Im Vorfeld unserer Tunesienreise

Es war eine Regatta (gemeinsames Segeln mit mehreren Schiffen) ausgeschrieben, die von Marseille nach Korsika, Sardinien und Tunesien führen sollte. Wir haben uns im Februar 1998 angemeldet, weil wir dachten, so nicht ganz alleine auf uns gestellt zu sein. An einem wunderschönen Ferientag im März 1998, vor unserer großen Fahrt, wurden wir in Port Grimaud von den französischen Zollbehörden überprüft. Ein Protokoll wurde erstellt, und es dämmerte uns dabei so langsam, dass wir vergessen hatten, das Schiff in Frankreich wieder einzuführen. „NatHape" ist ein französisches Schiff unter englischer Flagge mit Heimathafen Gibraltar. So naiv, wie wir waren, und so wunderschön von den Leuten bei Amel alles für unser Schiff und Liegeplatz organisiert wurde, haben wir das gratis erhältliche Formular „Déclaration d’Admission Temporaire“ bei der Zollbehörde vergessen auszufüllen.

Einer schriftlichen Aufforderung folgend fuhren wir an einem Tag bei "Monsun-Regen" (mit dem Auto) in das Zollbüro von Monaco, wo dieses unser Schiff unter Arrest nahm, mit der Begründung, dass unser Schiff für den Export bestimmt war und nie exportiert wurde (als Schweizer mit einem „nicht EU“-Schiff braucht man die Mehrwertsteuer nicht zu bezahlen). Die Zollbehörde verlangte für die Freigabe des Schiffes die Bezahlung der Mehrwertsteuer und eine Busse von FFR 50.000.- oder das sofortige Exportieren des Schiffes und eine Busse von FFR 150.000.-. Unser Anwalt, Maître Bernard Coste von Marseille, reduzierte die Busse auf FFR 100.000.- mit der Auflage der sofortigen Exportierung des Schiffes. Wir waren damit schweren Herzens einverstanden und fragten nach, wann die „Regatta“ starten würde. Diese wurde mangels Teilnehmer abgesagt, und so sind wir alleine unterwegs, und ich finde heute, dass das auch gut ist.

Die Reise haben wir geplant, wie sie auf der nachfolgenden Karte zu sehen ist. Wir sind heute sicher, dass wir anstelle der Ost- die Westküste von Sardinien befahren werden. In Süd-Sardinien werden wir entscheiden, ob wir den Weg über Sizilien oder direkt nach Tunesien segeln werden. Meine Schwester Isabell mit ihren beiden Zwillingen wird uns Anfang August für eine Woche besuchen. Dies wird sicher in Tunesien sein. Ebenfalls wird Sergio vom 19. Juli bis zum 11. August bei uns seine Sommerferien verbringen. So werden wir uns in Tunesien hauptsächlich in kleinen Buchten zum Faulenzen, Fischen und Sonnenbaden aufhalten.



2017.05 - Ind. Ozean 1


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2017 - Mai bis Juli, Reise von Thailand nach Rodrigues


Juni 2017 - Bye bye Malaysia, bye bye Asia


Seit 2011 durchstreifen wir die Region Asien. Trotz der stets viel zu kurzen Dauer jeder Reise kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man sich entschließt, weiterzuziehen. Nach sechs Jahren mit Unterbrechungen in Südostasien haben wir beschlossen, nach Südafrika zu segeln. Unsere Route führt uns von Langkawi nach Pulau Weh im Norden von Sumatra. Von dort setzen wir unsere Segelreise fort über Rodrigues, Mauritius, Reunion und Madagaskar bis nach Südafrika.

Die gesamte Reise erstreckt sich über etwa 6'500 Seemeilen oder rund 12'000 km, was ungefähr der Distanz von Paris nach New York und wieder zurück nach Paris entspricht.

Von Juni bis November ist der Indische Ozean frei von Zyklonen und anderen schweren Stürmen. In diesem Zeitraum weht in der Regel ein vorwiegend aus Osten kommender Wind mit einer Stärke von 20 bis 25 Knoten, etwa 40 km/h. Diese Bedingungen sind ideal, um zügig diese großen Distanzen zu bewältigen.

Auftanken vor der großen Fahrt. Nirgends auf unserer Reise war der Diesel billiger als in Malaysia. Etwa 50 Rappen kostet der Liter. Aber trotzdem ist es nicht so günstig, wie es scheint, denn in diesen windarmen Gebieten benutzt man den Motor mangels Wind zu häufig. Wir sind zurzeit rund 120 SM westlich von Langkawi, und trotz akzeptabler Windprognosen herrscht absolute, totale Flaute.
Telaga Harbour, Langkawi in Malaysia
Auftanken vor der großen Fahrt. Nirgends auf unserer Reise war der Diesel billiger als in Malaysia. Etwa 50 Rappen kostet der Liter. Aber trotzdem ist es nicht so günstig, wie es scheint, denn in diesen windarmen Gebieten benutzt man den Motor mangels Wind zu häufig. Wir sind zurzeit rund 120 SM westlich von Langkawi, und trotz akzeptabler Windprognosen herrscht absolute, totale Flaute.
Idealer, aber starker Wind zwischen 20 und 30 Knoten herrscht in den Monaten Juni bis November im Indischen Ozean. Die anderen Monate können wegen der starken Stürme in diesem Ozean von einem Segelschiff nicht befahren werden.
Typische Windrichtung und -geschwindigkeit im Juli im Indischen Ozean
Idealer, aber starker Wind zwischen 20 und 30 Knoten herrscht in den Monaten Juni bis November im Indischen Ozean. Die anderen Monate können wegen der starken Stürme in diesem Ozean von einem Segelschiff nicht befahren werden.





Unser alter Radar lässt uns im Stich ...

Die Verzögerung unserer Abreise wurde durch den Defekt unseres Radars verursacht. Das im Jahr 2008 eingebaute Radar von Raymarine gab den Geist auf. Nachdem wir bereits ein Anzeigegerät ersetzt hatten, entschieden wir uns, nicht weiteres Geld in die alte Anlage zu investieren, sondern stattdessen ein neues Radar zu beschaffen. Ein Radar ist ein äußerst nützliches Navigationsinstrument, insbesondere nachts, und wir wollten nicht darauf verzichten. Wir entschieden uns für das Broadband 3G Radar von Lowrance.

Für dieses Radar wird kein separates Anzeigegerät mehr benötigt; stattdessen schließt man es direkt am Computer an. Das Bild kann dann im Navigationsprogramm OpenCPN angezeigt werden. Ein großer Vorteil dieses Radartyps ist, dass er keine Vorlaufzeit zum Aufwärmen benötigt. Man schaltet das Gerät ein und hat sofort ein Bild. Die Qualität ist besonders im Nahbereich hervorragend.

Für technisch Interessierte: Wir haben das Broadband 3G Radar und das mitgelieferte RJ45 Antennenkabel an einem Netgear GS 105v5 angeschlossen. Von diesem Gerät führt ein weiteres RJ45 Kabel direkt in den Anschluss des Computers. Wir haben keinen "Heading Sensor" und kein RI10 oder RI11 installiert. Damit der "Overlay" des Radars auf der Karte funktioniert, muss im BR24 Plugin von OpenCPN "Enable COG as Heading" aktiviert sein. Wenn man kein COG hat (wenn man nicht fährt), wird das "Overlay" nicht korrekt angezeigt.

Eine Anmerkung: Zuerst dachte ich, dass das Übertragen der Radardaten auf die Karte nicht wirklich notwendig ist. Nach einigen Stunden Praxis mit dem neuen Radar bin ich jedoch zu der Meinung gelangt, dass diese Funktion das Beste an der Anlage ist. Sie vereinfacht die Navigation extrem, und jede Situation wird unmittelbar klar dargestellt. Wer tiefer in die Materie eintauchen möchte, findet in OpenCPN eine ausgezeichnete Beschreibung.


Das Radarbild wird direkt neben der Karte angezeigt. Es ist ebenfalls möglich, das Bild zusätzlich überlappend auf der Karte anzuzeigen
Radarbild auf dem Navigationscomputer
Das Radarbild wird direkt neben der Karte angezeigt. Es ist ebenfalls möglich, das Bild zusätzlich überlappend auf der Karte anzuzeigen
n der nächtlichen Ausfahrt aus einer Bucht beobachten wir das auf der Karte dargestellte Bild, das vom Radar übertragen wird. Daraus schließen wir, dass die Karte um 0.5 SM verschoben ist. Diese Verschiebung zeigt sich natürlich auch an unserem Ankerplatz, der laut Karte auf dem Land liegt.
Radarbild als Overlay auf der Karte
n der nächtlichen Ausfahrt aus einer Bucht beobachten wir das auf der Karte dargestellte Bild, das vom Radar übertragen wird. Daraus schließen wir, dass die Karte um 0.5 SM verschoben ist. Diese Verschiebung zeigt sich natürlich auch an unserem Ankerplatz, der laut Karte auf dem Land liegt.






Juli 2017, Sumatra, Indonesien

Der Motor streikt ...

Es ist frühmorgens um 4 Uhr, und wir befinden uns etwa 100 SM vor Pulau Weh, der nördlichsten Insel von Indonesien. Das aktuelle Wetter stimmt nicht mit der Vorhersage überein. Anstelle des angekündigten Südwindes haben wir meistens Wind aus westlicher Richtung, also entgegen unserer Fahrtrichtung. Daher setzen wir größtenteils den Motor ein und verbrauchen dabei einige Kanister von dem preiswerten Diesel aus Malaysia. Gelegentlich bieten sich kurze Momente an, in denen wir die Segel setzen können.

Als wir am frühen Morgen, umgeben von Schiffsverkehr, den Motor wieder starten wollen, weigert er sich anzuspringen. Der Anlasser gibt nur ein kurzes Geräusch von sich. Kein Wind, kein Motor, aber viele Frachtschiffe um uns herum – das macht uns etwas nervös, besonders da wir uns quer zur Fahrtrinne dieser großen Schiffe bewegen. Falls der Anlasser defekt ist, könnten wir den Motor mangels Ersatzteil nicht starten.

Um festzustellen, ob die Batterie leer ist, messen wir sie. Mit 13.6 Volt sieht es gut aus. Daher starten wir den Generator, der mit derselben Batterie verbunden ist – er springt sofort an. Bei laufendem Generator versuchen wir erneut, den Motor zu starten, jedoch ohne Erfolg. Daher gehen wir davon aus, dass der Anlasser defekt ist. In einer solchen Situation wollen wir nichts unversucht lassen. Also überbrücken wir die Starterbatterie mit einer unserer Servicebatterien und versuchen es erneut. Und ... der Motor springt ohne Probleme an. Es stellt sich heraus, dass die Batterie defekt ist. Warum aber funktioniert der Generator mit derselben Batterie? Ein wenig unlogisch, aber wir sind sehr erleichtert und wieder manövrierfähig.

In Pulau Weh planen wir, den Anlasser auszubauen und ihm einen kleinen Service zu gönnen. Ebenfalls steht der Ersatz der Starterbatterie auf dem Programm. Das sind eben kleine Episoden aus unserem Seglerleben :-)).


Zwischen Sumatra (Indonesien) und Malaysia erfolgt der Großteil des Handelsverkehrs von und nach China.
(Die gelben und grünen Dreiecke repräsentieren Frachter oder Tanker, während der rote Punkt unseren gegenwärtigen Standort markiert).
Viel Verkehr am Ende der Malacca-Strait
Zwischen Sumatra (Indonesien) und Malaysia erfolgt der Großteil des Handelsverkehrs von und nach China.
(Die gelben und grünen Dreiecke repräsentieren Frachter oder Tanker, während der rote Punkt unseren gegenwärtigen Standort markiert).
Viele Frachter passieren uns in beiden Richtungen. Selbst wenn der Motor ausfällt und man mangels Wind treibt, ist dies im Grunde nicht gefährlich. Dank AIS erscheinen wir auf dem Bildschirm der Frachtschiffe, und sie können unsere Geschwindigkeit sowie Fahrtrichtung sehen. Das Problem bei einer Panne besteht jedoch darin, dass man selbst keine Handlungsmöglichkeiten hat und sich auf andere verlassen muss (ähnlich wie beim Fliegen, wo man die gesamte Verantwortung in die Hände des Piloten legt :-)).
Frachter, 300 m lang, Geschwindigkeit 18,2 Kn
Viele Frachter passieren uns in beiden Richtungen. Selbst wenn der Motor ausfällt und man mangels Wind treibt, ist dies im Grunde nicht gefährlich. Dank AIS erscheinen wir auf dem Bildschirm der Frachtschiffe, und sie können unsere Geschwindigkeit sowie Fahrtrichtung sehen. Das Problem bei einer Panne besteht jedoch darin, dass man selbst keine Handlungsmöglichkeiten hat und sich auf andere verlassen muss (ähnlich wie beim Fliegen, wo man die gesamte Verantwortung in die Hände des Piloten legt :-)).
Nächtliche Ankunft im Sabang-Hafen auf Pulau Weh und ein Vergleich mit dem uns zur Verfügung stehenden Kartenmaterial...

Der Wind hat etwa 15 Seemeilen östlich von Pulau Weh auf rund 25 Knoten zugenommen. Das war zu erwarten und wurde auch von den Wettervorhersagen bestätigt. Dieser Wind "pfeift" hier während der gesamten Zeit des Südwest-Monsuns, ist also nicht so schwer vorherzusagen :-). Dadurch verringert sich unsere Geschwindigkeit auf unter 4 Knoten, und wir werden definitiv in der Nacht in den Hafen von Sabang einlaufen. Bei einer nächtlichen Einfahrt, besonders wenn es das erste Mal geschieht, zieht es Segler vor, dies zu vermeiden, und man würde normalerweise irgendwo an einem ruhigen Ort anhalten, bis es am nächsten Morgen hell wird. Ein ruhiger Ort ist hier im Moment nicht verfügbar, also entscheiden wir uns, dank der präzisen Karten von iSailor und dem Track (Schiffsspur) von unserem Freund Dale (SY "Sukha"), auch bei Dunkelheit in die Bucht einzulaufen. Das klappte absolut problemlos, besonders weil der zuvor starke Wind im Gebiet von Sabang völlig nachgelassen hatte.

Karte mit äußerst präzisen Angaben und exakter Positionsanzeige. Zudem kann man Standard-Tracks im GPX-Format importieren. Ohne diese Karte und den Track hätten wir hier nicht in der Nacht einlaufen können.
Transas-Karten von iSailor
Karte mit äußerst präzisen Angaben und exakter Positionsanzeige. Zudem kann man Standard-Tracks im GPX-Format importieren. Ohne diese Karte und den Track hätten wir hier nicht in der Nacht einlaufen können.
Die Karte von CM93 aus dem Jahr 2005 kann man vergessen. Besser manövriert man mit einer Autokarte oder einem aufblasbaren Globus, denn damit hätte man wenigstens noch einige Landangaben. Es ist ein Witz, dass solche Karten verkauft werden, also ein absolutes "No-Go"... (Der Gerechtigkeit halber muss man erwähnen, dass die Karten von CM93 aus dem Jahr 2009 etwa dem Detaillierungsgrad der Navionics Charts entsprechen).
Karte von CM93 2005
Die Karte von CM93 aus dem Jahr 2005 kann man vergessen. Besser manövriert man mit einer Autokarte oder einem aufblasbaren Globus, denn damit hätte man wenigstens noch einige Landangaben. Es ist ein Witz, dass solche Karten verkauft werden, also ein absolutes "No-Go"... (Der Gerechtigkeit halber muss man erwähnen, dass die Karten von CM93 aus dem Jahr 2009 etwa dem Detaillierungsgrad der Navionics Charts entsprechen).
Die Details der Navionics-Karte sind eher durchschnittlich, und die Karte ist verschoben. Mit Navionics haben wir es nicht geschafft, einen Track im GPX-Format einzulesen. Also ohne einen soliden Track und ohne zu wissen, wo der Ankerplatz ist, hätten wir bis zum nächsten Morgen unter sehr ungemütlichen Bedingungen draußen warten müssen.
Karte von Navionics
Die Details der Navionics-Karte sind eher durchschnittlich, und die Karte ist verschoben. Mit Navionics haben wir es nicht geschafft, einen Track im GPX-Format einzulesen. Also ohne einen soliden Track und ohne zu wissen, wo der Ankerplatz ist, hätten wir bis zum nächsten Morgen unter sehr ungemütlichen Bedingungen draußen warten müssen.


Am nächsten Morgen in Sabang, Pulau Weh:

Im Tageslicht sehen wir, dass wir in der Nacht den idealen Ankerplatz gefunden haben. Die Wartezeit auf die Behörden nutzen wir, um das Boot zu entsalzen und uns mit dem Fernglas die Umgebung anzuschauen. Solange die Behörden nicht an Bord waren und die Einreise genehmigt haben, darf man nicht an Land. Einige Länder haben strenge Regeln, andere sind weniger restriktiv.

Indonesien ist sicherlich das Land mit den meisten Millionären, denn 1'000'000 indonesische Rupiah entsprechen 72.50 Franken. Auch wenn das durchschnittliche Einkommen der Indonesier gering ist, wird es doch einige Millionäre geben. 5'000 Rupiah klingen nach viel Geld, und wir haben vor Jahren auch einmal versehentlich reklamiert, dass dieser Betrag für eine große Wasserflasche viel zu teuer sei (36 Rappen).

Pulau Weh liegt in der Aceh-Region, und in Aceh gelten die Scharia-Gesetze. Sabang, mit etwa 30'000 Einwohnern, ist die "Hauptstadt" von Pulau Weh und hat wirklich viel Charme. Es ist schade, dass Ramadan zur Zeit ist, denn während dieser Festtage sind viele Cafés und Restaurants tagsüber geschlossen. Die Einwohner der kleinen Stadt sind außerordentlich freundlich; spontanes Lachen und ein wenig "Small Talk" sind hier überall zu erleben. Wir fühlen uns hier sehr willkommen und genießen unseren Aufenthalt am nördlichsten Punkt von Indonesien.

Es ist derzeit Ramadan, und das bedeutet, dass uns die Lautsprecher der Moscheen mehrmals in der Nacht an diese Feierlichkeiten erinnern. Da es in Sabang mehrere Moscheen gibt, hört es sich an wie ein Kanon-Lied...
Eine von mehreren Moscheen in Sabang
Es ist derzeit Ramadan, und das bedeutet, dass uns die Lautsprecher der Moscheen mehrmals in der Nacht an diese Feierlichkeiten erinnern. Da es in Sabang mehrere Moscheen gibt, hört es sich an wie ein Kanon-Lied...
Wir warten auf den Harbour Master, die Beamten der Immigration, des Zolls und der Quarantäne. Um uns die Zeit zu vertreiben, schauen wir uns mit dem Fernglas die Bucht an. Dabei entdecken wir, dass dort eine schwere Fähre auf dem Land steht.
Werft in Sabang
Wir warten auf den Harbour Master, die Beamten der Immigration, des Zolls und der Quarantäne. Um uns die Zeit zu vertreiben, schauen wir uns mit dem Fernglas die Bucht an. Dabei entdecken wir, dass dort eine schwere Fähre auf dem Land steht.
Wir haben 145 Liter Diesel für die Überfahrt verbraucht. Da das Tanken hier unkompliziert ist, gehen wir mit unseren 7 Kanistern an Land und organisieren uns eine "Becak". Unser Fahrer heißt "Bang Bang" und bringt uns überall hin, wo wir hinwollen. Am gleichen Tag haben wir auch eine neue Starterbatterie gekauft und die Wäsche in die Wäscherei gebracht...
Tanken in Sabang
Wir haben 145 Liter Diesel für die Überfahrt verbraucht. Da das Tanken hier unkompliziert ist, gehen wir mit unseren 7 Kanistern an Land und organisieren uns eine "Becak". Unser Fahrer heißt "Bang Bang" und bringt uns überall hin, wo wir hinwollen. Am gleichen Tag haben wir auch eine neue Starterbatterie gekauft und die Wäsche in die Wäscherei gebracht...
Wir sind zum 'Sabang Hill Viewpoint' gefahren und schauen in Richtung Süden. Gestern haben wir aufgrund der erwarteten starken Winde unser Schiff hinter die vorgelagerte Pulau Klah verlegt.
Sabang, die kleine "Hauptstadt" von Pulau Weh
Wir sind zum 'Sabang Hill Viewpoint' gefahren und schauen in Richtung Süden. Gestern haben wir aufgrund der erwarteten starken Winde unser Schiff hinter die vorgelagerte Pulau Klah verlegt.
Es gibt hier einen kleinen, hübschen Markt. Wir nutzen die Gelegenheit und gehen einkaufen. Die Leute hier sind alles andere als zurückhaltend. Sie lieben es, wenn wir Fotos mit ihnen machen und ihnen die Bilder anschließend zeigen.
Einkaufen am Markt im Zentrum von Sabang
Es gibt hier einen kleinen, hübschen Markt. Wir nutzen die Gelegenheit und gehen einkaufen. Die Leute hier sind alles andere als zurückhaltend. Sie lieben es, wenn wir Fotos mit ihnen machen und ihnen die Bilder anschließend zeigen.
Man kann hier, trotz Scharia und Ramadan, viel Spaß haben! Vor ein paar Tagen ist Nathalie an Land gestolpert und hat sich am linken Oberarm einen schmerzhaften Knochenriss zugezogen. Der Arm ist in einer Arm-Binde unter der Bluse. Zwei Ärzte und eine Ärztin haben Nathalie im lokalen Krankenhaus untersucht, und die Kosten belaufen sich genau auf 7 Franken, inklusive der Röntgenaufnahmen.
Die Hühner von Sabang :-))
Man kann hier, trotz Scharia und Ramadan, viel Spaß haben! Vor ein paar Tagen ist Nathalie an Land gestolpert und hat sich am linken Oberarm einen schmerzhaften Knochenriss zugezogen. Der Arm ist in einer Arm-Binde unter der Bluse. Zwei Ärzte und eine Ärztin haben Nathalie im lokalen Krankenhaus untersucht, und die Kosten belaufen sich genau auf 7 Franken, inklusive der Röntgenaufnahmen.
Anlässlich eines Spaziergangs durch die Stadt trafen wir unseren "Becak"-Fahrer "Bang Bang". Er lud uns zu sich nach Hause zu einem Café Latte ein. Eine seiner Töchter malte ein Henna-Tattoo auf Nathalies Hand.
Bei unserem "Becak"-Fahrer "Bang Bang" zu Hause
Anlässlich eines Spaziergangs durch die Stadt trafen wir unseren "Becak"-Fahrer "Bang Bang". Er lud uns zu sich nach Hause zu einem Café Latte ein. Eine seiner Töchter malte ein Henna-Tattoo auf Nathalies Hand.
"Unser" Fahrer stellt uns seine Familie vor: drei Mädchen und seine Frau. Da niemand Englisch spricht, verständigen wir uns relativ gut über Google Translate.
Im Haus von "Bang Bang"
"Unser" Fahrer stellt uns seine Familie vor: drei Mädchen und seine Frau. Da niemand Englisch spricht, verständigen wir uns relativ gut über Google Translate.
Es gibt vielleicht fünf Moscheen in Sabang. Wir sind in der Bucht gut positioniert, um alle Gebete, die über Lautsprecher gen Himmel gesandt werden, zu hören.
Eine der Moscheen in Sabang
Es gibt vielleicht fünf Moscheen in Sabang. Wir sind in der Bucht gut positioniert, um alle Gebete, die über Lautsprecher gen Himmel gesandt werden, zu hören.
"Bang Bang" fährt mich zum Beiboot und Nathalie, wegen des verletzten Arms und der recht unruhigen See, in die Nähe des Schiffes, ca. 3 km entfernt. Eine Bezahlung für die Fahrt wird nicht angenommen; es war eine Einladung...
Rückfahrt zu unserem Beiboot
"Bang Bang" fährt mich zum Beiboot und Nathalie, wegen des verletzten Arms und der recht unruhigen See, in die Nähe des Schiffes, ca. 3 km entfernt. Eine Bezahlung für die Fahrt wird nicht angenommen; es war eine Einladung...
5 SM von Sabang liegt die kleine Insel Rubiah. Wir sind dorthin gesegelt und warten auf günstiges Wetter, um das Nordkap von Sumatra zu umfahren. Hier weht permanent Wind aus Südwesten, was für uns sehr ungünstig ist.
Pulau Rubiah
5 SM von Sabang liegt die kleine Insel Rubiah. Wir sind dorthin gesegelt und warten auf günstiges Wetter, um das Nordkap von Sumatra zu umfahren. Hier weht permanent Wind aus Südwesten, was für uns sehr ungünstig ist.
Blick auf Sabang, die kleine Hauptstadt von Pulau Weh. Die Fischerboote haben eine ganz eigentümliche Form. So wie wir es gesehen haben, können sie - dank des hohen Bugs - bei hohen Wellen sehr schnell fahren.
Pulau Weh
Blick auf Sabang, die kleine Hauptstadt von Pulau Weh. Die Fischerboote haben eine ganz eigentümliche Form. So wie wir es gesehen haben, können sie - dank des hohen Bugs - bei hohen Wellen sehr schnell fahren.
Panorama-Blick von Krueng Raya auf Pulau Kleh und Sabang.
Pulau Weh
Panorama-Blick von Krueng Raya auf Pulau Kleh und Sabang.
Eine weitere "Attraktion" ist der "Kilometer Zero". Dies ist der nördlichste Punkt von Indonesien - was jedoch nicht ganz korrekt ist, da weiter nördlich noch einige unbewohnte indonesische Inseln liegen.
Kilometer Nol
Eine weitere "Attraktion" ist der "Kilometer Zero". Dies ist der nördlichste Punkt von Indonesien - was jedoch nicht ganz korrekt ist, da weiter nördlich noch einige unbewohnte indonesische Inseln liegen.
Um uns die Zeit zu vertreiben, mieten wir einen Roller und erkunden die Insel. Es gibt nicht allzu viel zu sehen, also beschließen wir, einen Wasserfall zu besuchen. Auf dem Weg passieren wir zahlreiche Moscheen, und wie es bei religiösen Gebäuden üblich ist, ist jede prunkvoller als die andere ...
Iboih - Gapang
Um uns die Zeit zu vertreiben, mieten wir einen Roller und erkunden die Insel. Es gibt nicht allzu viel zu sehen, also beschließen wir, einen Wasserfall zu besuchen. Auf dem Weg passieren wir zahlreiche Moscheen, und wie es bei religiösen Gebäuden üblich ist, ist jede prunkvoller als die andere ...
Wir suchen mit dem Roller den Wasserfall und verfahren uns komplett. Dafür führt uns der Weg in den Süden der Insel. Auf der praktisch unbefahrenen Strecke sehen wir viele Affen, Schlangen und auch größere Leguane.
Skooter-Tour um die Insel
Wir suchen mit dem Roller den Wasserfall und verfahren uns komplett. Dafür führt uns der Weg in den Süden der Insel. Auf der praktisch unbefahrenen Strecke sehen wir viele Affen, Schlangen und auch größere Leguane.
Wir finden den Wasserfall. Die Fahrt lohnt sich, weil sie durch den indonesischen Dschungel führt. Der Wasserfall ist zwar klein, aber fein. Wir sind natürlich als Schweizer in dieser Beziehung sehr verwöhnt...
Air Terjun Pria Lot
Wir finden den Wasserfall. Die Fahrt lohnt sich, weil sie durch den indonesischen Dschungel führt. Der Wasserfall ist zwar klein, aber fein. Wir sind natürlich als Schweizer in dieser Beziehung sehr verwöhnt...



Ausklarieren von Indonesien

Dazu besucht man alle Büros der Behörden nochmals, die bei unserer Ankunft auf dem Schiff waren. Obwohl im letzten Jahr dieses Prozedere in Indonesien bedeutend vereinfacht wurde, gibt es immer noch "kiloweise" Papierkram zu erledigen. Das Wichtigste dabei ist, dass man über einen Stempel mit den Angaben vom Schiff verfügt, andernfalls muss man den Fingerabdruck neben der Unterschrift auf jedem Formular hinterlassen. Teilweise sind die Büros nicht besetzt, und man muss warten, bis die Beamten eintreffen. Zu unserer Überraschung wollte der Zoll unser Schiff vor der Abreise nochmals inspizieren. Die NatHape steht aber 5 SM entfernt, und wir wollten auf keinen Fall zurück nach Sabang segeln. So spielte ich auf "Altersdemenz" an, und Nathalie zeigte ihre Armbinde wegen des "Unfalls". Das wurde alles akzeptiert, und wir wurden ganz respektvoll von den Beamten – ohne nochmalige Kontrolle – verabschiedet!

Der Beamte der Quarantäne
Das Office der Immigration
Beim Zoll
Und zu guter Letzt der Hafenmeister



Der bürokratische Aufwand in Indonesien ist immens. Der Kapitän eines Schiffes muss etwa 30 verschiedene Formulare in mehreren Ausführungen unterschreiben. Wenn man keinen eigenen Stempel hat, erwartet der Beamte, dass man den Daumen in ein Stempelkissen presst und ihn anschließend neben der Unterschrift auf jedes Papier drückt.

Nachdem ich nach dem Einlaufen mangels Waschmöglichkeiten für Stunden mit einem dunkelblauen Daumen herumgelaufen bin, haben wir uns in Sebang für 7 Fr. einen "NatHape"-Stempel herstellen lassen. Der zweite Gang zu den Behörden für das Auslaufen war dann wesentlich einfacher.

Es ist nicht nur in Indonesien so, überall in Asien möchten die Behörden, dass neben der Unterschrift ein Stempel des Schiffes zu sehen ist.
Ein eigener Stempel für das Schiff ist in Indonesien ein absolutes Muss!

Der bürokratische Aufwand in Indonesien ist immens. Der Kapitän eines Schiffes muss etwa 30 verschiedene Formulare in mehreren Ausführungen unterschreiben. Wenn man keinen eigenen Stempel hat, erwartet der Beamte, dass man den Daumen in ein Stempelkissen presst und ihn anschließend neben der Unterschrift auf jedes Papier drückt.

Nachdem ich nach dem Einlaufen mangels Waschmöglichkeiten für Stunden mit einem dunkelblauen Daumen herumgelaufen bin, haben wir uns in Sebang für 7 Fr. einen "NatHape"-Stempel herstellen lassen. Der zweite Gang zu den Behörden für das Auslaufen war dann wesentlich einfacher.

Es ist nicht nur in Indonesien so, überall in Asien möchten die Behörden, dass neben der Unterschrift ein Stempel des Schiffes zu sehen ist.




Unterwegs an der Westküste von Sumatra


Pulau Weh im Norden von Sumatra liegt hinter uns, und wir haben am frühen Morgen das Kap umfahren. Glück gehabt, denn der Monsun war gnädig mit uns, und der meistens starke Wind aus Südwesten hatte einen Gang zurückgelegt. Viele Segler warnten uns vor sehr starken Böen, die bis zu 60 Knoten Wind bringen können. Auch diese Böen blieben bis jetzt von uns fern. Das aktuelle Wetter ist so "ola-la", der Wind kommt abwechslungsweise aus allen Richtungen, einmal schwach, das andere Mal etwas stärker. So fahren wir einige Seemeilen mit Motor und ab und zu unter Segel. Wir erreichen in ein paar Stunden Pulau Simeulue, eine Insel außerhalb Sumatras, und werden dort eine Nacht bleiben. Da wir uns von Indonesien bei den Behörden abgemeldet haben, dürfen wir offiziell nicht mehr an Land gehen.

Von Sumatra haben wir nichts gesehen, was wir bedauern. Es gibt auf dieser Insel noch einige Tausend wilde Elefanten, 5'000 freilebende Orang-Utans, und es soll noch die weißen Sumatra-Tiger geben. Die vielen aktiven Vulkane, zusammen mit dem Urwald und den Tieren, machen die sechstgrößte Insel der Welt zu einem Abenteuer. Nun gut, man kann nicht gleichzeitig überall sein, und darum verpasst man ja eigentlich nichts, denn man ist entweder hier oder dort.

Wir steuern die erste westliche Insel von Sumatra an, die den Namen Simeulue trägt.
Sonnenuntergang und ...
Wir steuern die erste westliche Insel von Sumatra an, die den Namen Simeulue trägt.
Die Strecke erstreckt sich über 185 Seemeilen, und so setzen wir unser Segelabenteuer über Nacht fort.
... am nächsten Morgen der Sonnenaufgang.
Die Strecke erstreckt sich über 185 Seemeilen, und so setzen wir unser Segelabenteuer über Nacht fort.
Wir erhielten Warnungen über die rasche Entwicklung von Regenwolken mit äußerst kräftigen Winden in dieser Region. Gerade hat uns ein solches Unwetter eingeholt, aber glücklicherweise ist es an uns vorbeigezogen und hat uns verschont. Diese dynamischen Wetterphänomene halten uns auf Trab, während wir die Herausforderungen der Natur meistern.
Regenwolken mit starken Böen im Westen von Sumatra
Wir erhielten Warnungen über die rasche Entwicklung von Regenwolken mit äußerst kräftigen Winden in dieser Region. Gerade hat uns ein solches Unwetter eingeholt, aber glücklicherweise ist es an uns vorbeigezogen und hat uns verschont. Diese dynamischen Wetterphänomene halten uns auf Trab, während wir die Herausforderungen der Natur meistern.
Wir haben unser Anker in der malerischen Labuhanbayau-Bucht im südlichen Teil der Insel Simeulue geworfen.
Abendstimung im Süden von Simeulue
Wir haben unser Anker in der malerischen Labuhanbayau-Bucht im südlichen Teil der Insel Simeulue geworfen.
Wir haben unseren Anker in der zauberhaften Bucht von Afulu geworfen. Außerhalb der Bucht brechen links und rechts riesige Wellen am Strand, was sie zu einem kleinen Surfer-Paradies macht. Da heute der wöchentliche Markt in Afulu stattfindet, nehmen wir uns die Zeit, die paar Kilometer mit dem Motorrad in das kleine Dorf zu fahren und einige Papayas zu kaufen.
Pulau Nias, Afulu, West Sumatra, Indonesien
Wir haben unseren Anker in der zauberhaften Bucht von Afulu geworfen. Außerhalb der Bucht brechen links und rechts riesige Wellen am Strand, was sie zu einem kleinen Surfer-Paradies macht. Da heute der wöchentliche Markt in Afulu stattfindet, nehmen wir uns die Zeit, die paar Kilometer mit dem Motorrad in das kleine Dorf zu fahren und einige Papayas zu kaufen.
Mit dem Sonnenuntergang erreichen wir Lagudri, während uns riesige Wellen links und rechts in die Bucht zu unserem Ankerplatz begleiten. Trotz der imposanten Wellen gibt es erstaunlich wenig Schwell in der Bucht, und so verbringen wir eine ruhige Nacht.
Pulau Nias, Lagudri, West Sumatra, Indonesien
Mit dem Sonnenuntergang erreichen wir Lagudri, während uns riesige Wellen links und rechts in die Bucht zu unserem Ankerplatz begleiten. Trotz der imposanten Wellen gibt es erstaunlich wenig Schwell in der Bucht, und so verbringen wir eine ruhige Nacht.
Das aktuelle Wetter im Indischen Ozean zeigt eine Schwachwindzone in der Mitte, die sich über etwa 800 Seemeilen erstreckt. Diese Vorhersage betrifft die nächsten 48 Stunden und liegt zeitlich relativ nah. Mein Freund Jos hat vor ein paar Tagen Cocos Keeling verlassen, und ich denke, diese Wetterlage könnte für ihn sehr ungünstig sein...
Wettervorhersagen vom Fr. 30.06.2017, 08.00 h, Indischer Ozean
Das aktuelle Wetter im Indischen Ozean zeigt eine Schwachwindzone in der Mitte, die sich über etwa 800 Seemeilen erstreckt. Diese Vorhersage betrifft die nächsten 48 Stunden und liegt zeitlich relativ nah. Mein Freund Jos hat vor ein paar Tagen Cocos Keeling verlassen, und ich denke, diese Wetterlage könnte für ihn sehr ungünstig sein...
Die Wettervorhersage vom Freitagabend, also 12 Stunden später, zeigt eine völlig veränderte Wetterlage. Die Schwachwindzone von heute Morgen hat sich aufgelöst. Erinnert mich an den Spruch des Chefs von Ryanair: "Sie (die Wetterfrösche) wollen uns sagen, wie das Wetter in 100 Jahren sein wird, aber es ist ihnen nicht möglich, uns das Wetter für die nächsten zwei Tage genau vorherzusagen."
Wettervorhersagen vom Fr. 30.06.2017, 18.00 h, Indischer Ozean
Die Wettervorhersage vom Freitagabend, also 12 Stunden später, zeigt eine völlig veränderte Wetterlage. Die Schwachwindzone von heute Morgen hat sich aufgelöst. Erinnert mich an den Spruch des Chefs von Ryanair: "Sie (die Wetterfrösche) wollen uns sagen, wie das Wetter in 100 Jahren sein wird, aber es ist ihnen nicht möglich, uns das Wetter für die nächsten zwei Tage genau vorherzusagen."
Am 1. Juli 2017 haben wir bereits zum 5. Mal den Äquator überquert und befinden uns wieder auf der südlichen Hemisphäre.
Überquerung des Äquators
Am 1. Juli 2017 haben wir bereits zum 5. Mal den Äquator überquert und befinden uns wieder auf der südlichen Hemisphäre.
Eine kleine Zeremonie beim Überqueren des Äquators muss natürlich sein. Wir spenden Neptun die größten indonesischen Münzen im Wert von 1.000 Rupiah und reichen ihm eine kleine Flasche "Blanc de Blancs" als tributäres Geschenk dar.
Zeremonie bei dem Überfahren des Äquators
Eine kleine Zeremonie beim Überqueren des Äquators muss natürlich sein. Wir spenden Neptun die größten indonesischen Münzen im Wert von 1.000 Rupiah und reichen ihm eine kleine Flasche "Blanc de Blancs" als tributäres Geschenk dar.
Wir ankern vor dem kleinen Dorf Pelabuhan. Das Erstaunliche ist, dass es neben der Moschee auch zwei christliche Kirchen gibt. Ein Fischerboot mit den charakteristischen Auslegern gleitet an uns vorbei, während über der Insel ein starkes Unwetter aufzieht. Glücklicherweise bleiben wir davon verschont.
Pelabuhan, Palau Tello, Sumatra, Indonesien
Wir ankern vor dem kleinen Dorf Pelabuhan. Das Erstaunliche ist, dass es neben der Moschee auch zwei christliche Kirchen gibt. Ein Fischerboot mit den charakteristischen Auslegern gleitet an uns vorbei, während über der Insel ein starkes Unwetter aufzieht. Glücklicherweise bleiben wir davon verschont.
Der Sonnenaufgang um 6:30 Uhr in Pulutelo ist einfach phänomenal. Die Stimmung ist magisch, während die Fischer von ihrer nächtlichen Arbeit nach Hause zurückkehren. Wir lichten den Anker, unser heutiges Ziel liegt im Süden der Insel Tanahbala, etwa 55 Seemeilen entfernt.
Pulau Tello, im Westen von Sumatra, Indonesien
Der Sonnenaufgang um 6:30 Uhr in Pulutelo ist einfach phänomenal. Die Stimmung ist magisch, während die Fischer von ihrer nächtlichen Arbeit nach Hause zurückkehren. Wir lichten den Anker, unser heutiges Ziel liegt im Süden der Insel Tanahbala, etwa 55 Seemeilen entfernt.
Ein weiteres Fischerboot gleitet vorbei an dem zauberhaften Dorf mit dem Namen Pulutelo.
Pulau Tello, im Westen von Sumatra, Indonesien
Ein weiteres Fischerboot gleitet vorbei an dem zauberhaften Dorf mit dem Namen Pulutelo.
Die vergangene Nacht verbrachten wir vor Anker in Pulutelo – ein Dorf, das das Herz berührt. Ehrlich gesagt, ist Indonesien zweifellos eines der schönsten Länder auf dieser Welt. Es vereint reiche Kultur, atemberaubende Landschaften mit aktiven Vulkanen, außergewöhnlich gastfreundliche Menschen, köstliche Küche und noch so viel mehr. Uns fällt wirklich nichts Negatives über Indonesien ein...
Pulutelo, Pulau Tellos, Sumatra, Indonesien
Die vergangene Nacht verbrachten wir vor Anker in Pulutelo – ein Dorf, das das Herz berührt. Ehrlich gesagt, ist Indonesien zweifellos eines der schönsten Länder auf dieser Welt. Es vereint reiche Kultur, atemberaubende Landschaften mit aktiven Vulkanen, außergewöhnlich gastfreundliche Menschen, köstliche Küche und noch so viel mehr. Uns fällt wirklich nichts Negatives über Indonesien ein...
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Pulau Tello, im Westen von Sumatra, Indonesien
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Wir planen die Durchfahrt zwischen den Inseln Tanahmasa und Tanahbala. Die Fahrrinne beträgt etwa 100 Meter in der Breite. Da dies unser erster Navigationsversuch in diesem Gebiet ist und wir auf ungenaue Karten angewiesen sind, gehen wir äußerst behutsam vor.
Zwischen Pulau Tanahmasa und Tanahbala, Sumatra
Wir planen die Durchfahrt zwischen den Inseln Tanahmasa und Tanahbala. Die Fahrrinne beträgt etwa 100 Meter in der Breite. Da dies unser erster Navigationsversuch in diesem Gebiet ist und wir auf ungenaue Karten angewiesen sind, gehen wir äußerst behutsam vor.
Da die Seekarten für dieses abgelegene Gebiet praktisch unbrauchbar sind – zu großer Maßstab, etwa eine halbe Meile verschoben und kaum Tiefenangaben –, greifen wir auf die Karten von Google zurück. Wenn die Gegend nicht von Wolken bedeckt ist, ermöglichen uns diese Karten, die meisten Untiefen zu erkennen, und vor allem stimmen die Koordinaten immer überein.
(Die dunkle Linie repräsentiert unsere Fahrtspur).
Zwischen Pulau Tanahmasa und Tanahbala, Sumatra
Da die Seekarten für dieses abgelegene Gebiet praktisch unbrauchbar sind – zu großer Maßstab, etwa eine halbe Meile verschoben und kaum Tiefenangaben –, greifen wir auf die Karten von Google zurück. Wenn die Gegend nicht von Wolken bedeckt ist, ermöglichen uns diese Karten, die meisten Untiefen zu erkennen, und vor allem stimmen die Koordinaten immer überein.
(Die dunkle Linie repräsentiert unsere Fahrtspur).
Wir passieren eines der typischen Fischerboote vor Sumatra. Die Kanus sind mit großen Auslegern auf beiden Seiten ausgestattet.
Zwischen Pulau Tanahmasa und Tanahbala, Sumatra
Wir passieren eines der typischen Fischerboote vor Sumatra. Die Kanus sind mit großen Auslegern auf beiden Seiten ausgestattet.
Auf der Seekarte sieht die Passage viel anspruchsvoller aus, als sie tatsächlich ist. Sie ist leicht zu befahren, und wir hatten praktisch keine Strömung. Die minimale Tiefe betrug etwa 6 Meter unter dem Kiel, also alles kein Problem.
Zwischen Pulau Tanahmasa und Tanahbala, Sumatra
Auf der Seekarte sieht die Passage viel anspruchsvoller aus, als sie tatsächlich ist. Sie ist leicht zu befahren, und wir hatten praktisch keine Strömung. Die minimale Tiefe betrug etwa 6 Meter unter dem Kiel, also alles kein Problem.
In diesem abgelegenen Gebiet präsentiert sich die Natur äußerst urwüchsig und beinahe unberührt von menschlichem Einfluss. Mangroven und unberührte Sandstrände mit Kokospalmen erstrecken sich weitläufig. Das Wasser ist kristallklar und rein. Einziger Wermutstropfen ist der fehlende Wind von 10 bis 15 Knoten. Nur selten zieht eine dieser gefürchteten Regenwolken mit starken Böen auf, und dann gibt es für etwa eine Stunde kräftigen Wind... uns ist das bereits einmal passiert. Der Regen und die Böen von etwa 40 Knoten kamen aus der richtigen Richtung, sodass wir den Motor für kurze Zeit ausschalten konnten.
Zwischen Pulau Tanahmasa und Tanahbala, Sumatra
In diesem abgelegenen Gebiet präsentiert sich die Natur äußerst urwüchsig und beinahe unberührt von menschlichem Einfluss. Mangroven und unberührte Sandstrände mit Kokospalmen erstrecken sich weitläufig. Das Wasser ist kristallklar und rein. Einziger Wermutstropfen ist der fehlende Wind von 10 bis 15 Knoten. Nur selten zieht eine dieser gefürchteten Regenwolken mit starken Böen auf, und dann gibt es für etwa eine Stunde kräftigen Wind... uns ist das bereits einmal passiert. Der Regen und die Böen von etwa 40 Knoten kamen aus der richtigen Richtung, sodass wir den Motor für kurze Zeit ausschalten konnten.
Wir erreichen das Ende der Fahrrinne zwischen den beiden Inseln und lassen uns von der malerischen Stimmung verzaubern.
Zwischen Pulau Tanahmasa und Tanahbala, Sumatra
Wir erreichen das Ende der Fahrrinne zwischen den beiden Inseln und lassen uns von der malerischen Stimmung verzaubern.
Vom kleinen Hafen in Sikakap legt eines dieser riesigen Fischerboote mit den großen Auslegern ab. Offensichtlich wird in der Nacht gefischt, daher sind zahlreiche Lampen an Bord des Bootes.
Sikakap auf Pulau Pagai Utara
Vom kleinen Hafen in Sikakap legt eines dieser riesigen Fischerboote mit den großen Auslegern ab. Offensichtlich wird in der Nacht gefischt, daher sind zahlreiche Lampen an Bord des Bootes.
Sikakap auf Pulau Pagai Utara in West-Sumatra markiert unseren letzten Ankerplatz in Indonesien. Von hier aus planen wir den Start unserer 2.500 Meilen langen Reise nach Rodrigues. Falls es uns der Wind erlaubt, möchten wir vorher noch die australische Insel Cocos Keeling ansteuern.
Sikakap auf Pulau Pagai Utara
Sikakap auf Pulau Pagai Utara in West-Sumatra markiert unseren letzten Ankerplatz in Indonesien. Von hier aus planen wir den Start unserer 2.500 Meilen langen Reise nach Rodrigues. Falls es uns der Wind erlaubt, möchten wir vorher noch die australische Insel Cocos Keeling ansteuern.


Wir erreichen unser letztes Ziel in Indonesien, das beschauliche Dorf Sikakap auf Pulau Pagai Utara. Dieses verschlafene Nest fungiert als "Hauptstadt" der Insel. Nach beinahe 1.000 Seemeilen unter Motor benötigen wir dringend Treibstoff, was uns dazu veranlasst, Sikakap anzulaufen. Allerdings haben wir bereits ausgeklariert, wodurch ein "illegales" Betreten des Landes droht. Wir sind uns der potenziellen Probleme bewusst, denen Segler gegenüberstehen können, die sich in ähnlichen Situationen befinden.

Vor dem Dorf vor Anker liegend, versuchen wir vergeblich, den Hafenmeister per Funk zu erreichen. Da keine Reaktion erfolgt, beschließen wir, mit unseren Kanistern an Land zu gehen. An der Hafenmauer entdecken wir eine Leiter, die sich neben einem Boot der Polizei befindet. Nachdem wir einen anwesenden Polizisten nach Treibstoff gefragt haben, erfahren wir, dass dies kein Problem sei. Einige der örtlichen Kinder helfen uns, die Kanister zu tragen. Der Diesel, den wir erhalten, ist zwar mit 10.000 Rupiah pro Liter (72 Rappen) nicht gerade preiswert, aber wir nehmen das Angebot an, obwohl der Diesel in Indonesien von minderer Qualität ist.

Die Leute vor Ort sind äußerst freundlich und versichern uns, dass alles in Ordnung sei. Nachdem die Kinder die Kanister in unser Beiboot gebracht haben, fahren sie mit uns zur "NatHape" und freuen sich, unseren Tank zu füllen. Als Dankeschön erhalten sie die gewünschten T-Shirts.

Zu unserem Glück haben wir den Hafenmeister nicht angetroffen, was bedeutet, dass keine Fragen von seiner Seite aufgekommen sind und somit auch keine Probleme für uns entstanden sind.

Das idyllische, verschlafene Dorf Sikakap erweist sich als idealer Ort, um Diesel zu bunkern. Auf dem Bild ist die "Tankstelle" zu sehen, wo der Treibstoff aus den Fässern in die Kanister umgeleert wird.
Sikakap auf Pulau Pagai Utara, West-Sumatra
Das idyllische, verschlafene Dorf Sikakap erweist sich als idealer Ort, um Diesel zu bunkern. Auf dem Bild ist die "Tankstelle" zu sehen, wo der Treibstoff aus den Fässern in die Kanister umgeleert wird.
Das Betanken eines Schiffes in abgelegenen Gebieten gestaltet sich als herausfordernd. Zunächst muss man die benötigte Menge Treibstoff finden. Anschließend sind die entsprechenden Behälter erforderlich, in die der Diesel abgefüllt werden kann.
Eine typische Tankstelle ...
Das Betanken eines Schiffes in abgelegenen Gebieten gestaltet sich als herausfordernd. Zunächst muss man die benötigte Menge Treibstoff finden. Anschließend sind die entsprechenden Behälter erforderlich, in die der Diesel abgefüllt werden kann.
Wenn keine Tankstelle für Autos und Mofas vorhanden ist, müssen wir den Diesel aus Fässern in die Behälter umfüllen. Anschließend transportieren wir diese zum Schiff und füllen damit unseren Tank. Es kann durchaus vorkommen, dass man insgesamt eine halbe Tonne schleppen muss.
Eine typische Tankstelle ...
Wenn keine Tankstelle für Autos und Mofas vorhanden ist, müssen wir den Diesel aus Fässern in die Behälter umfüllen. Anschließend transportieren wir diese zum Schiff und füllen damit unseren Tank. Es kann durchaus vorkommen, dass man insgesamt eine halbe Tonne schleppen muss.


In Asien ist Diesel äußerst preiswert, mit Preisen zwischen 50 und 75 Rappen pro Liter. Trotz dieser günstigen Preise wird die Nutzung des Motors für den Großteil der Strecke auf einem Segelschiff, aufgrund des Mangels an Wind, zu einer kostspieligen Angelegenheit. Der eigentliche Preis pro Liter ist nur eine Seite der Medaille; der Aufwand, einen Tank mit 650 Litern zu füllen, ist die andere...

Unser aktueller Standort ist durch den roten Punkt markiert. Auf der Karte befinden wir uns bereits seit einiger Zeit in der Zone mit etwa 20 Knoten Wind aus südöstlicher Richtung. Allerdings haben wir tatsächlich keinen Wind, und wenn doch, dann nur sehr leicht aus Norden.
Wetterlage am 8. Juli 2017, Südwest-Sumatra
Unser aktueller Standort ist durch den roten Punkt markiert. Auf der Karte befinden wir uns bereits seit einiger Zeit in der Zone mit etwa 20 Knoten Wind aus südöstlicher Richtung. Allerdings haben wir tatsächlich keinen Wind, und wenn doch, dann nur sehr leicht aus Norden.

Am 8. Juli 2017, gegen 1 Uhr morgens, befinden wir uns etwa 330 Seemeilen vor Cocos Keeling und werden die Insel in etwa zwei Tagen erreichen. Mit erheblicher Verzögerung haben wir den südöstlichen Passatwind erreicht und segeln mit einer Geschwindigkeit von 7 bis 8 Knoten in Richtung Süden. Die Wellen sind beeindruckend, etwa 4 bis 5 Meter hoch, und das Boot wird durch die Segel stabilisiert. Für ein Segelschiff ist die schlimmste Situation Windstille in Verbindung mit hohen Wellen. In Australien müssen vor der Einfahrt einige Formalitäten erledigt werden. Der Bericht an die "Australia Border Force" muss 90 Stunden im Voraus verfasst werden, und natürlich benötigen wir ein Visum. Xavier, Nathalies Neffe, beantragt das Visum online für uns. Nathalie erhält das Visum sofort, ich stehe jedoch auf der Warteliste :-((.

Als wir uns 70 Seemeilen vor Cocos Keeling befinden, dreht der Wind leider zu unseren Ungunsten. Da mein Visum nach zwei Tagen immer noch nicht erteilt wurde, entscheiden wir uns, Cocos Keeling nicht anzulaufen und direkt zur 2.050 Seemeilen entfernten Insel Rodrigues zu segeln. Die Reise dauert etwa 11 Tage. Später erreicht uns die Anfrage der australischen Einwanderungsbehörde: "We Need your Full Name and ALL previous old Passport Numbers you have held, and ALL previous travel dates to Australia in your lifetime (please attempt to provide as many arrivals/departures as possible)". Wir senden die alten Passnummern und nach weiteren zwei Tagen erhalte auch ich endlich ein gültiges australisches Visum... leider zu spät für uns, da wir bereits 200 Seemeilen von Cocos Keeling entfernt sind und Kurs auf Rodrigues halten. Wir segeln mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 8 Knoten bei schönstem Wetter und etwas rauer See mit sehr hohen Wellen.




Juli 2017 - Wie verbringt man die Zeit auf einer ausgedehnten Segelreise?

Grundsätzlich befindet sich das Schiff im Autopilotmodus, was bedeutet, dass wir nicht manuell steuern müssen. Wir geben den gewünschten Wegpunkt auf dem Computer ein, und der Autopilot navigiert präzise darauf zu. Alternativ segeln wir nach dem optimalen Windwinkel; ändert sich dieser, passt der Autopilot den Kurs an, um die ideale Segelstellung beizubehalten. Selbst zu steuern wäre nicht besonders unterhaltsam, da es definitiv die langweiligste Schwerstarbeit wäre, 24 Stunden am Tag den Kurs nach Rodrigues zu halten. Da die Winde nur gelegentlich durch Regenschauer gestört werden, erfordert auch die Anpassung der Segelstellung nicht viel Aufmerksamkeit. Die Segel werden einmal auf die optimale Geschwindigkeit eingestellt und dann belassen. Kurz gesagt, wir haben viel Zeit.

Eine unserer "Hauptbeschäftigungen" besteht darin, fliegende Fische, die unser Deck mit einer Landebahn verwechseln, einzusammeln und wieder ins Meer zu werfen. Ansonsten verläuft alles nach Routine: Man verbringt Zeit an Deck, überprüft das Schiff, schläft, kocht, isst, liest, schreibt ein wenig für die Webseite und genießt natürlich die idealen Segelbedingungen bei schönem Wetter.


Jeden Morgen entdecken wir fliegende Fische, die leider unser Deck als Landebahn missverstanden haben.
Die fliegenden Fische ...
Jeden Morgen entdecken wir fliegende Fische, die leider unser Deck als Landebahn missverstanden haben.



Juli 2017 - Durch den Indischen Ozean nach Rodrigues

Heute, am Sonntag, den 16. Juli 2017, befinden wir uns etwa auf halber Strecke zwischen Cocos Keeling und Rodrigues. Die Distanz zwischen diesen beiden Inseln beträgt 2'050 Seemeilen. Abgesehen von ein paar Segelbooten im etwa 750 Seemeilen entfernten Chagos Archipel gibt es in einem Radius von etwa 1'800 Kilometern um unseren Standort herum (roter Kreis) keine menschliche Seele zu finden. Diese Einsamkeit draußen auf dem Ozean, nur vom Wind getrieben und unabhängig von allem, ist faszinierend. Es ist erstaunlich, wie man durch die Kraft des Winds seinen Standort in relativ kurzer Zeit auf einen anderen Kontinent verlagern kann. Um das zu verdeutlichen: Wenn man den roten Kreis mit dem Zentrum in Holland legt, befindet sich ganz Europa innerhalb des Kreises. Nur so zum Vergleich. Ein weiterer Gedanke: Wir sind fast am Ziel, nur noch 400 Seemeilen bis Rodrigues. Das entspricht ungefähr der Distanz von Menton in Süd-Frankreich nach Bizerte in Tunesien. Auf dieser Strecke liegen unter anderem die großen Inseln Korsika und Sardinien. Wir werden diese Distanz in etwa 48 Stunden bewältigen.

Bei schönstem Wetter und sehr gutem Wind segeln wir mit duhschnittlich 8.5 Kn westwärts.
Indischer Ozean ...
Bei schönstem Wetter und sehr gutem Wind segeln wir mit duhschnittlich 8.5 Kn westwärts.
Stürmisches Wetter mit hohen Wellen bei unserer Überfahrt. Windgeschwindigkeiten um die 20 bis 30 Kn und Wellen von ca. 5 bis 6 m.
Indischer Ozean ...
Stürmisches Wetter mit hohen Wellen bei unserer Überfahrt. Windgeschwindigkeiten um die 20 bis 30 Kn und Wellen von ca. 5 bis 6 m.


Die "NatHape" in Fahrt

Es ist schier unmöglich, die Realität des Segelns in einem Film vollständig einzufangen. Es fehlen die Geräusche, das Spüren des Windes und die Bewegungen des Schiffes in den Wellen. Auch die Tageszeit spielt eine entscheidende Rolle, denn es ist etwas völlig anderes, wenn das Schiff mit voller Fahrt in einer mondlosen Nacht unter einem klaren Sternenhimmel seinem Ziel entgegensteuert, als während des Tages.

Teilweise hatten wir mit extremen Wellen zu kämpfen, begleitet von starkem Wind und Regen von 180 Grad (hinten). Das Filmen wird in solchen Momenten ohne wasserdichte Kamera zur Unmöglichkeit. Alles ist nass, und der Regen fliegt beinahe waagerecht durch die Windgeschwindigkeit direkt in den Steuerstand.




Nach 11 Tagen Seefahrt sind wir endlich in Rodrigues angekommen, nachdem wir den Kurs von "Cocos Keeling" nach "Rodrigues" geändert haben. Die durchschnittliche Geschwindigkeit betrug dabei etwa ~7.75 Seemeilen pro Stunde. An unserem besten Tag legten wir mit stark reduzierten Segeln 220 Seemeilen zurück, was einem Durchschnitt von 9.1 Knoten entspricht. Nur einmal waren wir schneller, auf der Strecke von Tonga nach Wallis im Pazifik, da erreichten wir 230 Seemeilen innerhalb von 24 Stunden.

Die Super Maramu von Amel ist definitiv ein schnelles Schiff. Spitzengeschwindigkeiten bis zu 9.5 Knoten sind unter guten Bedingungen möglich. Obwohl wir nicht unbedingt ein Rennen gegen die Zeit fahren, macht es dennoch Spaß, mit einem schnellen und modernen Schiff unterwegs zu sein – im Gegensatz zu einer trägen "Ente". Doch Geschwindigkeit bringt nicht nur Genuss, sondern auch handfeste Vorteile: Man bewältigt eine Strecke zeitlich schneller und kann dadurch möglicherweise schlechtem Wetter entkommen. Als wir 400 Seemeilen vor Rodrigues waren, schrieb uns unser Freund Dale von Cocos Keeling: "You are still in a good spot, weather is bad from behind you all the way to us, you're just at the edge, which is great. Yes, Jos seemed to have a bad run, besides from yourself I only know one other boat that has had a good trip. One friend got knocked down and dragged warps most of the way, and he doesn't exaggerate. It's hard to pick the weather on this route, due to length, luck does play some role ... There's a smaller French boat behind you that may be in the middle of the bad weather."