2014.11. - Philippinen 9


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2014 - November, Bonbonon, Negros Oriental, Philippinen




Wir sind zurück in Bonbonon, im Süden von Negros-Oriental. Unsere "NatHape" haben wir in gutem Zustand wieder gefunden und wir bereiten uns auf die nächste Reise vor. In einigen Tagen verlassen wir die geschützte Bucht und werden vor der Insel Apo ankern. Diese ist nur wenige Seemeilen von unserem jetzigen Standort entfernt. Nachher segeln wir nach Busuanga, nördlich von Palawan, soweit unsere derzeitigen Pläne.

Mit Ono san, Nathalie, Arlene, Boy, Ab und Dondon inspizieren wir die Kühe und stellen fest, dass es ihnen prächtig geht. Wie bereits früher erwähnt, sind die Philippinen sehr nett zu ihren Tieren und pflegen diese sehr gut.
Die Kühe an der Tränke ...



Auf dem Bild ist das Schiff "New Moon" mit gebrochener Welle zu sehen. Manuel, der Schiffsinhaber, segelte mit diesem Schaden in die Bucht von Bonbonon, um ihn zu reparieren. Unter Motor ist die schmale Einfahrt in diese Bucht nicht einfach, geschweige denn unter Segel. 

Grosse Reparaturen an dem Segelschiff "New Moon" ...
Das Schiff wird bei Flut an Land gestellt. Bei Ebbe wird gearbeitet ...
Keine Stützen auf beiden Seiten halten das Schiff in Position. Damit die "Blue Moon" nicht umfällt, wird mit zwei Seilen, welche am Top des Mastes befestigt sind, das Schiff balanciert.
Die Schraube liess sich nicht vom Schaft trennen, also wurde sie kurzerhand abgesägt ...


Manchmal ist das Leben eines Seglers mit seinem Schiff nicht ganz einfach und wir sind wirklich mehr als glücklich, dass wir bis jetzt von grösseren Schäden verschont geblieben sind. Hoffen, wir, dass es so bleibt. Aber das Erstaunliche ist, dass es auch in den abgelegensten Orten auf dieser Welt immer eine Lösung gibt, um Defekte zu reparieren und zu beheben. Mit einfachsten Mitteln werden hier in Bonbonon die Schiffe bei Flut an Land gestellt und bei Ebbe hat man dann einige Stunden Zeit, die Reparaturen vorzunehmen.

Ein Skipper aus Hongkong hatten weniger Glück. Ein über 50 Fuss grosses Schiff, ebenfalls mit Motorschaden, wollte einen Tag vor der "New Moon" (in der Nacht !) in die Bucht einlaufen, zerschellte aber bei diesem Manöver auf dem Riff. Das Schiff wurde derart zerstört, dass heute nicht einmal ein kleiner, sichtbarer Überbleibsel des Schiffes zu sehen ist. Personen kamen keine zu Schaden, alle konnten das gekenterte Schiff unverletzt verlassen. Passiert war dieses Unglück im September dieses Jahres.






Dezember 2014 - Apo Island


Eigentlich wollen wir nach Palawan reisen. Als wir unsere "NatHape" in Schuss brachten, war tollstes Segelwetter. Aber jetzt braut sich wieder ein grosser Typhoon im Osten zusammen und zeigt uns, dass die Sturm-Saison in den Philippinen erst gegen Ende Dezember vorbei ist. Die Wetterpropheten sind nicht sicher, ob dieser Typhoon kurz vor den Philippinen nach rechts, in Richtung Japan abdrehen wird, oder ob er Landfall in den Visayas machen wird.

Wie auch immer, wir sind heute zur kleinen Insel Apo, rund 10 Seemeilen von Bonbonon gesegelt. Das Wetter ist sehr schön, das Wasser klar und die vielen Schildkröten, welche hier zu sehen sein sollen, haben sich bis jetzt leider versteckt.

Unterwegs zur kleinen Insel Apo, direkt neben Negros-Oriental gelegen ...



Das kleine Dorf im Süden der Insel Apo. Wir haben die Schildkröten gefunden, sie schwimmen direkt vor dem Dorf. Fische hat es wenige, dafür ist das Wasser ganz klar und sauber. Teilweise gibt es wunderschöne Korallen zu sehen. Im Dezember 2012 wurden bei einem Typhoon viele Korallen zerstört. Im Hintergrund erkennt man die Insel Negros.

Wegen den aktuellen Wetterprognosen haben wir die Insel Apo verlassen und verkriechen uns wieder im Typhoon-Hole von Tambobo, genannt Bonbonon-Bay. Die Bucht gilt als sehr sicher. Auf dem unten angezeigten Bild zeigt der rote Pfeil direkt auf unsere Position.

Ebenfalls sind viele Touristenboote von Hotels und Tauchschulen hier eingetroffen. Die Schiffe mit ihren beiden Auslegern werden einfach bei Flut an den Strand gestellt und festgebunden. Diese Variante ist leider keine Lösung für unser Schiff. Etwas ungemütlich würde ich bei sehr starken Winden und Ebbe die Situation der Segeljacht "New Moon" (Fotos ganz oben) empfinden, welche nur an zwei Seilen gesichert ist, damit sie nicht umfällt.



Update der Prognosen des Typhoons Hagupit vom 4. Dezember 2012


The scenario of strengthening Hagupit bringing life-threatening dangers to the Philippines remains a serious concern.

Hagupit strengthened into a typhoon early Tuesday night PHT (Tuesday morning EST).

According to the Joint Typhoon Warning Center, Hagupit reached Super Typhoon status with sustained winds near 240 kph (150 mph) and gusts close to 300 kph (185 mph) as of Tuesday afternoon EST.

Additional strengthening of Hagupit is possible through Thursday, local time, before nearing the Philippines.

AccuWeather.com meteorologists have identified two scenarios for Hagupit. Both involve Hagupit being a very powerful and dangerous typhoon. However, the extent of the impacts on the Philippines will depend on the track Hagupit takes later this week.

The first scenario would be a westerly track, bringing the typhoon into the central Philippines this weekend and in contact with a much more significant population.








Update Typhoons Hagupit vom 8. Dezember 2012


Taifun “Hagupit” hat sich auf seinem Weg in Richtung philippinischer Hauptstadt Manila abgeschwächt. Hunderttausende waren dank früher Warnungen rechtzeitig aus den am stärksten gefährdeten Gebieten geflohen. So wiederholte sich die Katastrophe des Vorjahres nicht.

Bei uns in Bonbonon ist glücklicherweise gar nichts passiert. Bonbonon ist sehr wahrscheinlich die sicherste Bucht in den Philippinen, um sich mit seinem Schiff vor einem Typhoon zu schützen.




"If the storm takes the track into the Philippines, the impacts will be potentially very severe with widespread flooding, damaging winds, mudslides, storm surge and pounding surf," stated AccuWeather.com Meteorologist Anthony Sagliani.

The danger for flooding would become extreme and more life-threatening if Hagupit slows its forward movement and crawls through the Philippines, unloading inundating amounts of rain.

Much of the Philippines would be spared the worst of this cyclone if the second scenario of Hagupit unfolds. In this scenario, the typhoon turns northward through the Philippine Sea just east of the Philippines, then northeastward in the Northwest Pacific Ocean.

If the cyclone turns east of the Philippines, the outer bands could bring torrential rainfall to eastern Luzon this weekend.

Hagupit could stall before making much northward progress, which would keep seas violently stirred up for a prolonged period of time across the Philippine Sea.

Manila will likely be spared the worst of this cyclone; however, if it tracks west across the Philippines, downpours could still result in flooding as early as Sunday.

Depending on how sharp of a northeastward turn Hagupit takes, the Volcano Islands could be threatened or impacts could be felt along the southern coast of Japan next week.

All interests from the Philippines to Japan should closely monitor the progress of what will become a dangerous typhoon.

AccuWeather.com Meteorologist Eric Leister contributed to the content of this story.



First Images of Damage out of Samar and Leyte , Hagupit / Ruby



Typhoon Hagupit howls through the Philippines


2014 - Dezember, Cuyo, Philippinen




Wir sind von Bonbonon, Tambobo, in einem Tag und einer Nacht zur Insel Cuyo gesegelt, Die Distanz beträgt ungefähr 160 SM. Das Wetter spielte verrückt, anstelle der vorhergesagten 15 Kn Wind aus Nordost hatten wir über lange Strecken den umgekehrten Wind, 15 Kn aus Südwest. Nun zum Segeln hat es gereicht und zwischen den Inseln Negros und Panay blies es dann die vorhergesagten 20-25 Kn aus Nordost. Solche Wetterprognosen erinnern uns immer an einen Satz des Chefs der Fluggesellschaft Rynair: "Die Wetterpropheten können uns nicht das Wetter des nächsten Tages vorhersagen, aber sie wollen uns klar machen, wie es in 100 Jahren sein wird".

Die Prognosen des Tiefs haben sich von über 40 Kn Wind bereits beträchtlich abgeschwächt. Wir hoffen, dass es so bleiben wird.



In der Schweiz gibt es selten extreme Wetterlagen. Hier sind Typhoons und Erdbeben fast an der Tagesordnung. Im Durchschnitt treffen die Philippinen 20 dieser schweren Stürme pro  Jahr. Letzte Woche überquerte der verheerende Sturm namens "Ruby" die Visayas und so wie wir gesehen haben, braut sich ein neues, kleineres Sturmtief um Südosten der Philippinen zusammen. Da wir jetzt mehr nördlich sind, kann es für uns unangenehm werden. Heute morgen, Samstag, haben wir uns überlegt, wie wir vorgehen werden. Am kommenden Dienstag überquert uns das Zentrum dieses Tiefs in Cuyo. Es gibt drei Varianten, nach Busuanga nördlich oder nach Puerto Princesa, südlich zu segeln oder hier das Ende des Tiefs abzuwarten. Wir entschlossen uns vorerst für das Letztere. Der Hafen sieht sehr sicher aus, er ist nur gegen Westen offen. Wir haben uns auch bei der Polizei und der Marine erkundigt und die meinen, es sei sicher in Cuyo.

Die Polizeistation von Cuyo mit Baumhütte ...
Die Tricycle, die Taxis der Philippinen, sind überall unterschiedlich. Hier sind sie sehr sportlich.
Alles wird mit diesen Fahrzeugen transportiert. Es ist das universelle Verkehrsmittel.
Der malerische Strand von Cuyo.
Das Fischerdorf, direkt am Peer gebaut.
Der Peer, vom Fischerdorf aus gesehen.
Die Phlippinen gehen zum Picknick an den Strand.



Die kleine Hafenstadt in Cuyo gefällt uns. Die Lage ist sehr schön, es gibt sehr viele Strassencafes, Restaurants und überall sieht man die kleinen Geschäfte, in welchen viele Leute beschäftigt sind. Touristen haben wir praktisch keine gesehen, obwohl hier viele Kite-Sufer sind, weil es immer viel Wind hat. Die Philippinen oder wenigstens die etwas abgelegenen Inseln sind eine andere Welt. Nett, friedlich und gesprächig sind die Leute. Es stört hier wirklich niemanden, wenn vier Personen ohne Helm auf dem Motorrad unter der Baumhütte der Polizei vorbeifahren. Man muss dazu sagen, dass alle Verkehrsteilnehmer sehr langsam fahren und dass es praktisch nur Motorräder und Tricycle gibt. Niemand fährt aggressiv. Langsam und materialschonend fahren die Philippinen, um ja nichts kaputt zu machen. Eine andere Fahrweise wäre für die Leute hier unerschwinglich.




Ankern will gelernt sein und manchmal entwickelt man sich zum "Deppen" des Hafens. Die Bucht ist nicht tief und der Wind bläst stark aus NO. So ankern wir im linken Teil des Hafenbeckens. Nach dem Ankern kommen wir mit dem Heck, nach unseren Begriffen, zu nahe an die rote Boje (rechts im Bild) und denken, dass es zu knapp wird für die einfahrenden Fähren. Also, ankern wir um, wir wollen niemandem im Weg ein. Offensichtlich fahren hier die Schiffe aber nach unserem System (oder die rote Boje hat eine andere Funktion) um die rote Boje, d.h. es wird rechts vorbei gefahren, also sind wir wieder auf der verkehrten Seite. Am Peer meinte der Hafenkapitän, es wäre vielleicht besser auf der anderen Seite den Anker fallen zu lassen. Nun, wir ankerten um und wegen dem starken Wind versuchten wir, möglichst weit in die Bucht einzufahren. Ergebnis: Unsere jetzige Position ist wieder nicht ideal für die Fährschiffe. Fahren diese rückwärts in den Hafen, ankern sie - wegen dem NO-Wind - direkt bei uns. Wir haben uns beim Kapitän der "Maria Isabel" (Foto des auslaufenden Schiffes) gemeldet und der meinte "no Problem" ... Das sind die Philippinen, es gibt keine "Oberlehrer" hier. Man wird nie zurecht gewiesen, die Leute sind immer freundlich und zuvorkommend. Das trägt sehr zum guten Lebensgefühl bei, denn, man ankert ja nicht absichtlich falsch, und weil es das erstemal ist, weiss man es leider nicht besser.

Karte des Hafens von Cuyo mit unseren vier Anckermanöver ...
Tracking Typhoon Ruby in Cuyo



Wir sind im Büro der Coast Guard und erkundigen uns über das aktuelle Wetter. An der Wand sehen wir neben der Karte von den Philippinen eine andere Karte, auf welcher der Typhoon Ruby verfolgt wird. Die Coast Guard (junge Leute ohne Uniform) drucken uns die Wettervorhersagen vom Internet aus. Trotz der Technik wird der zeitliche Verlauf eines Typhoons von Hand auf einer Karte eingetragen.

Das Tief ist vorüber, das nächste wird kommen. Maximal hatten wir 35 Kn Wind am Ankerplatz Der Hafen in Cuyo ist sehr gut geschützt, da er nur nach Westen offen ist.

Morgen segeln wir nach Nangalau (Bild rechts), einer Insel, die in GoogleEarth so phantastisch aussieht, dass wir hin segeln müssen ... es ist kein Umweg, sie liegt direkt auf dem Weg nach Busuanga.




Nangalau
(links auf dem GoogleEarth Bild) ist ein kleines Fischerdorf, Haus an Haus. Etwa 1'400 Einwohner leben hier, vornehmlich Fischer. Sie züchten in der Bucht die Fische mit dem Namen "Lapo Lapo", (Grouper oder Zackenbarsch) welche sie dann in Coron an Händler verkaufen. In China gelten diese Fische als Delikatesse. Es gibt hier so viele Kinder, dass wir meinen, an dem grossen Umzug des St.Galler Kinderfestes teilzunehmen. Man kann nur Fotos von den Kindern oder deren Familien aufnehmen, andere sein unmöglich, weil sofort die ganze Kinderschar vor der Kamera steht. Nun gut, wir sind auf das Schiff zurückgekehrt und haben die Fotos ausgedruckt und ihnen zurückgebracht. Die Freude war gross.

Das Dorf in Nagalau hat 1'400 Einwohner. Einige davon auf dem Foto ...
Wir spazieren zum Dorfplatz von Nangalau, Mit all den Kindern glauben wir an einem Umzug teilzunehmen.
Hier auf der Plaza sollte es Telefonempfang von der Nachbarinsel geben. Wir versuchen ein SMS an Sergio abzusetzen, was uns leider nicht gelingt.
Nach zwei Stunden fahren wir zum Schiff zurück, Unser Beiboot ist unter all de Kindern versteckt.



Die Bucht von Nangalau ist so schön wie sie auf dem GoogleEarth Bild aussieht. Eigentlich wollten wir auf die rechte Anhöhe spazieren oder klettern. Leider war es sehr bewölkt und der Wind ist viel zu stark. Da damit aus dem Foto nicht viel geworden wäre, dachten wir, sei es der Mühe nicht wert. Wir ankern auf 12 m Tiefe im rechten Teil der Bucht, weil es da keine Bojen für die "Lapo Lapo"-Fischzucht gibt. Da wir mitten im NO-Monsum sind, weht der Wind zur Zeit permanent mit 25 Kn Wind durch die Bucht.

Roter Punkt = unser Standort. Wetterprognosen für Freitag abend. Blau 10-20 Kn Wind, gelb 20-30 Kn.



Wegen dem Riff vor uns gibt es ganz wenig Welle, dafür bis 40 Kn Wind.

Wie sagt man so schön, es bläst hier in Nangalau wie die Sau. Windgeschwindigkeiten von über 30 Kn mit Spitzen um die 40 Kn. Da es wegen dem Riff keine Welle gibt wäre das eigentlich kein Problem.

Wir wollten heute den Ankerplatz verlassen, konnten aber den Anker nicht heben. In schwierigen Wettersituationen zeigen sich dann Probleme, welche man bei leichtem Wetter nicht hat. Unsere Kettenmaus (die Kettenmaus ist das "Rad" an der Ankerwinde, in welchem die Kette geführt wird, siehe Bild oben) scheint abgenutzt zu sein, denn die Kette springt aus der Halterung, sobald die Belastung zu gross wird. Es ist nicht ganz ungefährlich, weil dann die Kette nicht mehr am Schiff befestigt ist. Das zweite Problem ist, dass der Motor nicht seine volle Leistung bringt. 2'600 Touren anstelle von 3'000 waren in Bonbonon das Maximum. Nicht so schlimm dachten wir. Aber heute war bei 2'000 Umdrehungen Schluss. Wir haben das Problem gefunden, die Turbine des Turbos ist blockiert, d.h. wir können das nicht selber reparieren. Das sind noch nicht alle Probleme, denn das dritte ist, dass es auf dieser Insel keine Telefonverbindung gibt und demzufolge ebenfalls kein Internet, d.h. wir kriegen keine neuen Wetterprognosen. Gemäss unserem alten Wetterbericht sollte am Freitag (morgen) der Wind etwas gnädiger zu uns sein und sich auf 20 Kn reduzieren. Wir werden dann nochmals versuchen, unseren Anker zu heben.



Heute ist Freitag und die Windgeschwindigkeit beträgt immer noch um 30 Kn. Wir haben die Kettenmaus umgekehrt montiert und dadurch konnten wir den Anker ohne Probleme heben und die Bucht verlassen. Wir segelten bei sehr starkem Wind  die 30 Seemeilen hinter die Insel Cullion, um dann im Windschatten die Insel Busuanga zu erreichen. Die Fahrt bis Cullion war phantastisch und kaum hatten wir die
Südspitze umrundet, war der Wind komplett weg. So erreichten wir unter Motor die Insel Busuanga.

Puerto del Sol: Wir fahren mit dem Beiboot den Fluss am Ende der Bucht hoch.



Unser erster Halt auf der Insel Busuanga ist in der Bucht mit dem Resort Puerto del Sol. Es gibt noch zwei weitere Resorts hier und man könnte beinahe denken, wir wären in Spanien oder Italien. Lohnenswert ist der kleine Ausflug mit dem Beiboot eine oder zwei Seemeilen den kleinen Fluss hinauf.

Nach zwei Nächten verliessen wir diese Bucht und fuhren nach Coron, der kleinen Hauptstadt von Busuanga. Der Ort ist ebenfalls sehr touristisch, obwohl wir nur sehr wenig fremde Leute angetroffen haben. Das mag vielleicht an der Jahreszeit liegen ...

Standschaden am Turbo: Die Turbine ist im unteren Teil eingerostet ...



Der Leistungsabfall des Motors liess uns nicht in Ruhe. Da kam uns der glänzende Einfall, Peter anzurufen, um ihn zu Fragen, ob an seinem 360 PS Yanmar auch schon ähnliche Probleme hatte. Er hatte ... und er meinte, wir sollten einfach den Rost zwischen den Lamellen der Turbine mit einem geeigneten Instrument, wie  Messer, kleiner Eisensäge oder gar eine Nagelfeile, weg kratzen und das Turbinenrad wieder vollständig freilegen. Nach einer Stunde war es geschafft, die Turbine drehte wieder ohne Widerstand, d.h. die Reparatur war erfolgreich. Als Werkzeug verwendeten wir ein kleines, robustes Messer.

Coron in Busuanga


Hier in Coron haben wir dank Peter den Turbo wieder zum Laufen gebracht. Nun warten wir auf unseren Besuch. Beide Schwestern von Nathalie kommen nach einander und zwischendurch besucht uns Sergio für zwei Wochen.



2014 - Dezember, Coron-Stadt, Philippinen




Eigentlich dachten wir, dass die Typhoon-Saison definitiv vorüber ist. Auf den Wetterprognosen von heute sieht man im weit östlich der Philippinen, wie sich ein Typhoon bildet und welcher am 31. Dezember, also in der Silvesternacht, Busuanga passieren wird.

Typhons, die Wetterplage in den Philippinen ... Roter Pfeil = unser Standort am 24. Dezember.



Irgendwo gelesen
: Als 1912 das amerikanische Pazifikpostdampfschiff "Korea" in Coron anlegte, erkundigte sich Kapitän Thomas Maher beim Gouverneur nach einigen Holzhütten für sich und seine Mannschaft. Stattdessen wurde ihm das Gefängnis empfohlen. Hilfreich wurde darauf hingewiesen, es sei frei von großen Kakerlaken, Echsen und Moskitos. Maher zeichnete das etwas belustigende Gespräch in seinen Notizen auf: "Ich sagte, 'wie könne das sein, wenn das Gefängnis voll ist?' " "Aber nein, Señors, es ist nur während des Tages gefüllt. In der Nacht schicken wir die Insassen nach Hause; sie im Gefängnis zu behalten würde nur die Familie bestrafen. Wissen Sie, der Philippino liebt das Fischen und den Hahnenkampf. Das können sie nur während des Tages und im Gefängnis ist das nicht möglich." Um der Mannschaft nicht weitere Unbequemlichkeiten zu bereiten, schickte der Gouverneur die "Sträflinge" letzten Endes für zwei Wochen in Urlaub. Kapitän Maher schrieb in sein Notizbuch: "Die Philippinos sind in vielen Dingen ziemlich praktische Menschen".

Heute ist es anders, aber immer noch sehr "philippinisch": Coron ist eine kleine Touristenstadt für "Backpacker". Wir sehen nicht viele Ausländer hier, die Touristen kommen zum grossen Teil aus dem eigenen Land. Eine der Attraktionen ist das Tauchen zu einem Wrack aus dem zweiten Weltkrieg. So hat das Elend der damaligen Zeit doch noch seinen Nutzen, es zieht die Fremden hierher.

Coron, 35'000 Einwohner und Hauptstadt von Busuanga
Coron ist eine sehr gemütliche Stadt, hat einen schönen Hafen, einen grossen Markt und viele Restaurants und Cafes ...
Ohne Tricycle läuft nichts in den Philippinen, es ist das universelle Transportmittel ...



Da sich die Wetterfrösche mit ihrer Prognose nicht einigen können und alle sechs Stunden einen anderen Verlauf des Typhoons prognostizieren, lassen wir das Wetter einmal Wetter sein und reisen mit der alten Bauernweisheit *Kräht der Hahn auf dem Mist, dann bleibt das Wetter wie es ist" im Hinterkopf nach Calauit, im Norden von Busuanga. Wir haben noch vier Tage Zeit bis das Unwetter hier eintrifft und so wollen wir mit Dani, der Schwester von Nathalie, den Safari Park in Calauit besuchen. In diesem Park sind afrikanische Tiere wie zum Beispiel Giraffen, Zebras oder Impalas (mittelgroße afrikanische Antilope) zu sehen. Gegründet wurde er anfangs der 70-er Jahre vom damaligen Präsidenten Marcos. Zudem liegt der Park an einer langgezogenen Bucht, welche sich bei sehr schlechtem Wetter zim Ankern eignen würde. Die Bucht ist ein sogenanntes "Typhoon-Hole".

Auf dem Weg nach Norden, von Busuanga, nach Calauit ...
Die Bucht bei Calauit, ein sogenanntes "Typhoon-Hole" ...



Dezember 2014 - Safari in Calauit


Calauit
, im Norden von Busuanga gelegen, ist eine Reise Wert. Dort gibt es Giraffen und Zebras in freier Wildbahn zu sehen. Wir haben viele Leute und auch Schiffe dort erwartet, waren aber bis auf eine später eintreffende, kleine Gruppe deutscher Touristen, alleine hier. Die Bucht ist sehr schön gelegen und wir ankern direkt vor dem Haus mit den Führern für die Safari. Im Angebot ist die Safari selber, mit oder ohne Jeep und die Fütterung der Giraffen. Wir haben das Komplett-Programm genommen und der grösste Spass war das Füttern der Giraffen. Obwohl wir noch nie in Afrika waren, haben wir trotzdem das Gefühl, dass es hier aussieht wie dort. Viele Giraffen und Zebras spazieren durch die "Savanne". Wir spazieren oder fahren in einem alten Jeep mit. Dann bekommen wir Äste mit Blättern, offenbar das beste Fressen für die Giraffen, den mindestens 10 der schönen Tiere stellt sich an, um einen Happen zu erhaschen. Es war wirklich ein ausserordentlicher Spass ...

Man muss nicht unbedingt nach Afrika reisen, um Giraffen und Zebras in freier Wildbahn zu sehen. Das gibt es auch in den Philippinen.



Die Giraffen sind  wie die Kamele in Marokko - äusserst lustige und neugierige Tiere. Der Philippino, welcher uns begleitet mahnt uns trotzdem zur Vorsicht, denn die Giraffen sollen in der Lage sein, saftige Tritte zu verteilen. Also passen wir auf.

Die Blätter müssen ein ausgesprochener Leckerbissen für die Giraffen sein ... auf dem Foto: Dani die Schwester von Nathalie. Zebras und Giraffen in freier Wildbahn, wir denken, wir sind in Süd-Afrika ...
Dani und Nathalie, mit viel Spass bei der Verteilung des Leckerbissen an die vielen Giraffen. Der Zaun schützt offensichtlich vor den gefürchteten Fusstritten ...


Die Wetterprognosen sind unbeständiger als das eigentliche Wetter. Gestern hatten wir hervorragende Voraussagen, der Typhon war nicht mehr auf der Wetterkarte zu sehen.

Wetterprognosen von Donnerstag, 25.12.
Wetterprognosen von Samstag 27.12.
Wetterprognosen von Montag, 29.12. Entwarnung: Der Typhoon wird schwächer und zieht südlich an uns vorbei ... Hoffen wir, dass es so bleibt.



Nach dem Erlebnissen auf der philippinischen "Safari" sind wir in die Bucht des Resorts "Puerta del Sol" zurückgekehrt und werden hier bis Donnerstag, den 1. Januar.2015 bleiben. Die Wettervorhersagen ändern täglich. Somit bleiben wir in dieser sehr sicherem Bucht. Die Bojen haben bei den vergangenen Typhoons gehalten. "No Risk, no Fun" stimmt in dieser typisch philippinischen Wetter-Situation nicht ganz. Wir bevorzugen es in diesem Sinne: "No Risk und später wieder Fun", als nachher "no Fun" mit einem beschädigten Schiff zu haben ...

Nachtrag vom 31.12.2014: Die Vorassagen vom 29.12. trafen ein. Bei uns in Busuanga gab es ein "flaues" Windchen, mehr nicht.



2015 - Janauar, Coron und El Nido





Schöne Korallenriffe und sieben türkisfarbene Seen inmitten zerklüfteter Kalksteinformationen hat Coron Island zu bieten. Wir sind mit unserem Beiboot zur Insel gefahren und haben den Kayangan See besucht. Ein kurzer Fussweg führt einen Abhang hinauf und gleich wieder hinunter, zum See, welcher auf Meereshöhe zu liegen scheint. In einer Viertelstunde erreichten wir den See.

Eine der Anlagestellen in Coron Island. Von hier aus spaziert man zum Kayangan See ...
Weiter südlich scheint es ein zweiter See zu geben, welcher ebenfalls vom Meer aus zu erreichen ist. (Baracuda Lake)
Die Anlegestelle zum Fussweg, welcher zum See führt.


Es sind drei Buchten, durch welche wir fahren müssen, um die Anlegestelle zu erreichen. Diese drei kleinen Buchten sind mit ihren Kalksteinfelsen und den kleinen Felsen in der Bucht selber landschaftlich sehr schön. Ähnliche Kalksteinformationen haben wir auf der Insel Niue im Pazifik gesehen. Vom See selber haben wir keine Fotos, da haben wir geschwommen und geschnorchelt. Durch die bizarren Felsformationen, auch Unterwasser, ist das Schnorchel sehr interessant. Man schwimmt durch diese Türme, welche beinahe zur Wasseroberfläche reichen, hindurch.


Januar 2015 - Coron (Stadt)


Wegen Nebel in Abu Dabi verspätet sich die Ankunft von Sergio um 3 Tage, da wir keinen früheren Anschlussflug von Manila nach Coron finden konnten. Unser Ankerplatz 11°59.65N und 120°11.80E ist sehr schön gelegen, es gibt schlimmere Orte um zwei Tage zu warten :-))

Coron Stadt in Busuanga



Heute, Montag Morgen, sind Segelfreunde von Palawan kommend, hier in Coron eingetroffen. Sie hatten einen Zusammenstoss mit einem grossen Schiff und dieser Unfall hatte beträchtliche Schäden am Boot zur Folge. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Man frag sich immer, wie so etwas bei ruhigem, klaren Wetter und bei Vollmond passieren kann. Aber es passiert und wir hoffen, von solchen Unfällen auch in Zukunft verschont zu bleiben.

Es gibt heutzutage Länder, welche aus dem "letzten Loch" pfeiffen und irgendwann in naher Zukunft stranden werden. Heute passierte es ironischer weise "Obama", einem Frachtschiffes mit gleichem Namen wie der des "Friedensnobelpreisträger" aus dem Weissen Haus. Es lief auf ein Riff auf. Wir sehen das erst später, denn wir  fahren mit dem Beiboot und Sergio zur Insel Coron, um mit ihm den oben gezeigten See zu besuchen. Wegen schlechter Sicht flitzen auch wir dummerweise über die Riffe, aber es passiert nichts, die 20 oder 30 cm Wassertiefe reichen für uns aus. Um sicher keinen Schaden zu nehmen, suchen wir einen besseren Weg und da bietet sich ein "vor Anker" liegendes Frachtschiff natürlich an, denn dort wird es wohl tief sein. Wir halten Kurs auf "Obama" und sehen dann glücklicherweise, in welch misslicher Lage er ist. Lehre daraus: Nie in etwas vertrauen, was sich als gut hinstellt, aber in Realität bereits in absolut miserabler Lage ist. Es ist besser, man hält Abstand, macht einen grossen Bogen darum, als wie ein Lemming dem oberflächlichen Schein zu trauen und sich dabei ins eigene Unglück zu stürzen ...

"Obama" gestrandet ...
Riffe in der Bucht von Coron, Busuanga



Januar 2015 - El Nido


Mit Bäumen und tropischen flanzen bewachsenen Kalksteinfelsen bilden die malerische Kulisse des beschaulichen kleinen Ortes "Corong Corong" bei "El Nido" an der Nordwestküste des philippinischen Insel Palawan. Vorgelagert sind die Inseln des Bacuit-Archipels, die steil aus kristallklarem Wasser aufragen und kleine sandige Buchten besitzen.

Wir erreichen El Nido nach drei Tagen eindrücklicher Fahrt bei teilweise sehr starkem Wind um die 30 bis 35 Kn. Unsere Reise führte zu den Inseln Bulalacao, Ditaytayan und Cabulauan. Bei der letzten Insel, morgens um 2 Uhr, "hängte" ein Fischerboot vorne zwischen der Ankerkette und dem Bug an unserem Schiff. Der Lärm und die vielen stimmen hatte Sergio aufgeweckt und er holte uns aus dem Bett. Wir glauben, dass die jungen Fischer einfach zu Neugierig waren und den wirklich starken Wind am Ankerplatz unterschätzten. Als wir aufgestanden waren und mit der Taschenlampe auf das Vorschiff liefen, konnten sie sich befreien und sind dann ins Dorf gefahren.

Wirklich schön gelegen ist der Ort El Nido, im Norden der Insel Palawan. Bild: Corong Corong, bei El Nido
Unser Ankerplatz in "Corong Corong", mit kristallklarem Wasser ...
Die schroffen Kalksteinfelsen, direkt hinter unsere Ankerplatz, bilden eine atemberaubende Kulisse ...
Was macht man nicht alles, wenn man Gäste an Bord hat. Für ein paar Franken fährt man aufgehängt an einem Drahtseil, wie eine Seilbahn, zur nächsten Insel und zurück.
Sergio in liegender - Supermann - Stellung :-))
Aussicht über die südliche Bucht von El Nido (Marimegmeg Beach)
Sonnenuntergang ...



Es gibt keine Möglichkeit in El Nido an die philippinisches Pesos heran zu kommen, denn es gibt keine Bank und keinen ATM, ebenfalls Kreditkarten werden so gut wie nicht akzeptiert und wenn, dann nur mit horrenden Aufpreisen. Man sollte sich vor der Reise nach El Nido mit Pesos eindecken.




Im Markt in El Nido wird alles verkauft, was in der Umgebung produziert wird. Frisches Gemüse, Früchte, Hühner und natürlich Schweine.

Der Markt in El Nido ... für Vegetarier ist der Markt nicht unbedingt geeignet.



Von El Nido aus kann man wunderbar Tagesausflüge in die traumhafte Inselwelt des Bacuit-Archipels unternehmen. Das Bacuit Archipel ist eine der schöneren Inselgruppen, welche wir bisher gesehen haben. Es gibt wunderschöne Inseln mit tollen Felsformationen, herrlichen Stränden, sauberes und klares Wasser, sowie gute Schnorchelmöglichkeiten.

Die Insel Malpacao ...
Ebenfalls "Malpacao" mit dem markanten Felsen im südlichen Ende.
Die Insel "Inabuyatan" ....
In der Bucht von "Corong Corong" ...
Romantischer Strand auf der Insel "Inabuyatan" ....
Unser Ankerpatz in El Nido ...
Ein weiteres Bild der Insel "Inabuyatan" ....
Blick auf den kleinen "Sandstrand", Snake-Island
Sergio und Nathalie, Snake-Island