2013.07 - Malaysia


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2013 - Juli, Sabah, Borneo, Malaysia



Juli 2013 - Kota Kinabalu, Sabah, Borneo

Bei unserer Abfahrt von der Insel Tiga hatten wir kurz nach Sonnenaufgang die schönste Sicht auf den Mount Kinabalu, welcher mit knapp 4'100 m Höhe der höchste Berg in Südostasien ist. Normalerweise versteckt sicher das Gebirge tagsüber in einer dichten Wolkendecke.

Mount Kinabalu, mit 4'100 m der höchste Berg in Südostasien.
Wir ankern vor der Sutera Harbour Marina in Kota Kinabalu. Es ist ein schöner und ruhiger Ankerplatz und den Hafen benutzen wir als Anlegestelle für unser kleines Beiboot. Praktisch, und dies ist sogar gratis. Das Gebiet ist touristisch auf hohem Niveau vollständig erschlossen, d.h. die hier gebauten und luxuriösen Hotelanlagen findet man praktisch baugleich überall auf der Welt. Nur der Musiker, welcher in der übergrossen Lobby irgendwelche asiatische "Zen-Musik" vor sich hin "plätschern" lässt, erinnert die Gäste daran, dass sie nicht in Spanien, Griechenland, sondern auf der drittgrössten Insel der Welt, im malaysischen Borneo, sind. Der in diesen Hotelanlagen gebotene "Pseudo-Luxus" hat natürlich seinen Preis, ein Kaffee kostet etwa fünf Franken. Aber dafür wird viel geboten. Die Gäste können mit ihren Kindern im Swimmingpool schnorcheln und so die Welt in Borneo geniessen, für die ganz mutigen steht ein kleiner und überwachter Strandabschnitt zur Verfügung :-)) ...
Wir segeln nach Kudat. Hinter uns der Katamaran "Daedalus Too" begleitet uns ein Stück. Bis Kudat liessen wir den Anker an zwei sehr schönen und ruhigen Plätzen fallen: Teluk Ambong, 06.18N / 116.18E und Palau Kulambok, 6.59N / 116.43E. Genaues kann man auf unserem Track sehen.



Juli 2013 - Kudat, Sabah, Borneo




Kudat
liegt an der nördlichen Spitze von Borneo. Die bereits anwesenden Segler der "Malaysia-Rally" ankerten nahe zusammen vor der kleinen Marina von Kudat. Wir bevorzugen die grosse, weiträumige Bucht vor der Stadt. Kaum geankert, wurden wir per Funk eindringlich gewarnt, dass an unserem Ankerplatz so etwas wie "im Minutentackt" Aussenborder geklaut würden ... Trotz aller Warnungen machten wir ein paar Einkäufe in der Stadt und benutzten den Steg der Polizei als Parkplatz für unser Beiboot. Beim Zurückfahren wurden wir von einem "Rally-Segler" zum "Sun-Downer" eingeladen und nachdem wir ein paar Stunden in alle Abenteuer seiner Behördengängen eingeweiht wurden, durften wir das Schiff wieder verlassen. Nach einer ruhigen Nacht in der Bucht entdeckten wir am nächsten Morgen, dass unser vorsichtshalber angeketteter, 15 PS Yamaha noch an seinem gewohnten Platz war! Natürlich nehmen wir all die Warnungen nicht auf die leichte Schulter und sind sehr vorsichtig.
Da Kudat nicht unbedingt zum langen "Verweilen" einlädt, verlassen wir bei Tagesanbruch die Bucht bei leichtem Wind und segeln gemütlich zur Insel Banggi.



Obwohl die meiste Zeit Windstille herrscht, ist das Segeln im Nordosten von Borneo nicht ganz einfach. Die Wetterlagen ändern innert Minuten und die Schlechtwetterzonen dehnen sich in kurzer Zeit über den gesamten Horizont aus. Es scheint, dass die Wolken explodieren. Ebenfalls hat das Ankern seine Tücken. Erstens ist die Qualität der uns zur Verfügung stehenden Seekarten sehr schlecht. Hat man einen ruhigen Ankerplatz gefunden, bei welchem der Wind ablandig weht, dann kann es sein, dass man von 20-30 Kn nächtlichem Wind aus der Gegenrichtung geweckt wird. Bei einem solchen Unwetter bei der Insel Tigabu (06.53N / 117.29E) verlegten wir unser Schiff auf die gegenüberliegende Seite der Insel, da die Wellen zu hoch wurden. Bei Wellengang und in der Dunkelheit ist das Einholen des Ankers und das Manövrieren an einen neuen Ankerplatz nicht ganz einfach.

Wir wollen die Insel Lankayan an der Westseite zwischen den zwei Riffen passieren und erwarten eine Tiefe von rund 23m (wie auf der Karte angegeben). Als unser Echolot 3m anzeigt, kehren wir unmittelbar um und fahren ausserhalb des 5.5m tiefen Riffs vorbei. Heute werden auf den elektronischen Karten die Position vieler See-Bojen via AIS markiert und ich habe mich gefragt, für was das gut sein soll. Nun weiss ich es: Stimmt die AIS-Markierung mit derjenigen von der Karte nicht überein, dann ist die Karte um diese Distanz und Richtung verschoben. Und genau das ist uns bei der Passage passiert. Die Seekarte ist fälschlicherweise um 1/4 SM nach links verschoben.




Juli 2013 - Sandakan, Sabah, Borneo

Nach drei Tagen der abenteuerlichsten Wetterlagen und Ankerplätze erreichen wir die Stadt mit dem schönen Namen Sandakan. Der ideale Ankerplatz liegt direkt vor dem Yacht-Club und für die Benutzung der Infrastruktur hat man 100 RM per Woche und 10 RM per Tag zu bezahlen. Wir einigen uns auf 50 RM. Der Yacht-Club ist sehr gut gelegen, denn innert 5 Minuten erreicht man zu Fuss das Zentrum mit den vielen kleinen chinesischen Läden. Wie bei den Chinesen üblich, enthalten die Läden alles, nur nicht diejenigen Artikel, die man gerne haben möchte. Besteht man nicht genau auf der gewünschten Sache, findet der Verkäufer immer etwas ähnliches! Sonst hört man die Standard-Antwort "no have".

Unser Ankerplatz, hinter den Polizeibooten, direkt vor dem Yacht-Club.
Typische Dörfer in Borneo, wo die Häuser auf Stelzen gebaut werden.
Die Markthalle mit dem Anlegeplatz für die Schiffe.
Im Zentrum von Sandakan steht ein grosser Shoppingkomplex und natürlich einem MacDonalds. Die Stadt hat nichts spezielles zu zeigen, aber da der Ankerplatz wegen seiner Nähe zum Stadtzentrum den Zugang zu den Geschäften sehr erleichtert, ist es für uns einfach bequem hier zu sein ...



Juli 2013 - Semporna und Mabul, Sabah, Borneo

Wir segeln, d.h. motoren mehr oder weniger die gesamte Strecke von Sandakan nach Semporna, Die Windanzeige scheint die Richtung unseres Wegpunktes anzuzeigen, d.h. wir fahren immer direkt in den Wind... Dafür blieben wir vor grösseren tropischen Gewittern verschont.



Georg Town
in Penang, Kuching in Sarawak und Semporna in Sabah sind für uns die absoluten High-Lights von Malaysia. Natürlich kann man da noch die Hauptstadt Kula Lumpur, welche schon von ihrer Grösse her viel zu bieten hat, dazu zählen. Semporna ist genau das, was wir auf unseren Reisen schätzen: freundlich, andersartig, exotisch und dazu noch total chaotisch. Ein Foto kann die hier erlebte Stimmung nur schlecht vermitteln. Die Stadt selbst liegt zwischen zwei Inseln an einem Kanal, wo das Zentrum der Markt zu sein scheint. Hunderte von knarrenden Booten fahren den ganzen Tag in Höchstgeschwindigkeit von irgendwo her zu diesem Platz. Es ist ein Getümmel sondergleichen. Zwischen den Ständen in den Häusern, welche von Stelzen über dem Wasser getragen werden, tummeln so viele Leute einkaufend, wartend, schlafend oder rumsitzend, dass es fast kein Durchgehen gibt. Oben auf der Strasse angelangt, dasselbe Chaos. Die Malaysier scheinen Fahrzeuge zu lieben, so ist hier jede noch so alte Karre irgendwie aufgemöbelt, mindestens hat sie Tuning-Felgen aus Aluminium oder sportlich verklebte Scheiben. In allem drin steht die Moschee und da zur Zeit Ramadan ist, hören wir die Gebete über die Lautsprecher (hier ausnahmsweise sehr dezent). Zudem ertönten heute Morgen die Sirenen und als wir an Land kamen, verstanden wir aus der Lautsprecherstimme, dass es sich dabei um eine Tsunami-Warnung handelte. Da absolut niemand reagierte und alles seine chaotischen Bahnen lief fragten wir im Tourist-Office nach. Die wussten auch nicht weiter und meinten, dass es vielleicht ein Test sei ... Wir sollen uns keine Sorgen machen, den bei einem richtigen Tsunami würde das Büro direkt anrufen. Nun, wird vielleicht so gewesen sein, denn bis heute Nacht haben wir glücklicherweise keine grössere Welle registriert!

Zudem ist Semporna eine sehr kritische Ecke, gab es doch bei ernsten Unruhen zwischen Malaysia und den Philippinen vor ein paar Monaten beinahe 100 Tote. Ebenfalls wurden einige Personen entführt. Das Problem sind uralte Gebietsansprüche des philippinischen Sultans von Sulu im malaysischen Sabah. Für diejenigen welche sich für diese Unruhen interessieren, gibt es hier mehr Informationen dazu.

Morgen reisen wir weiter, zur Insel Mabul. Und von dort geht es nachher zur Grenzstadt Tawau, in der Hoffnung, dass wir die Papiere (und das sind viele) für die Einreise nach Indonesien erhalten werden.




Wir reisen zur Insel Mabul, etwa 15 SM südlich von Semporna. Mabul ist ein Tauchparadies und rund um die Insel sind Hotels über das Wasser gebaut. Wir tauchen ebenfalls und reinigen das Unterwasserschiff in zwei Stunden. In der Nacht gab es wieder ein sehr heftiges Gewitter mit zwei Stunden 30-35 Kn Wind aus der für uns verkehrten Richtung. Wir liegen aber sicher vor Anker, zwischen den Strandhotels und dem Hotel Seaventures, welches wie ein Öl-Rigg aussieht. Die Leute in diesem Hotel waren so freundlich, unsere beiden Tauchflaschen wieder aufzufüllen.



Juli 2013 Tawau, Sabah, Borneo

Tawau, die malaysische Stadt im Norden von Borneo, liegt direkt an der Grenze zu Indonesien. Hier wollen wir unser indonesische Visum beantragen. Dies ist etwas kompliziert, papierintensiv und teuer. Man benötigt Agenten (keine von der NSA), der erste erstellt für uns ein Sponsorletter und den CAIT für das Schiff. Mit diesen uns zugesandten Papieren können wir dann hier in Tawau das indonesische Visum beantragen und damit, mit dem zweiten Agenten in Tarakan, einklarieren. Das ganze kostet etwa 200 U$. Aber das ist es wert. Indonesien ist für uns eines der schönsten Länder. Das Problem in diesem Gebiet ist offensichtlich nur der Wind, welcher die meiste Zeit vollständig fehlt. Die Distanzen sind gross und wenn wir diese mit dem Motor bewältigen müssen, dann wählen wir natürlich die kürzeste Strecke nach Bali. Diese führt im Osten von Borneo direkt nach Süden. Leider sind das nicht unsere Pläne, denn eigentlich wollten wir weiter östlich nach Sulavesi und zu den Molukken. Nun, wir werden sehen und hoffen, dass uns der Windgott gnädig ist und so um die 20 Kn. Westwind schickt ...

Tawau ist eine Stadt mit etwa 150'000 Einwohner. Es gibt hier nicht allzu viel für Touristen zu sehen, aber die Stadt hat durch die sehr freundlichen Einwohner einen ausgesprochenen positiven Charme.



In dieser Woche findet das Fest Hari Raya Aidilfitri statt. An diesem Tag feiern die Muslime das Ende des Ramadan. Dieses Fest ist auch für uns sehr wichtig, denn danach sind die Restaurants auch tagsüber wieder geöffnet ... Tawau ist für die besten Sea-Food Restaurants in Sabah berühmt und ein "Schlemmermahl" dort wollen wir natürlich nicht verpassen.

"NatHape" ist mit 18 Passagieren voll ausgebucht ...


Mit Familien des Yacht Club Tawau segeln wir einen kurzen Schlag in der Bucht von Tawau und geniessen die frische Brise.

The TYC (Tawau Yacht Club) definitively deserves the good reputation it has: "great hospitality, good food, cheap beers" ... Mr. Tan - the manager -, the staff and many club members made us very welcome. Our stay in Tawau correspond to the Hari Raya Aidilfitri, 3 national holidays to celebrate the end of the 30 days of dawn-to-dusk fasting (Ramadan). We used this opportunity to take a few members of the Club and some sailing kids for a short sail. We had 2 hours of sunshine and nice wind (a miracle!) and we enjoyed their visit on board our Nathape. The smiles on the pictures speak by themselves ....



August 2013 - Auf dem Weg zu den Philippinen

Jung, dynamisch und flexibel, das waren vor langer Zeit die einmal unsere Leben bestimmenden Attribute. Heute - altersentsprechend - könnte man eher sagen, alt, verkalkt, ... aber immer noch flexibel ;-)). Der Rede kurzer Sinn, wir haben unsere Pläne um 180° gedreht und reisen nicht mehr nach dem im Süden gelegenen Indonesien, sondern wir segeln zu der von unserem Standort nördlich gelegenen philippinischen Insel Palawan. Alles war gegen uns, das Wetter, der Wind und vor allem lief uns die Zeit davon. Da sich die Bedingungen für eine Reise zu den Molukken nicht änderte, änderten wir kurzerhand unsere Reiseroute. Eigentlich ist es ja egal, an welch schönem Ort man sich aufhält und Palawan ist ganz sicher eine der schönsten Inseln der Welt ...

Kaum hat man seine Pläne geändert, zeigt sich auch der Wettergott von den Änderungen begeistert. Schönes Wetter, guter Wind und so segeln wir durch die Inseln der Sulu-See. Auf dem Bild ist Pulau Gaya zu sehen.
Semporna, Sabah
Kleines Dorf im Kanal von Semporna, Sabah


Wir fahren mehr der weniger dieselbe Route zurück nach Norden, welche wir benutzten, um nach Tawau zu gelangen. Bei unserem ersten Halt in Pulau Mabul benutzten wir das klare und saubere Wasser dort, um unsere - beinahe verbrauchten - Trinkwasservorräte wieder um einige 100 Lt. aufzustocken, d.h. wir setzten den Wassermacher in Betrieb. Auf dem linken Bild ist ein Stelzendorf in Semporna zu sehen. Unsere bekannten von Yacht Club Tawau verstehen unsere Begeisterung für diese Stadt nicht so recht. Im März dieses Jahres soll es hier eine Schiesserei zwischen den Dorfbewohner und der Polizei gegeben haben. Glücklicherweise merken wir von all dem nichts, mehr noch, die Leute sind ausserordentlich freundlich und jeder, der an unserem Schiff vorbei kommt, fährt langsamer und schickt ein netter Gruss mit einem Lächeln zu uns hinüber. Bei der Durchfahrt des Kanals verfing sich ein Plastiksack im Propeller. Dank dem gleichzeitig aufkommenden Wind (Wettergott sei Dank) setzten wir unsere Fahrt, bei entgegengesetzter Strömung unter Segel fort und ankerten vor dem Zentrum der Stadt. Dort befreiten wir den Propeller vom Plastiksack und setzten mittags unsere Fahrt zur Insel Maiga fort. Wir bleiben eine Nacht zwischen den Riffen vor Anker. Für den Sundowner fehlte uns die Basis "Kokosnüsse", aber ein Einwohner mit seinem Sohn stand schon beim Schiff und wollte uns zwei der schönen, trinkfertigen, Kokosnüsse verkaufen. 20 Ringgit wollte er dafür haben und als wir ihm erklärten, das 2 Ringgit ein sehr guter Preis sei, erhielten wir 3 Stück, eine sogar geöffnet (was für den Verkäufer einiges an Arbeit bedeutete) ...


Pulau Maiga, im Hintergrund Pulau Gaya ...



Wir sind 50 SM vor der Stadt Sandakan entfernt und hier treffen wir wieder auf die Segler der "Sail Malaysia - Passage to the East rally". Nur fahren diese in die andere Richtung, denn sie wollen dorthin, wo wir gerade herkommen: nach Tawau. Bei der Insel Tambisan liegt ihre Sammelstelle für die Weiterfahrt der "Rally-Segler" unter militärischer Begleitung. Natürlich - wie sollte es anders sein - werden die Schiffe ebenfalls von Journalisten begleitet. Dies gibt dann sicher den richtigen Mix für die grossen "Abenteuer-Storys", welche später den staunenden Enkel-Kindern oder anderen Personen erzählt wird.

Der Aufwand ist für uns, in vielerlei Hinsicht total daneben. Das Gebiet ist vielleicht gerade durch die Überwachung zum sichersten Gebiet in ganz Borneo geworden. Und hätten wir bei unserer Reise irgendwo ein Problem gehabt, wäre keine Seemeile von uns entfernt ein Maritim- oder Militärschiff zu finden gewesen. Die Segler geben viel Geld aus, um ihren Traum der Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit in die Realität umzusetzen. Das Resultat ist bei diesen Veranstaltungen genau das Gegenteil, man reist völlig isoliert, eingepfercht in einer Gruppe von Gleichgesinnten und man gibt die Eigenverantwortung in andere Hände ab, sei dies das Militär, die Rally-Veranstalter oder sonst wer ... das alles ist nichts für uns. Und wenn wir uns genau umschauen, dann läuft das Leben in diesem Gebiet eigentlich ganz normal ab: 100-e von Touristen, welche zum Tauchen hierherkommen, werden von Semporna aus auf die verschiedenen Inseln verteilt. Ebenfalls sind hier einige "Allein-Reisende-Segler" anzutreffen, ebenfalls Backpacker und andere fremde Leute, natürlich alle ohne Eskorte und Begleitschutz ...




August 2013 - Kudat, SY "Vite Vite"

Bei unserem letzten Halt in Malaysia treffen wir in der nördlich gelegenen Stadt Kudat den Katamaran "Vite Vite" mit Tristan, Linus und Ilonka. Wir verbringen zwei Tage hier und Tristan zeigt uns die besten Restaurants in der kleinen Stadt. Zudem erhalten wir sehr gute Informationen über die Philippinen.

Katamaran "Vite Vite" mit Tristan, Linus, Ilonka ...




2013 August - Nasenaffen in Sandakan, Borneo

Nasenaffen in Sabah, Borneo ...



Wir ankern vor dem Yacht-Club in Sandakan und wir wissen, dass die chinesischen Angestellten uns dort mit dem Quittungsblock empfangen. Sie hätten gerne 100 Ringgit für den temporären Mitgliedsbeitrag, welcher für eine Woche gilt, plus 10 Ringgit pro Tag für die Benutzung der Infrastruktur. Die Infrastruktur besteht u.a. aus einem Swimmingpool mit schon etwas grünlicher Farbe. Wie auch immer, wir wollen nichts benutzen, sondern nur unser Beiboot dort an einem Pfahl anbinden. Und sowieso, wir haben schon einmal für eine Woche bezahlt und sind nur 2 Tage geblieben. Das Problem ist, dass es in der ganzen Stadt keinen anderen Platz gibt, wo man sein kleines Boot festbinden könnte. Auch nicht für die Einwohner, welche vielfach mit dem Schiff einkaufen gehen. Die "kraxeln" dann über die Steine der Hafenmauer und irgendwer bleibt auf dem Boot, um es zu sichern. Nun, selbstsicher wie wir sind, binden wir das Beiboot an und spazieren an den Angestellten vorbei. Einer wollte etwas vom "Büro, Geld & Bezahlen" sagen, aber Nathalie meinte, er hätte eine wirklich schöne Uniform. Der auf einkassieren durchtrainierte Wachmann war durch dieses Kompliment so stolz auf sich, dass er alles andere vergass. Geschafft, fast ... denn der Autovermieter hat etwas anderes zu tun, als uns das reservierte Fahrzeug zur vereinbarten Zeit zu bringen, er verschiebt den Termin um eine Stunde. Das ist normal hier, hier gilt "eingeschränkte Leistung" zum "vollen Preis". Nun sitzen wir zwischen all den Angestellten, aber keiner findet mehr, dass wir zu bezahlen hätten. Ein Stunde später kam der Mietwagen angefahren und wir luden unsere Dieselkanister ein. 80 Liter wollen wir tanken, denn es ist wirklich ausserordentlich günstig hier, 60 Rappen/Lt. Obwohl man in Malaysia nur einen Kanister abfüllen darf, ist es hier kein Problem, mehrere nacheinander zu füllen.

Nach dem Einkaufen bleibt viel Zeit. Wir wollen trotz dem hohen Preis (60 Ringgit oder 20 Fr. p.P.) die Nasenaffen im Park besuchen. Leider wird das Benzin zu knapp und wir suchen eine Tankstelle. Ich will für 15 Ringgit tanken, verwechsle aber einen 1-er mit einem 50-er (die alten 1-er haben exakt dieselbe Farbe wie der 50-er). Somit gebe ich der Angestellten 64 Ringgit anstelle von 15. Nebenan fängt einer mit mir zu plaudern an und will hören, was jeder als erstes wissen will "you com from?". Nach ein paar Augenblicken drehe ich mich zu unserem Auto um und ich meinte zu sehen, dass das Mädchen nun das Auto schütteln will. Das wird hier so gemacht, um noch einen Milliliter mehr tanken zu können. Mit Schrecken stelle ich meinen Fehler fest und ich denke, dass der Autovermieter einen Schlag bekommen wird, wenn er ein vollgetanktes Auto zurück bekommt. Fazit: Im Club gespart, beim Autovermieter ausgegeben ...

Wir kommen im Park an, zwei Stunden zu früh. Wir essen etwas im dortigen Restaurant und wir wurden freundlich bedient. An der Kasse wurde uns noch ein zusätzlicher 10-er für das Fotografieren abgeknöpft, aber das war OK, denn wer kann sich schon Nasenaffen ansehen, denn diese gibt es nur hier in Borneo. Wir fuhren zur Fütterungsstelle und einige Affen warteten bereits auf das Essen. Es war wirklich ein schönes Erlebnis, diese Tiere zwei Stunden zu Beobachten und zu Fotografieren. Die Nasenaffen haben ein so groteskes aussehen und die lange Nase passt irgendwie nicht zu dem sonst sehr schönen Körper mit den perfekten Frisuren ... oder passt sie doch? Wenn die Affen zusammensitzen, dann geben sie einen tiefen Laut von sich und man könnte meinen, dass sie sich zusammen unterhalten, vielleicht machen sie das auch. Es war wirklich ein schönes Erlebnis, ganz sicher ein High-Light von unserer Reise durch den malaysischen Teil von Borneo.

100-e Fischfallen ...
Innert Minuten zieht ein schweres Unwetter auf ...



Wir verlassen Sandakan in der Frühe und sind erstaunt, dass wir ein zweites Mal durch die philippinischen Behörden in malaysischem Gewässer per Funk kontrolliert werden. Der Mann am Funkgerät ist freundlich und wir auch, d.h. Nathalie beantwortet alle Fragen.

Wir fahren an vielen Fischfallen vorbei und eine haben wir beinahe touchiert. Um 3 Uhr ankerten wir, weil wir u.a. unsere Dieselfilter prüfen wollten. Wir hatten gestern beim Einfüllen von Dieselkanister, welche wir in Tawau füllen liessen, das Gefühl, wir hätten im Filter Wasser gesehen. Nun gut, die Filter sind i.O. und wir werden bei Gelegenheit mit einer Pumpe den Boden des Tanks absaugen um allfälliges Wasser zu entfernen.

Wir bleiben vor Anker, denn es zog schlechtes Wetter auf. Es ist schon unglaublich, welchen Launen der Natur man auf einem Schiff tagtäglich und hautnah mit erlebt. Innert Kürze hatten wir 30 Kn Wind - nichts gefährliches - und starken Regen - auch nichts gefährliches, aber trotzdem, man ist den Kräften von Wind und Wetter völlig ausgesetzt und hat die richtigen Entscheide zu fällen. Als ein Fischerboot direkt hinter uns ankerte, waren wir sicher, den richtigen Ankerplatz ausgewählt zu haben. Da wir die von uns befahrenen Gebiete nicht kennen, sind wir natürlich immer etwas unsicher. Das Problem in diesem SeeGebiet ist, dass die die Winde teilweise um 180° drehen und man sich anstelle auf der Lee-, auf der Luv-Seite der Insel wiederfindet.