2015.02. - Philippinen,Teil 10

2015.02 - Von El Nido bis Busuanga – Familienzeit auf Palawan

Kaum hatte Sergio sich auf den Heimweg gemacht, stand schon der nächste Besuch vor der Tür – oder besser gesagt, auf dem Flughafen. Nathalie’s Familie, bestehend aus Christine, François und Xavier, landete mit guter Laune im Gepäck, um uns auf den Philippinen zu überraschen. Was für ein Timing!

Gemeinsam beschlossen wir, den Norden Palawans und die Insel Busuanga zu erkunden. Die Zeit mit ihnen war eine wunderbare Mischung aus Entspannung, Abenteuer und jeder Menge Lachen. Ob beim Schnorcheln in kristallklarem Wasser, beim Erkunden versteckter Lagunen oder beim Genießen der atemberaubenden Sonnenuntergänge – jede Minute war ein kleines Highlight.

Hier ein paar Schnappschüsse aus dieser unvergesslichen Zeit, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Und wer weiß, vielleicht hat die Familie ja jetzt auch den Philippinen-Virus erwischt – wir würden uns jedenfalls nicht beschweren, wenn sie bald wieder vorbeikommen!

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2015.02 - Im Norden von Luzon – Reisterrassen und Abenteuer


Mit dem Bus ging es für uns auf eine kleine Entdeckungstour durch den Norden von Luzon. Unser Ziel? Die weltberühmten Reisterrassen, die wie gigantische grüne Treppen in die Berge geschwungen sind. Zugegeben, wir waren nicht in der optimalen Reisezeit – April oder Mai wären ideal gewesen –, aber auch im Februar hatte die Landschaft ihren ganz eigenen Charme.


Statt des satten Grüns der ausgewachsenen Reispflanzen erwarteten uns Felder, die mit Wasser gefüllt waren und wie riesige Spiegel das Licht der Sonne reflektierten. Es war faszinierend zu sehen, wie die Bauern die Felder für die neue Saison vorbereiteten. Und mal ehrlich: Auch ohne das typische Postkarten-Grün war die Atmosphäre magisch.


Hier ein paar der Orte, die wir besucht haben:

  • Bayninan Reisfelder: Ein erster Vorgeschmack auf die beeindruckende Landschaft.
  • Bangam Village: Unser absolutes Highlight! Das Dorf und die umliegenden Terrassen boten das wohl schönste Foto der gesamten Reise.
  • Hungduan und Hapao Reisfelder: Hier spürte man die jahrhundertealte Tradition des Reisanbaus.
  • Maligcong: Abseits der Touristenpfade zeigte sich die Natur von ihrer ursprünglichsten Seite.

Auch wenn wir nicht zur „perfekten“ Zeit da waren, hat sich die Reise definitiv gelohnt. Die Reisterrassen sind zu jeder Jahreszeit ein Wunder – und wir haben uns ein bisschen wie Entdecker gefühlt, die eine geheime Seite der Philippinen erkunden. Wer weiß, vielleicht kommen wir ja im April oder Mai nochmal zurück, um das satte Grün zu erleben?

 

 

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2015.03 - Bonbonon und Tambobo – Rückkehr nach Negros Oriental

Mit perfektem Wind und strahlendem Wetter segelten wir in nur drei Tagen von Busuanga zurück nach Bonbonon, Tambobo. Die Rückfahrt war ein echtes Abenteuer, bei dem wir einige bekannte und neue Zwischenstopps einlegten.

Unser erster Halt war die kleine Insel Cuyo, deren Hafeneinfahrt wir bereits von der Hinreise kannten. Wir ankerten nachts an unserem „alten“ Lieblingsplatz – es fühlte sich fast wie ein Wiedersehen mit einem alten Freund an. Der nächste Stopp führte uns ganz in den Süden der Insel Panay, wo uns freundliche Fischer mit frischem Fang (na klar, was sonst?) versorgten. Frischer geht’s nicht!

Der letzte Zwischenstopp vor unserer Ankunft in Bonbonon war die Bucht von Asia, die bereits zur Insel Negros gehört – genauer gesagt zu Negros Occidental. Die Bucht bot uns eine ruhige und malerische Kulisse, um Kraft für die letzte Etappe zu tanken.

Was gibt’s Neues in Bonbonon?
Nun, eigentlich nicht viel – und das ist ja gerade das Schöne daran. Bonbonon ist und bleibt ein Ort der Ruhe und Entspannung. Allerdings gab es zwei kleine Episoden, die unseren Aufenthalt etwas aufpeppten.

Normalerweise weht hier ein kräftiger Wind zwischen 15 und 25 Knoten, der bei den tropischen Temperaturen mehr als willkommen ist. Doch an diesem einen Freitagmorgen herrschte absolute Windstille. Während wir gemütlich unseren ersten Kaffee genossen, bemerkten wir, wie der Trimaran „Saxon“ des Australiers „Rocket“ langsam durch die anderen Schiffe driftete. Seine Mooring war gebrochen!

Schnell starteten wir unser Beiboot und machten uns gemeinsam mit Bhoy daran, den Trimaran zu sichern. Mit vereinten Kräften zogen wir ihn zu einer neuen Mooring. Eine kleine Aktion, die uns zeigte, dass selbst in der entspanntesten Umgebung immer etwas los ist – und dass die Seglergemeinschaft einfach zusammenhält.

Bonbonon bleibt also, wie es ist: ein Ort zum Durchatmen, Lachen und manchmal auch zum Anpacken. Und das lieben wir daran.

Bucht "Asia" in "Negros Occidental" ... sieht auf der Karte schöner aus, als sie in Wirklichkeit ist.
Bucht "Asia"
Bucht "Asia" in "Negros Occidental" ... sieht auf der Karte schöner aus, als sie in Wirklichkeit ist.
Der Trimaran "Saxon" des Australiers "Rocket" an seiner "neuen" Boje ...
Trimaran "Saxon"
Der Trimaran "Saxon" des Australiers "Rocket" an seiner "neuen" Boje ...
Der Versuch eine Boje mit einem Gewicht von 1.7 Tonnen per Bambus-Floss, mit Styropor als Schwimmer, zu versetzen ...
Versuch eine Boje zu versetzen ...
Der Versuch eine Boje mit einem Gewicht von 1.7 Tonnen per Bambus-Floss, mit Styropor als Schwimmer, zu versetzen ...


Bhoy’s Bojen-Abenteuer: Schwerarbeit mit Stil

Bhoy, unser Mann für alle Fälle, hat sich wieder einmal selbst übertroffen und eine neue Boje für uns gebaut. Allerdings hatte diese leider das Pech, etwas zu nah an einer anderen, derzeit ungenutzten Boje zu landen. Aber keine Sorge – Bhoy hat schon eine Lösung parat!

Die Herstellung einer neuen Boje ist ein echtes Kraftakt. Sie besteht aus Beton und bringt stolze 1,7 Tonnen auf die Waage. Sobald der Beton getrocknet ist, geht es ans Eingemachte: Mit einem selbstgebauten Floß, das mit Styroporschwimmern ausgestattet ist, wird die Boje in der Mitte befestigt. Bei Flut hebt das Floß ab, und der schwere Betonblock hängt darunter. Wenn kein Motorboot zur Hand ist, wird das Ganze mit einem Kanu an den gewünschten Ort gepaddelt – eine echte Herausforderung, besonders bei starkem Wind!

Das Versetzen einer Boje funktioniert ähnlich: Bei Ebbe wird die Boje mit dem Betonblock am Floß befestigt, und bei Flut kann sie dann an ihren neuen Platz geschoben werden. Allerdings haben die Bambusrohre, die den Querbalken mit dem Betonblock tragen, bereits zweimal schlappgemacht. Wir hoffen inständig, dass der dritte Versuch erfolgreich sein wird – schließlich ist Geduld eine Tugend, und Bhoy gibt nicht so schnell auf!

Man könnte fast sagen, dass das Bojen-Versetzen hier eine Mischung aus Ingenieurskunst, Muskelkraft und einer Prung Abenteuergeist ist. Und wer weiß, vielleicht wird Bhoy’s nächste Boje ja die stabilste und am besten platzierte, die Bo
nbonon je gesehen hat!


High-School-Graduation in Bonbonon: Hüte, Erfolge und ein Festmahl

In Bonbonon wurde kürzlich die Graduation der High-School-Schüler gefeiert – ein großes Ereignis, das mit viel Stolz, Freude und natürlich einigen Kuriositäten verbunden war. Zum Beispiel diese komischen Hüte, die die Absolventen trugen. Wozu sie genau gut sein sollen, bleibt ein Rätsel, aber vermutlich handelt es sich um ein typisches Relikt aus der Zeit der amerikanischen Besatzung. Naja, Hauptsache, sie sehen feierlich aus!

Der Star des Tages war Nick, Arlenes Sohn, der seine Prüfungen mit Bravour bestanden hat. Die Freude war groß, und die ganze Gemeinde feierte diesen wichtigen Meilenstein in seinem Leben.

Das anschließende Fest war ein kulinarisches Highlight: Ein philippinisches Essen der Spitzenklasse wurde serviert, und wir durften uns an Leckereien wie Lechón (gegrilltes Schwein), Pancit (Nudelgericht) und Halo-Halo (ein buntes Dessert) erfreuen. Es war ein Fest für alle Sinne, und die Stimmung war einfach unbeschreiblich.

Fazit: In Bonbonon weiß man, wie man feiert – mit Tradition, gutem Essen und jeder Menge Herzlichkeit. Und wer weiß, vielleicht werden die komischen Hüte ja irgendwann auch zu einem Lieblingsaccessoire von uns

Diplomverteilung oder Graduation High-School Schüler in Bonbonon ...
Nach der Zeremonie gibt es natürlich ein Fest. Auf dem obligatorischen Gruppenbild ein Teil der Familie von Arlenes zu sehen.




2015.03 - Auf nach Davao, Mindanao: Ein Abenteuer mit gutem Wetter im Gepäck

Die nächsten Tage stehen ganz im Zeichen einer aufregenden Reise: Wir brechen nach Davao auf der Insel Mindanao auf! Die aktuelle Wetterlage spielt zum Glück mit – ein nördlicher Taifun unterbricht den starken Nordost-Monsun, was bedeutet, dass wir auf den ersten 150 Seemeilen in nordöstlicher Richtung kaum Gegenwind erwarten. Perfekte Bedingungen also, um in See zu stechen!

Falls sich der Taifun nicht unerwartet in südlicher Richtung bewegt (und wir alle Daumen drücken, dass er das nicht tut), planen wir, am Donnerstag, dem 2. April, loszusegeln. Die Reise wird uns voraussichtlich zwei bis drei Wochen beschäftigen – genug Zeit, um die Schönheit der Philippinen vom Wasser aus zu genießen und neue Abenteuer zu erleben.

Wetterlage über den Vasyas im anfangs März 2015 ...


Wir haben die beiden Inseln - Kabo und Rasa passiert, 2 Stunden vor Hochwasser. Strömungen gab es starke, erstaunlicherweise auch in unserer Fahrtrichtung (langsamste Fahrt 1.9 Kn, schnellste Fahrt 9 Kn). Da wir sogar einen Schlepper mit grosser Fracht in unserer Fahrtrichtung sahen, können wir nicht viel falsch gemacht haben ...

Zwischen Kabo und Rasa, im Norden von Mindanao ...
Ebbe und Flut ...
Wir passieren bei bedecktem Himmel idylische Strände ...
Eine grosse Nickel-Mine wird auf der Insel Hinatuan betrieben. Das ganze Material wird in die dort vor Anker liegenden Frachter geladen.
Von Zeit zu Zeit ergisst sich ein tropischer Regen und spart uns das Waschen des Schiffes :)) ...
Eine Stunde später erreichen wir bei schönstem Wetter die Sohoton Bucht, wo wir für eine Nacht vor Anker gehen.



Reise entlang der Insel Bucas Grande: Anker-Manöver in der Bucht Sohoton

Unsere Reise führt uns weiter entlang der malerischen Insel Bucas Grande, begleitet von wechselhaftem Wetter, das uns immer wieder auf Trab hält. Unser Ziel ist die Bucht Sohoton im Süden der Insel – ein Ort, der für seine atemberaubende Schönheit bekannt ist, aber auch für seine kniffligen Ankerbedingungen.

Wie an so vielen Orten auf den Philippinen ist das Ankern hier eine echte Herausforderung. Die Wassertiefe spielt verrückt: Von „zu tief“ geht es direkt zu „zu niedrig“, als ob die Unterwasserwelt uns auf die Probe stellen wollte. Es erfordert einiges an Fingerspitzengefühl und Geduld, den perfekten Spot zu finden – aber wir geben nicht auf!

Trotz der kleinen Widrigkeiten ist die Bucht Sohoton ein echter Schatz. Mit ihren smaragdgrünen Lagunen, versteckten Höhlen und üppigen Mangrovenwäldern ist sie ein Paradies für Entdecker. Und wenn der Anker erst einmal sicher liegt, können wir die Ruhe und die atemberaubende Landschaft in vollen Zügen genießen.

Die malerische Bucht "Sohoton Bucht" im Süden von Bucas-Grande.


Von der Sohoton Bay zur Kanin Bay: Ein Regentag voller Schönheit

Wir verabschiedeten uns von der Sohoton Bay und segelten – oder besser gesagt, motorten – vier Meilen weiter südlich zur Kanin Bay. Obwohl der Tag von leichtem Regen und dichten Wolken geprägt war, entpuppte sich dieser Ankerplatz als einer der schönsten, die wir je gesehen haben. Manchmal sind es ja gerade die unerwarteten Momente, die die größte Magie entfalten.

Allerdings war das Ankern hier eine kleine Herausforderung: Wir warfen den Anker in 30 Metern Tiefe – eigentlich zu tief für uns –, aber die Aussicht und die Ruhe entschädigten uns für die Mühe.


Auf nach Cagwait Beach: Eine ruhige Fahrt mit perfektem Timing

Um 6 Uhr morgens lichteten wir den Anker und machten uns auf den Weg zur Cagwait Beach, etwa 50 Seemeilen entfernt. Das Wetter war gut, aber der Wind ließ uns leider im Stich, sodass wir auf den Motor angewiesen waren. Trotzdem erreichten wir Cagwait Beach pünktlich um 14 Uhr – und genau im richtigen Moment, um die atemberaubende Landschaft in den untenstehenden Bildern festzuhalten.

Die Cagwait Beach begrüßte uns mit ihrem weißen Sandstrand und dem türkisblauen Wasser, das selbst an einem bewölkten Tag strahlte. Es war der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen und die Stille zu genießen.

Manchmal braucht es eben keinen strahlenden Sonnenschein, um die Schönheit der Philippinen zu erleben. Und wer weiß, vielleicht war der Regen ja nur da, um uns daran zu erinnern, dass auch die kleinen Dinge im Leben zählen


Cagwait Beach, Mindanao




April: Im Norden von Mindanao – Planung, Strömungen und Tricycle-Abenteuer

Alles verlief genau nach Plan – zumindest fast. Nachdem wir vor Siquijor ein oder zwei Stunden guten Wind genossen hatten, beschlossen wir, über Nacht weiterzusegeln. Doch der Wind hatte andere Pläne und verabschiedete sich komplett, sodass wir in einer klaren Vollmondnacht auf den Motor angewiesen waren. So weit, so gut.

Doch dann kam die kleine, ungeplante Überraschung: Obwohl alles normal aussah und der Motor keine verdächtigen Geräusche von sich gab, bewegten wir uns nur mit 3,1 bis maximal 3,8 Knoten vorwärts. Keine Wellen, kein Kribbeln im Wasser – nichts, was auf eine starke Strömung hindeutete. Tja, jetzt wissen wir es besser: Hier im Norden von Mindanao gibt es eine unglaublich starke Strömung, die vom Pazifik in die Gewässer der Philippinen fließt, also von Osten nach Westen. Später lasen wir, dass die Strömung in der Surigao-Straße, zwischen den Inseln Kabo und Rasa, bis zu 11 Knoten erreichen kann. Da kann man schon mal ins Schleudern kommen – oder besser gesagt, ins Schleichen.

Wer stundenlang mit 3,5 Knoten unterwegs ist, bekommt Arbeit – und verbraucht dabei eine Menge Diesel. Bei 4-5 Litern pro Stunde summiert sich das schnell auf eine Vierteltonne. Tankstellen? Fehlanzeige! Hier auf den Philippinen tankt man mit Kanistern. Das hat den Vorteil, dass man genau weiß, wie viel der Motor schluckt – und sparsamer wird man dabei auch. Allerdings hat das Tanken an einer normalen Tankstelle den Vorteil, dass man immer sauberen Treibstoff bekommt.

Doch wie transportiert man eine Vierteltonne Diesel? In der Schweiz bräuchte man dafür vielleicht einen kleinen Lieferwagen oder einen „edlen“ 4x4. Hier erledigt das ein simples 3x1-Tricycle. Die Kanister wurden verladen, und ich setzte mich hinten drauf, um sie vor dem Herausfallen zu bewahren. Kostenpunkt für den Hin- und Rücktransport: 100 Pesos (etwa 2 Franken). Eigentlich wären 50 Pesos angemessen gewesen, aber da der Fahrer uns beim Be- und Entladen geholfen hatte, waren wir großzügig – und er bedankte sich mit einem freundlichen Lachen.

Fazit: Auch wenn die Strömung uns einen Strich durch die Rechnung machte, haben wir wieder einmal gelernt, dass Flexibilität und Humor auf den Philippinen unverzichtbar sind.


Mit etwas mehr als 3 Kn geht es rund 100 SM von Siquihor nach Surigao ... Unter Segel ist das OK, aber unter Motor?
Tanken in den Philippinen ...

2015.04 - Von Cagwait Beach zur Bislig Bay – Eine ruhige Fahrt auf Mindanao

Früh um 6 Uhr morgens verabschiedeten wir uns von der traumhaften Cagwait Beach und machten uns auf den Weg zur Bislig Bay, etwa 50 Seemeilen südlich gelegen. Das Wort „segeln“ ist dabei vielleicht ein bisschen zu großzügig – denn der Wind hatte andere Pläne und blieb uns weitgehend fern. Stattdessen waren wir wieder einmal auf den Motor angewiesen, um unser Ziel zu erreichen.

Trotz der Flaute war die Fahrt entspannt, und die Landschaft entlang der Küste Mindanaos bot immer wieder atemberaubende Ausblicke. Die Bislig Bay empfing uns mit ihrer ruhigen, fast schon mystischen Atmosphäre – ein Ort, der uns einlud, die Anker zu werfen und die Stille zu genießen.

Manchmal ist es eben nicht der Wind, der eine Reise unvergesslich macht, sondern die kleinen Momente der Ruhe und die Schönheit der Natur, die sich einem zeigt.

Morgenstimmung in der Cagwait Beach, Mindanao Ostküste


Bislig City und die Tinuy-an Wasserfälle: Ein Abenteuer auf zwei Rädern

Unser nächster Stopp führte uns nach Bislig City in der Provinz Surigao del Sur. Wir ankerten im Süden der Bucht, direkt vor der Ruine der alten Papierfabrik – ein Ort, der eine gewisse melancholische Schönheit ausstrahlte. Doch das eigentliche Highlight lag nur wenige Kilometer entfernt: die berühmten Tinuy-an Wasserfälle, ein Naturwunder, das vor allem bei Einheimischen beliebt ist.

Da unser Ankerplatz etwas abgelegen war, rechneten wir damit, dass es schwierig werden könnte, eine Fahrgelegenheit zu finden. Doch kaum hatten wir mit dem Beiboot die Ruine der Papierfabrik erreicht, stand auch schon ein Motorrad mit Fahrer bereit. Ohne lange zu zögerten, stiegen wir auf und machten uns auf den Weg zu den 15 Kilometer entfernten Wasserfällen.

Die Fahrt war – nun ja, sagen wir mal – abenteuerlich. Die Straße war holprig, kurvenreich und an manchen Stellen so steil, dass wir lieber zu Fuß gingen, um sicher ans Ziel zu kommen. Diese Art des Transports nennt man hier „Habal-Habal“, und das Motto lautet: So viele Leute auf dem Motorrad, wie der verlängerte Sitz hergibt. Ein echtes philippinisches Erlebnis!

Die Mühe hat sich gelohnt: Die Tinuy-an Wasserfälle sind einfach atemberaubend. Mit einer Breite von fast 100 Metern und mehreren Stufen, die ins kristallklare Wasser stürzen, sind sie ein Paradies für Naturliebhaber. Wir genossen die erfrischende Atmosphäre und die grüne Umgebung – und fühlten uns fast wie in einer anderen Welt.

Fazit: Manchmal sind es die unerwarteten Abenteuer, die eine Reise unvergesslich machen. Und wer hätte gedacht, dass ein „Habal-Habal“-Ritt zu einem der schönsten Wasserfälle der Philippinen führen würde?

Das Trycicle von Louis-Louis, beinahe brandneu und mit einer etwas zu lauten Musikanlage ausgestattet ...
Ein Trycicle ...
Das Trycicle von Louis-Louis, beinahe brandneu und mit einer etwas zu lauten Musikanlage ausgestattet ...
Die "Tinuy-an Fall", die Niagara-Wasserfälle der Philippinen. Da wir uns in der Trockenperiode befinden, gibt es wenig Wasser.
Tinuy-an Fall
Die "Tinuy-an Fall", die Niagara-Wasserfälle der Philippinen. Da wir uns in der Trockenperiode befinden, gibt es wenig Wasser.
Viele philippinische Touristen haben ihren Spass an diesem Touristenort. Wir sind die einzigen Ausländer hier ...
Touristen ....
Viele philippinische Touristen haben ihren Spass an diesem Touristenort. Wir sind die einzigen Ausländer hier ...



Weiter in den Süden: Die Pujada Bay und die Tiefen des Pazifiks

Mit 60 Seemeilen im Gepäck ging unsere Reise weiter in den Süden, zur Insel Tagamilao in der malerischen Pujada Bay. Die Fahrt war ein absoluter Traum: Etwa eine halbe Stunde lang wurden wir von einer Gruppe verspielter Delfine begleitet, die uns mit ihren eleganten Sprüngen durch die Wellen das Gefühl gaben, willkommene Gäste in ihrem Reich zu sein.

Das Wasser hier ist so klar und sauber, dass man meinen könnte, es sei direkt aus einem Postkartenmotiv entsprungen. Wir sind wieder im Pazifik – und das bedeutet nicht nur atemberaubende Schönheit, sondern auch einige rekordverdächtige Tiefen. Nicht weit von uns entfernt liegt einer der ungünstigsten Ankerplätze der Welt. Warum? Nun, man würde etwa 250 Tonnen Kette oder umgerechnet 10 Kilometer davon benötigen, um hier zu ankern. Der Grund: Hier befindet sich eine der tiefsten Stellen im Pazifik, mit einer Tiefe von über 9.600 Metern. Zum Vergleich: Der Mount Everest, der höchste Berg der Erde, könnte hier problemlos versenkt werden – und hätte noch Platz nach oben!

Die Pujada Bay selbst ist dagegen ein Paradies. Mit ihrer ruhigen Atmosphäre, dem klaren Wasser und der üppigen Natur ist sie der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Und während wir hier ankern, können wir uns kaum vorstellen, dass nur wenige Kilometer entfernt der Ozean in schwindelerregende Tiefen abfällt.

Fazit: Die Philippinen sind ein Land der Superlative – von den höchsten Bergen bis zu den tiefsten Meeresgräben. Und wir? Wir genießen einfach die Aussicht und freuen uns darauf, was die nächste Etappe unserer Reise bringt.

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Ankunft in der Holiday Ocean View Marina: Ein charmantes Abenteuer in Davao

Wir haben es geschafft – die kleine, aber feine Holiday Ocean View Marina in Davao, genauer gesagt auf der Insel Samal, ist unser neues Zuhause auf Zeit. Hier steht der dringend fällige Anstrich des Unterwasserschiffs auf dem Programm, dazu ein paar andere Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen. Unser Ziel? So schnell wie möglich wieder zurück ins Wasser!

Die Marina ist zwar klein, aber sie hat ihren ganz eigenen Charme. Etwas abgelegen gelegen, bietet sie täglich einen kleinen Bus nach Babak, wo es einen wunderschönen Markt gibt. Hier kann man nicht nur das Nötigste einkaufen, sondern auch das ein oder andere lokale Schmuckstück entdecken. Wer möchte, kann von dort aus mit der Fähre nach Davao übersetzen, der drittgrößten Stadt der Philippinen. Dort gibt es buchstäblich alles, was das Herz begehrt – von maritimen Ersatzteilen bis hin zu kulinarischen Köstlichkeiten.

Doch zurück zum Herzschlag: Hier in der Marina schlägt das Leben definitiv etwas langsamer. Trotz Voranmeldung und genauer Angaben zu Länge, Tiefe und Breite unseres Schiffs stellte sich heraus, dass wir zu groß sind, um hier an Land gezogen zu werden. Stattdessen müssen wir mit der „NatHape“ nach Babak fahren und das Schiff dort aus dem Wasser holen. Ähnlich wie bei den großen Fähren wird unser Boot auf Schienen an Land gezogen – ein Spektakel, das nur bei Flut möglich ist. Und die gibt es leider nur zweimal im Monat.

Fazit: Unser Aufenthalt wird etwas länger dauern als geplant. Aber hey, wer weiß, vielleicht ist das ja die Gelegenheit, um noch mehr von der entspannten Atmosphäre hier zu genießen und die Umgebung zu erkunden? Schließlich ist Geduld eine Tugend – besonders auf den Philippinen.

Holiday Ocean View Marina in Davao, Mindanao, Philippinen
Wir haben es geschafft und sind aus dem Wasser, um das Unterwasserschiff neu zu streichen.
Es wird ein Wagen, mit seitlichen Stützen, auf Schienen ins Wasser gelassen.
Eigentlich ist es ganz einfach, wir fahren zwischen die Stützen und mittels vier Seilen wird die NatHape genau ausgerichtet.
Typisch Philippinen: ein Job, viele Arbeiter. Sobald das Schiff in der richtigen Position ist, kommen die Taucher um weitere Stützen anzubringen.
Kartjan der Chef selbst, ajustiert die Potition der seitlichen Ständer.
Man glaubt es fast nicht, die schweren Teile werden unter Wasser angebracht.
Eine Stunde später ist es geschaft, der Wagen ist hochgezogen und wir in ein paar Minuten aus dem Wasser.
Zwei Tage später: Der silberfarbene Primer ist angestrichen. Das Schiff sieht damit super schön aus. Leider gibt es nur rotes Antifouling.


Ein neues Unterwasserschiff und Pläne für neue Abenteuer

Das Unterwasserschiff ist erneuert – und das in nur einer Woche! Die philippinischen Handwerker haben nicht nur schnell, sondern auch äußerst professionell gearbeitet. Der Arbeitsplatz direkt an der Anlegestelle der Fähren war dabei nicht nur praktisch, sondern auch äußerst interessant. Und das benachbarte Hotel mit seinem Swimmingpool und der ausgezeichneten Speisekarte sorgte dafür, dass trotz der harten Arbeit eine leichte Ferienstimmung aufkam. Wer hätte gedacht, dass ein Bootsrenovierungsprojekt so entspannt sein kann?

Nun stehen die nächsten Abenteuer vor der Tür: Ende August geht es weiter nach Sulawesi und die Molukken im Norden Indonesiens. Doch bis dahin wollen wir die verbleibenden zwei bis drei Monate nutzen, um noch ein paar Landausflüge zu unternehmen. Geplant sind Reisen nach Kambodscha, in den Norden Thailands und nach Burma. Die „NatHape“ lassen wir in der vertrauten Holiday Ocean View Marina zurück, während wir uns vorerst in Manila aufhalten.

Fazit: Die Philippinen haben uns einmal mehr mit ihrer Gastfreundschaft und Effizienz beeindruckt. Jetzt freuen wir uns auf neue Horizonte – sowohl auf dem Wasser als auch an Land. Die Welt ist groß, und wir sind bereit, sie zu erkunden!