zu segeln und sich dort hin die Ersatzteile schicken zu lassen. Die Reparaturmöglichkeiten dort sollten besser sein, als in Maumere.
Ohne Motor keine Elektrizität. Wir überlassen ihnen unsere beiden in Fiji gekauften Solarpanele inkl. dem Regulator, mit total 160 Watt Leistung. Damit haben sie genug Power, um ihren Kühlschrank wieder in Betrieb zu nehmen ...
Wir können nicht viel mehr helfen, ausser die Beiden mit ihrem Schiff aus der Bucht - und weiter - zu ziehen, bis der Wettergott gnädig ist und Wind schickt. Jean wird sie in Lombok empfangen und - sofern er noch dort ist - und irgend etwas organisieren, um die SY "Bakbrus" in den Hafen an eine Boje zu ziehen.

Anette und Göran der SY "Bakbrus" im "Schlepptau" ...



Lastkahn unterwegs ... wir haben diese Fischkuttern bereits im Hafen von Kalabahi in Alor gesehen, aber wir hätten nicht gedacht, dass die auch segeln. Sie laufen mit dem grossen ein- oder zweiziliynder Motor und den Segeln zwischen 6 und 7 Knoten, was auch für uns eine gute Geschwindigkeit ist.

Indonesischer Lastkahn ... oder Fischkutter
Die Fischer in ihren Kanus ...





2011 - August, Riung




Riung
, ein kleines mohammedanisches Fischerdorf liegt gegenüber einer handvoll Inseln mit weissen Sandstränden. Es sind genau 21 Inseln, aber das Gouvernement hat entschieden, dass es 17 Inseln sein sollen, weil dies an den Jahrestag der Unabhängigkeit Indonesiens von den Niederlandern und Portugal am 17. August 1945 erinnern soll !

Wir ankern in Position 008 24.559 S und 121 01.743 E auf 12 m Grund. Die Bucht ist ein absolut idealer Ankerplatz, von allen Seiten vollkommen geschützt. Die Einfahrt durch die Riffe ist einfach. WP 1 = 008 22.0139 S & 121 02.6672 E, WP 2 = 008 23.7068 S & 121 02.0740 E, WP 3 = 008 24.0679 S & 121 01.7698 E, WP 4 = obige Ankerposition.

Das Dorf Riung liegt in einer schönen und sehr geschützten Bucht, umgeben von einigen Riffen und 21 kleinen Inseln ...
Indonesischer Alltag :-)) ...
Ganz Indonesien ist für den am 17. August stattfindenden Unabhängigkeitstag mit Fahnen in den Landesfarben geschmückt ...
Teil des Dorfes Riung ...
Die Häuser in Riung sehen sehr einfach aus, aber mehr oder weniger jedes Haus hat eine Fernsehantenne und natürlich einen Elektrizitätsanschluss.
"Empfang" am Bootssteg von Riung ...
Spaziergang zum Marktplatz ...



Wo immer man in Indonesien hin spaziert, werden wir von Kindern begleitet. Mit "hallo Mister" und der darauffolgenden Frage "from where you come" oder "what is your name" fängt normalerweise das Gespräch an. Wir tauschen dann die Namen gegenseitig aus und sagen woher wir kommen. Je nach Englischkenntnissen der Kinder verläuft dann das weitere Gespräch. Nathalie versucht die wichtigen Wörter und Sätze in Indonesisch zu lernen, damit wir besser kommunizieren können, aber mit den Kindern oder Jugendlichen haben wir trotzdem minimalen Verständigungsmöglichkeiten viel Spass.


Einmal in der Woche findet ein Markt in Riung statt. Glück gehabt, wir waren am Mittwoch dort ...



Einkaufen in einem Markt wie diesem ist natürlich ein Erlebnis. Alles ist erstaunlich billig, fast jeder Artikel kostet um die 5'000 Rupiah, was ungefähr 50 Rappen entspricht. Zudem sind die Leute aufgeschlossen und freundlich. Unser grosses Problem ist die Sprache, resp. uns zu verständigen, denn Englisch wird selten gesprochen. Um den Kontakt zu verbessern, lernt Nathalie Indonesisch. Zwei Wörter sind mir geblieben: "Terima kasih" heisst "danke" und "selamat pagi" heisst "guten morgen" ...




"Batmans" Home, Insel "Ontoloe" bei Riung


Wir fahren zur Insel Ontoloe, welche unmittelbar vor der Siedlung Riung liegt. Die Fahrt im Auslegerkanu dauert etwa eine halbe Stunde. Wir sind hierher gekommen, um eine kleinere Sorte von Komodowarane oder Komodo-Drachen (Varanus Riungensis) zu beobachten. Geduld war gefragt: 2 1/2 Stunden warteten wir ohne einen Laut von uns zu geben, bis ein kleineres Exemplar auftauchte und von dem mitgeprachten Geisenfleisch frass. Wir werden in den nächsten Tagen auf den Inseln Komodo oder Rinca die bis 3 Meter grossen Exemplare besuchen. Diese sollen nicht ganz ungefährlich sein ... mehr dazu später.

"Batmans" Home, Insel "Ontoloe" bei Riung ...
Brütender Adler bewacht seine Aufzucht ...
1'000-e "Batmans" hängen in den Bäumen und werden durch unser Kommen aufgescheucht ...
Kleineres Exemplar eines Komodowaran auf der Insel "Ontoloe", bei Riung gelegen ...