2014.11. - Philippinen, Teil 9

2014.11 - Bonbonon, Negros Oriental

Wir sind zurück in Bonbonon, im Süden von Negros Oriental, und haben unsere „NatHape“ (natürlich in tadellosem Zustand) wieder in die Arme geschlossen. Jetzt bereiten wir uns auf das nächste Abenteuer vor. In ein paar Tagen werden wir die geschützte Bucht verlassen und Kurs auf die
Insel Apo nehmen, die nur ein paar Seemeilen entfernt liegt. Danach geht es weiter nach Busuanga, im Norden von Palawan – zumindest steht das so in unserem aktuellen Reiseplan, der bekanntlich so flexibel ist wie ein Bambusrohr im Wind.


Mit unseren bunten Bekannten – Ono-san, Arlene, Boy, Ab und Dondon – haben wir einen kleinen Ausflug zu den Kühen unternommen. Und siehe da: Den grasenden Damen geht es prächtig! Wie schon öfter festgestellt, sind die Philippinen nicht nur ein Paradies für Menschen, sondern auch ein Wohlfühlort für Tiere. Die Kühe werden hier so gut umsorgt, dass man fast neidisch werden könnte.
Wir inspizieren "unsere" die Kühe ...

Mit unseren bunten Bekannten – Ono-san, Arlene, Boy, Ab und Dondon – haben wir einen kleinen Ausflug zu den Kühen unternommen. Und siehe da: Den grasenden Damen geht es prächtig! Wie schon öfter festgestellt, sind die Philippinen nicht nur ein Paradies für Menschen, sondern auch ein Wohlfühlort für Tiere. Die Kühe werden hier so gut umsorgt, dass man fast neidisch werden könnte.

Und dann das Bild: Die Kühe an der Tränke – eine Szene, die so friedlich ist, dass man glatt vergisst, dass die Welt da draußen manchmal ganz schön hektisch sein kann. Es ist, als ob die Zeit hier ein bisschen langsamer tickt, nur um diesen Moment zu genießen.
Die Kühe an der Tränke ...

Und dann das Bild: Die Kühe an der Tränke – eine Szene, die so friedlich ist, dass man glatt vergisst, dass die Welt da draußen manchmal ganz schön hektisch sein kann. Es ist, als ob die Zeit hier ein bisschen langsamer tickt, nur um diesen Moment zu genießen.



Große Reparaturen an der „New Moon“ – ein Abenteuer für sich!

Das Schiff wird bei Flut vorsichtig an Land gezogen, und sobald das Wasser sich zurückzieht, beginnt die Arbeit. Es ist ein faszinierendes Schauspiel, wie hier mit einfachen, aber effektiven Methoden gearbeitet wird. Anders als in modernen Werften gibt es hier keine Stützen, die das Schiff auf beiden Seiten stabilisieren. Stattdessen wird die „New Moon“ mit zwei Seilen, die am Top des Mastes befestigt sind, in Position gehalten. Es ist wie ein Balanceakt – ein bisschen wie bei einem Zirkuskunststück, nur dass hier kein Artist, sondern ein ganzes Schiff im Mittelpunkt steht.

Doch nicht alles läuft nach Plan. Die Schraube wollte sich partout nicht vom Schaft trennen. Also wurde kurzerhand zur Säge gegriffen – manchmal braucht es eben drastische Maßnahmen, um weiterzukommen. Hier zeigt sich wieder der philippinische Pragmatismus: Wenn etwas nicht funktioniert, wird einfach eine kreative Lösung gefunden.

Es ist beeindruckend, wie mit begrenzten Mitteln und viel Improvisationstalent selbst größere Reparaturen bewältigt werden. Die „New Moon“ ist in guten Händen, und bald wird sie wieder bereit sein, die Wellen zu durchschneiden. Bis dahin heißt es: Daumen drücken und bewundern, wie aus einem scheinbaren Chaos wieder ein seetüchtiges Schiff entsteht.

Allerdings hatte ein Skipper aus Hongkong weniger Glück. Mit einem über 50 Fuß langen Schiff, das ebenfalls einen Motorschaden hatte, versuchte er einen Tag vor der „New Moon“ – und ausgerechnet in der Nacht! – in die Bucht einzulaufen. Leider endete das Manöver tragisch: Das Schiff zerschellte am Riff und wurde so stark beschädigt, dass heute nicht einmal mehr ein kleines Überbleibsel davon zu sehen ist. Zum Glück kam niemand zu Schaden, und alle Besatzungsmitglieder konnten das gekenterte Schiff unverletzt verlassen. Das Unglück geschah im September dieses Jahres und erinnert uns daran, wie unberechenbar das Meer sein kann.

Die Bucht von Bonbonon ist also nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern auch ein Schauplatz von Geschichten, die mal triumphierend und mal tragisch enden





2014.12 – Apo Island

Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen, nach Palawan zu segeln. Als wir unsere „NatHape“ wieder flott gemacht hatten, war das Wetter perfekt – genau richtig, um die Segel zu setzen und loszuziehen. Doch dann kam die Natur und erinnerte uns daran, dass die Sturmsaison auf den Philippinen erst gegen Ende Dezember so langsam ihren Höhepunkt verabschiedet. Ein großer Taifun braut sich im Osten zusammen, und die Wetterpropheten sind sich nicht einig: Wird er kurz vor den Philippinen nach rechts abdrehen und Richtung Japan ziehen? Oder wird er sich entscheiden, die Visayas zu besuchen? Wir bleiben gespannt – und vorsichtig.

Also haben wir uns für einen kleinen Abstecher zur Insel Apo entschieden, nur etwa 10 Seemeilen von Bonbonon entfernt. Das Wetter ist traumhaft, das Wasser glasklar, und die Ruhe hier ist fast schon meditativ. Allerdings haben sich die vielen Schildkröten, die hier angeblich zu Hause sind, heute wohl entschieden, ein Nickerchen zu machen. Keine einzige hat sich bisher blicken lassen. Vielleicht sind sie ja auch einfach nur schüchtern und warten darauf, dass wir wieder weg sind, um dann ihr großes Comeback zu feiern.

Egal, ob mit oder ohne Schildkröten – Apo Island ist ein kleines Paradies, und wir genießen jeden Moment hier. Und wer weiß, vielleicht zeigt sich der Taifun ja doch noch gnädig und lässt uns bald unsere Reise nach Palawan antreten. Bis dahin bleiben wir hier und lassen uns von der Schönheit der Philippinen verzaubern.


Unterwegs zur kleinen Insel Apo, direkt neben Negros Oriental gelegen

Das kleine Dorf im Süden der Insel Apo

Endlich haben wir sie gefunden – die Schildkröten! Sie schwimmen direkt vor dem Dorf und scheinen sich überhaupt nicht an unserem Besuch zu stören. Es ist, als ob sie uns sagen wollen: „Hey, wir waren die ganze Zeit hier, ihr habt nur nicht genau genug hingeschaut!“ Die Fische hingegen machen sich rar, aber das Wasser ist so klar und sauber, dass man fast meint, man könnte bis zum anderen Ende der Welt sehen. Hier und da entdecken wir wunderschöne Korallen, die wie kleine Kunstwerke am Meeresboden thronen. Allerdings erinnern uns einige abgebrochene Stellen daran, dass der Taifun im Dezember 2012 seine Spuren hinterlassen hat. Die Natur heilt langsam, aber sie gibt uns auch eine Mahnung mit auf den Weg.

Im Hintergrund erhebt sich die Insel Negros, majestätisch und grün, als ob sie über das kleine Dorf und seine Schildkröten-Bewohner wacht. Es ist ein Bild, das man so schnell nicht vergisst.


Zurück in die Sicherheit der Bonbonon-Bay

Doch das Wetter spielt mal wieder nicht mit. Wegen der aktuellen Prognosen haben wir Apo Island verlassen und uns wieder in den sicheren Hafen von Tambobo, auch bekannt als Bonbonon-Bay, zurückgezogen. Diese Bucht gilt als einer der sichersten Orte, um einen Taifun abzuwettern – und das spürt man auch. Schon jetzt haben sich zahlreiche Touristenboote von Hotels und Tauchschulen hier versammelt. Die typischen philippinischen Auslegerboote werden einfach bei Flut an den Strand gezogen und festgebunden. Praktisch, aber leider keine Option für unsere „NatHape“.

Etwas ungemütlich wird es jedoch bei dem Gedanken an die Segeljacht „New Moon“, die weiter oben in den Fotos zu sehen ist. Sie steht nur an zwei Seilen gesichert da, um nicht umzufallen – ein Balanceakt, der bei starken Winden und Ebbe sicherlich nicht gerade beruhigend ist. Man kann nur hoffen, dass die Seile halten und der Taifun gnädig ist.

Für uns heißt es jetzt: Abwarten, Tee trinken und die Schönheit der Philippinen genießen – auch wenn das Wetter mal wieder einen Strich durch die Rechnung macht.




2014.12 - Update der Prognosen des Typhoons Hagupit

The scenario of strengthening Hagupit bringing life-threatening dangers to the Philippines remains a serious concern.
Hagupit strengthened into a typhoon early Tuesday night PHT (Tuesday morning EST).
According to the Joint Typhoon Warning Center, Hagupit reached Super Typhoon status with sustained winds near 240 kph (150 mph) and gusts close to 300 kph (185 mph) as of Tuesday afternoon EST.
Additional strengthening of Hagupit is possible through Thursday, local time, before nearing the Philippines.
AccuWeather.com meteorologists have identified two scenarios for Hagupit. Both involve Hagupit being a very powerful and dangerous typhoon. However, the extent of the impacts on the Philippines will depend on the track Hagupit takes later this week.
The first scenario would be a westerly track, bringing the typhoon into the central Philippines this weekend and in contact with a much more significant population.


Taifun „Hagupit“ – ein Glück im Unglück

Taifun „Hagupit“ hat auf seinem Weg in Richtung Manila deutlich an Kraft verloren. Dank früher Warnungen und gut organisierter Evakuierungen konnten Hunderttausende rechtzeitig aus den gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht werden. So blieb die Katastrophe, die das Land im Vorjahr erschüttert hatte, diesmal aus. Ein großer Erfolg für die philippinische Katastrophenvorsorge und ein Beweis dafür, wie wichtig Vorbereitung und schnelles Handeln sind.


Bonbonon – der sichere Hafen

Bei uns in Bonbonon ist glücklicherweise gar nichts passiert. Die Bucht hat sich einmal mehr als wahres Bollwerk gegen die Naturgewalten bewiesen. Es gibt wohl kaum einen sichereren Ort in den Philippinen, um mit seinem Schiff einen Taifun abzuwettern. Die geschützte Lage und die natürliche Form der Bucht sorgen dafür, dass selbst bei heftigem Wind und hohen Wellen ein gewisses Maß an Ruhe herrscht.

Während draußen der Sturm tobt, sitzen wir hier in unserer kleinen Oase der Sicherheit und können nur dankbar sein, dass wir diesen Ort gefunden haben. Bonbonon ist nicht nur ein sicherer Hafen für Schiffe, sondern auch ein Ort, der einem das Gefühl gibt, dass man selbst inmitten eines Sturms geborgen ist.


"If the storm takes the track into the Philippines, the impacts will be potentially very severe with widespread flooding, damaging winds, mudslides, storm surge and pounding surf," stated AccuWeather.com Meteorologist Anthony Sagliani.
The danger for flooding would become extreme and more life-threatening if Hagupit slows its forward movement and crawls through the Philippines, unloading inundating amounts of rain.
Much of the Philippines would be spared the worst of this cyclone if the second scenario of Hagupit unfolds. In this scenario, the typhoon turns northward through the Philippine Sea just east of the Philippines, then northeastward in the Northwest Pacific Ocean.
If the cyclone turns east of the Philippines, the outer bands could bring torrential rainfall to eastern Luzon this weekend.
Hagupit could stall before making much northward progress, which would keep seas violently stirred up for a prolonged period of time across the Philippine Sea.
Manila will likely be spared the worst of this cyclone; however, if it tracks west across the Philippines, downpours could still result in flooding as early as Sunday.
Depending on how sharp of a northeastward turn Hagupit takes, the Volcano Islands could be threatened or impacts could be felt along the southern coast of Japan next week.
All interests from the Philippines to Japan should closely monitor the progress of what will become a dangerous typhoon.
AccuWeather.com Meteorologist Eric Leister contributed to the content of this story.


First Images of Damage out of Samar and Leyte , Hagupit / Ruby


Typhoon Hagupit howls through the Philippines




2014.12 - Von Bonbonon nach Cuyo – ein Segeltrip mit Überraschungen

Wir haben uns von der sicheren Bonbonon-Bay in Tambobo aufgemacht und sind in einem Tag und einer Nacht zur Insel Cuyo gesegelt. Die Distanz beträgt etwa 160 Seemeilen – eine Strecke, die uns mit einigen unerwarteten Wendungen überrascht hat.

Das Wetter spielte verrückt: Statt der vorhergesagten 15 Knoten Wind aus Nordost blies plötzlich der umgekehrte Wind mit 15 Knoten aus Südwest. Zum Glück reichte es noch zum Segeln, aber es war definitiv nicht das, was wir erwartet hatten. Dann, zwischen den Inseln Negros und Panay, kam schließlich der vorhergesagte Nordostwind mit 20-25 Knoten – genau zur richtigen Zeit, um uns kräftig voranzutreiben.

Solche Wetterkapriolen erinnern uns immer an den berühmten Satz des Chefs der Fluggesellschaft Ryanair: „Die Wetterpropheten können uns nicht das Wetter des nächsten Tages vorhersagen, aber sie wollen uns klar machen, wie es in 100 Jahren sein wird.“
😄

Trotz der launischen Winde war die Fahrt nach Cuyo ein Abenteuer, das uns wieder einmal gezeigt hat, dass man auf dem Meer immer flexibel sein muss. Die Insel Cuyo liegt jetzt vor uns, und wir sind gespannt, was sie zu bieten hat. Eines ist sicher: Langweilig wird es auf den Philippinen nie!


Die Prognosen für das Tief, das uns Sorgen bereitet hat, haben sich zum Glück deutlich verbessert. Statt der befürchteten über 40 Knoten Wind hat sich die Lage beruhigt, und die Vorhersagen deuten auf mildere Bedingungen hin. Wir hoffen inständig, dass es so bleibt und der Wind uns weiterhin gnädig ist.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich das Wetter auf See ändern kann – und wie erleichternd es ist, wenn die Prognosen sich zum Besseren wenden. Jetzt können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren: die Schönheit der Philippinen genießen und die nächsten Etappen unserer Reise planen.

Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter weiterhin mitspielt und uns nicht noch einmal überrascht. Aber wie heißt es so schön: Auf den Philippinen ist das Wetter wie das Leben – manchmal unberechenbar, aber immer voller Überraschungen. 🌤️⛵🌴
Die Wetterlage entspannt sich – vorerst

Die Prognosen für das Tief, das uns Sorgen bereitet hat, haben sich zum Glück deutlich verbessert. Statt der befürchteten über 40 Knoten Wind hat sich die Lage beruhigt, und die Vorhersagen deuten auf mildere Bedingungen hin. Wir hoffen inständig, dass es so bleibt und der Wind uns weiterhin gnädig ist.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich das Wetter auf See ändern kann – und wie erleichternd es ist, wenn die Prognosen sich zum Besseren wenden. Jetzt können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren: die Schönheit der Philippinen genießen und die nächsten Etappen unserer Reise planen.

Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter weiterhin mitspielt und uns nicht noch einmal überrascht. Aber wie heißt es so schön: Auf den Philippinen ist das Wetter wie das Leben – manchmal unberechenbar, aber immer voller Überraschungen. 🌤️⛵🌴


Wetterdramen auf den Philippinen – ein Kontrast zur Schweiz

In der Schweiz sind extreme Wetterlagen eine Seltenheit, doch hier auf den Philippinen gehören Taifune und Erdbeben fast zum Alltag. Im Durchschnitt wird das Land jedes Jahr von etwa 20 schweren Stürmen heimgesucht. Letzte Woche zog der verheerende Taifun „Ruby“ über die Visayas hinweg, und schon bahnt sich im Südosten der Philippinen ein neues, kleineres Sturmtief an. Da wir uns jetzt weiter im Norden befinden, könnte es für uns ungemütlich werden.

Heute Morgen, an einem beschaulichen Samstag, haben wir uns zusammengesetzt und beraten, wie wir vorgehen sollen. Am kommenden Dienstag wird das Zentrum des Tiefs voraussichtlich über Cuyo hinwegziehen. Wir haben drei Optionen: nach Busuanga im Norden segeln, nach Puerto Princesa im Süden ausweichen oder einfach hier in Cuyo abwarten, bis das Tief vorübergezogen ist. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns vorerst für Letzteres entschieden.

Der Hafen hier in Cuyo wirkt sehr sicher – er ist nur nach Westen hin offen, was uns ein gutes Gefühl gibt. Um auf Nummer sicher zu gehen, haben wir uns auch bei der Polizei und der Marine erkundigt. Beide bestätigten, dass Cuyo ein sicherer Ort ist, um das Tief abzuwettern.

Also bleiben wir hier, halten die Daumen gedrückt und hoffen, dass das Tief uns verschont. Es ist beruhigend zu wissen, dass wir in einer geschützten Bucht liegen und gut vorbereitet sind. Und falls das Wetter doch noch eine Überraschung parat hat, wissen wir: Auf den Philippinen gibt es immer eine Lösung – man muss nur flexibel bleiben.

Die Polizeistation von Cuyo mit Baumhütte ...
Die Tricycle, die Taxis der Philippinen, sind überall unterschiedlich. Hier sind sie sehr sportlich.
Alles wird mit diesen Fahrzeugen transportiert. Es ist das universelle Verkehrsmittel.
Der malerische Strand von Cuyo.
Das Fischerdorf, direkt am Peer gebaut.
Der Peer, vom Fischerdorf aus gesehen.
Die Phlippinen gehen zum Picknick an den Strand.


Cuyo – eine kleine Hafenstadt mit Charme

Die kleine Hafenstadt Cuyo hat uns sofort in ihren Bann gezogen. Die Lage ist traumhaft schön, und das Leben hier pulsiert in einer ganz eigenen, entspannten Art. Überall gibt es Straßencafés, Restaurants und kleine Geschäfte, in denen emsige Hände beschäftigt sind. Es ist faszinierend zu sehen, wie lebendig und doch friedlich es hier zugeht.

Touristen scheinen hier eine Seltenheit zu sein, obwohl Cuyo bei Kite-Surfern beliebt ist – kein Wunder, bei dem konstanten Wind, der hier weht. Doch abseits der touristischen Hotspots zeigt sich die wahre Seele der Philippinen: eine andere Welt, geprägt von Freundlichkeit, Gelassenheit und Gesprächigkeit. Die Menschen hier sind unglaublich nett, und man spürt, dass sie in Harmonie miteinander und mit ihrer Umgebung leben.

Ein Beispiel dafür ist der Verkehr: Es ist völlig normal, dass vier Personen ohne Helm auf einem Motorrad unter der Baumhütte der Polizei vorbeifahren. Hier fährt niemand aggressiv oder hektisch. Stattdessen bewegen sich alle langsam und bedacht – ob auf Motorrädern oder Tricycles. Die Fahrweise ist nicht nur materialschonend, sondern auch ein Spiegelbild der Lebensphilosophie der Menschen hier: Man nimmt sich Zeit, um nichts zu beschädigen, was man sich kaum leisten kann. Eine andere Art zu fahren wäre für viele einfach unerschwinglich.

Cuyo ist ein Ort, der uns daran erinnert, dass das Leben auch langsam und mit Freude gelebt werden kann. Hier spürt man den Rhythmus der Inseln – und wir genießen jeden Moment davon.


Ankern auf den Philippinen – eine Lektion in Gelassenheit

Ankern will gelernt sein, und manchmal fühlt man sich dabei wie der „Depp des Hafens“. In der Bucht von Cuyo ist das Wasser nicht besonders tief, und der Wind bläst kräftig aus Nordost. Also entscheiden wir uns, im linken Teil des Hafenbeckens zu ankern. Doch nachdem wir den Anker geworfen haben, stellen wir fest, dass unser Heck – nach unseren Maßstäben – zu nah an der roten Boje ist (rechts im Bild). Wir denken, dass wir den einfahrenden Fähren im Weg sein könnten, und beschließen, umzuankern. Schließlich wollen wir niemanden behindern.

Doch dann kommt die Überraschung: Offenbar fahren die Schiffe hier nach einem anderen System – oder die rote Boje hat eine andere Funktion. Die Fähren umrunden die Boje rechts, was bedeutet, dass wir plötzlich wieder auf der „falschen“ Seite liegen. Der Hafenkapitän am Pier meint freundlich, es wäre vielleicht besser, auf der anderen Seite zu ankern. Also machen wir uns erneut an die Arbeit.

Wegen des starken Nordostwinds versuchen wir, möglichst weit in die Bucht hineinzufahren. Das Ergebnis? Unsere neue Position ist leider wieder nicht ideal für die Fährschiffe. Wenn diese rückwärts in den Hafen manövrieren, ankern sie – wegen des Windes – direkt neben uns. Wir melden uns beim Kapitän der „Maria Isabel“ (auf dem Foto zu sehen, wie sie ausläuft) und erklären unsere Situation. Seine Antwort? „No problem!“

Das sind die Philippinen: Hier gibt es keine „Oberlehrer“, niemand weist einen zurecht, und die Menschen sind immer freundlich und zuvorkommend. Diese Gelassenheit trägt enorm zum guten Lebensgefühl bei. Schließlich ankert man ja nicht absichtlich falsch – und weil es das erste Mal ist, weiß man es einfach nicht besser.

Am Ende des Tages haben wir nicht nur gelernt, wie man in Cuyo richtig ankert, sondern auch, wie wichtig es ist, gelassen zu bleiben und sich von der Freundlichkeit der Menschen inspirieren zu lassen. Hier geht es nicht um Perfektion, sondern um das Miteinander – und das macht das Leben auf den Philippinen so besonders

Unser Ankerplatz in Cuyo ...Karte des Hafens von Cuyo mit unseren vier Anckermanöver ...

Ein Besuch bei der Coast Guard – Wetterinfos und Handarbeit

Wir sind im Büro der Coast Guard, um uns über das aktuelle Wetter zu informieren. Die jungen Leute hier tragen keine Uniformen, sind aber äußerst hilfsbereit. An der Wand hängen zwei Karten: eine zeigt die Philippinen, die andere den Verlauf des Taifuns „Ruby“. Während uns die Coast Guard die neuesten Wettervorhersagen ausdruckt, fällt uns auf, dass der zeitliche Verlauf des Taifuns von Hand auf der Karte eingetragen wird. Ein interessanter Kontrast zwischen moderner Technik und traditioneller Methode.

Das Tief, das uns zuletzt beschäftigt hat, ist vorüber, aber wir wissen, dass das nächste schon auf dem Weg ist. Am Ankerplatz hatten wir maximal 35 Knoten Wind – kein Problem für den gut geschützten Hafen von Cuyo. Die Bucht ist nur nach Westen hin offen, was sie zu einem der sichersten Orte macht, um einen Sturm abzuwettern.

Es ist beruhigend zu wissen, dass wir hier in guten Händen sind – sowohl bei der Coast Guard als auch in der Natur selbst. Und während wir auf das nächste Wetterphänomen warten, genießen wir die Ruhe und Sicherheit, die Cuyo uns bietet.

Tracking Typhoon Ruby in Cuyo



2014.12 - Nangalau – ein Fischerdorf voller Leben und Wind

Morgen geht es weiter nach Nangalau, einer Insel, die auf Google Earth so fantastisch aussieht, dass wir einfach hinmüssen. Glücklicherweise liegt sie direkt auf unserem Weg nach Busuanga, also kein Umweg, sondern ein absolutes Muss.

Nangalau ist ein kleines Fischerdorf, in dem die Häuser dicht an dicht stehen. Etwa 1.400 Menschen leben hier, die meisten von ihnen sind Fischer. In der Bucht züchten sie „Lapo Lapo“ (Zackenbarsch oder Grouper), die sie später in Coron an Händler verkaufen. In China gelten diese Fische als Delikatesse, und man kann sich vorstellen, dass sie hier mit viel Sorgfalt aufgezogen werden.

Das Dorf ist voller Leben – und vor allem voller Kinder! Es fühlt sich fast so an, als wären wir mitten im großen Umzug des St. Galler Kinderfestes gelandet. Fotos zu machen ist eine Herausforderung, denn sobald die Kamera gezückt wird, steht die ganze Kinderschar vor der Linse. Also haben wir uns etwas einfallen lassen: Wir sind zurück aufs Schiff gegangen, haben die Fotos ausgedruckt und den Kindern gebracht. Die Freude war riesig – und wir hatten strahlende Gesichter auf beiden Seiten der Kamera.

Die Bucht von Nangalau ist genauso schön, wie sie auf Google Earth aussieht. Eigentlich wollten wir auf die rechte Anhöhe wandern oder klettern, aber das Wetter spielte nicht mit. Starker Wind und dichte Wolken machten uns einen Strich durch die Rechnung. Also blieben wir in der Bucht und ankerten auf 12 Metern Tiefe im rechten Teil, wo keine Bojen für die Lapo-Lapo-Zucht im Weg sind.


Wind, Wellen und technische Tücken

Mitten im Nordost-Monsun weht der Wind hier permanent mit 25 Knoten durch die Bucht. Dank des Riffs vor uns gibt es kaum Wellen, aber der Wind pfeift mit bis zu 40 Knoten – oder wie man so schön sagt: „Es bläst hier wie die Sau.“ Eigentlich wäre das kein Problem, wenn nicht unsere Technik streiken würde.

Beim Versuch, den Ankerplatz zu verlassen, stellten wir fest, dass die Kettenmaus (das Rad an der Ankerwinde, das die Kette führt) abgenutzt ist. Die Kette sprang aus der Halterung, sobald die Belastung zu groß wurde – ein gefährliches Problem, denn dann ist die Kette nicht mehr am Schiff befestigt. Dazu kam, dass unser Motor nicht mehr seine volle Leistung brachte. Statt der üblichen 3.000 Umdrehungen schaffte er in Bonbonon nur 2.600, und jetzt blieb er bei 2.000 stehen. Die Ursache: Die Turbine des Turbos ist blockiert, und das können wir nicht selbst reparieren.

Als ob das nicht genug wäre, gibt es auf der Insel keine Telefonverbindung und somit auch kein Internet. Wir konnten keine neuen Wetterprognosen abrufen und mussten uns auf unseren alten Bericht verlassen, der für Freitag (morgen) eine Windabschwächung auf 20 Knoten vorhersagte. Also beschlossen wir, den Anker erst dann zu heben.

GoogleEarth Bild vs. ...... Realität :-))

Nagalaus Dorfleben: SMS gescheitert, Boot gefunden, Herzen gewonnen

Das Dorf Nagalau zählt stolze 1.400 Einwohner, von denen einige auf dem Foto verewigt sind.
Wir schlendern gemütlich zum Dorfplatz von Nagalau, begleitet von einer Horde neugieriger Kinder, die uns das Gefühl geben, an einem spontanen Umzug teilzunehmen. Wer braucht schon Karneval, wenn man stattdessen strahlende Kinderaugen und herzliches Gelächter hat?

Auf der Plaza angekommen, hoffen wir auf Telefonempfang von der Nachbarinsel – so etwas wie ein modernes Flaschenpostsystem, nur ohne Flasche. Leider bleibt unser Versuch, Sergio eine SMS zu schicken, erfolglos. Vielleicht hat das Netzwerk beschlossen, heute einfach mal "Inselzeit" zu nehmen.

Nach zwei Stunden machen wir uns auf den Rückweg zum Schiff. Unser Beiboot ist unterdessen von den Kindern so gut versteckt worden, dass es fast wie ein Spiel von "Wo ist Walter?" wirkt. Doch mit ein wenig Geduld und vielen lachenden Gesichtern finden wir es schließlich wieder – bereit für die nächste Inselabenteuer!

Auf dem Weg nach Norden, von Busuanga, nach Calauit ...
Die Bucht bei Calauit, ein sogenanntes "Typhoon-Hole" ...

Freitag – endlich auf dem Weg

Heute ist Freitag, und der Wind bläst immer noch mit 30 Knoten. Doch wir haben die Kettenmaus umgedreht und konnten den Anker schließlich heben. Mit viel Adrenalin segelten wir die 30 Seemeilen hinter die Insel Culion, um im Windschatten die Insel Busuanga zu erreichen. Die Fahrt bis Culion war phantastisch – schnelles Segeln bei starkem Wind. Doch kaum hatten wir die Südspitze umrundet, war der Wind wie weggeblasen. Die letzten Meilen legten wir unter Motor zurück und erreichten schließlich die Insel Busuanga.

Es war ein Abenteuer mit Höhen und Tiefen, aber am Ende haben wir es geschafft. Und das ist es, was das Segeln auf den Philippinen so besonders macht: Man lernt, mit Herausforderungen umzugehen – und wird immer wieder mit unvergesslichen Momenten belohnt.

Die Bucht von Nangalau ist so schön wie sie auf dem GoogleEarth Bild aussieht. Eigentlich wollten wir auf die rechte Anhöhe spazieren oder klettern. Leider war es sehr bewölkt und der Wind ist viel zu stark. Da damit aus dem Foto nicht viel geworden wäre, dachten wir, sei es der Mühe nicht wert. Wir ankern auf 12 m Tiefe im rechten Teil der Bucht, weil es da keine Bojen für die "Lapo Lapo"-Fischzucht gibt. Da wir mitten im NO-Monsum sind, weht der Wind zur Zeit permanent mit 25 Kn Wind durch die Bucht.





2014.12 - Busuanga: Zwischen Tropenparadies und Turbinen-Tüftelei – Abenteuer in Puerto del Sol und Coron

Unser erster Stopp auf der Insel Busuanga führte uns in die malerische Bucht mit dem Resort Puerto del Sol. Neben zwei weiteren Resorts fühlten wir uns fast wie im mediterranen Süden – nur mit mehr Palmen und weniger Pasta. Ein absolutes Highlight war der kleine Ausflug mit dem Beiboot den Fluss hinauf, der sich etwa ein bis zwei Seemeilen durch üppiges Grün schlängelte. Wer braucht schon Venedig, wenn man stattdessen tropische Flusslandschaften genießen kann?

Nach zwei Nächten in dieser Idylle zogen wir weiter nach Coron, der beschaulichen Hauptstadt von Busuanga. Obwohl der Ort als touristisch gilt, trafen wir erstaunlich wenige Fremde – vielleicht lag es an der Jahreszeit, oder wir hatten einfach Glück und konnten Coron fast für uns allein genießen.

Doch zurück zu Puerto del Sol: Unser Ausflug mit dem Beiboot den Fluss hinauf wurde von einem unerwarteten Gast begleitet – Rost! Die Turbine unseres Motors hatte im unteren Teil eingerostet, und der Leistungsabfall sorgte für reichlich Unruhe an Bord. In unserer Not riefen wir Peter an, unseren Yanmar-360-PS-Experten und DIY-Guru. Seine Lösung? "Rost wegkratzen, und zwar sofort!" Mit einem Messer, einer kleinen Eisensäge oder sogar einer Nagelfeile sollten wir die Turbinenlamellen freilegen. Klingt nach einer Aufgabe für einen Actionfilm, oder?

Nach einer Stunde Schrauben, Kratzen und gelegentlichem Fluchen war es geschafft: Die Turbine drehte wieder frei, als wäre nichts gewesen. Unser Werkzeug der Wahl? Ein kleines, aber robustes Messer – der Held des Tages! Die Reparatur war nicht nur erfolgreich, sondern auch ein Beweis dafür, dass auf den Philippinen selbst rostige Turbinen kein Match für kreative Lösungen sind.

Puerto del Sol: Wir fahren mit dem Beiboot den Fluss am Ende der Bucht hoch.




2014.12 - Coron-Stadt: Turbo-Reparatur, Taifun-Alarm und ein Hauch von Geschichte – Tropenleben mit Humor

In Coron haben wir dank Peter unseren Turbo wieder flott gemacht – ein echter Triumph der Improvisationskunst! Jetzt freuen wir uns auf Besuch: Nathalies Schwestern kommen nacheinander, und zwischendurch gesellt sich Sergio für zwei Wochen zu uns. Es wird also voll an Bord, aber wer braucht schon Ruhe, wenn man stattdessen Familienchaos und Abenteuer haben kann?

Eigentlich dachten wir, die Taifun-Saison sei längst vorbei. Doch die Wetterprognosen haben andere Pläne: Ein Taifun bildet sich weit östlich der Philippinen und soll pünktlich zur Silvesternacht Busuanga passieren. Was für ein Timing! Silvesterfeuerwerk inklusive Naturgewalt – das nennen wir mal ein unvergessliches Jahresende.

Doch Coron hat noch mehr zu bieten als nur Wetterkapriolen. Ein historisches Anekdötchen gefällig? 1912 legte das amerikanische Pazifikpostdampfschiff "Korea" in Coron an. Kapitän Thomas Maher erkundigte sich beim Gouverneur nach Holzhütten für sich und seine Mannschaft. Stattdessen wurde ihm das Gefängnis empfohlen – angeblich frei von großen Kakerlaken, Echsen und Moskitos. Als Maher fragte, wie das möglich sei, wenn das Gefängnis doch voll sei, antwortete der Gouverneur: "Ach nein, Señor, es ist nur tagsüber gefüllt. Nachts schicken wir die Insassen nach Hause. Sie im Gefängnis zu behalten, würde nur ihre Familien bestrafen. Wissen Sie, der Philippino liebt das Fischen und den Hahnenkampf – und das geht nun mal nicht hinter Gittern." Kurzerhand schickte der Gouverneur die Sträflinge für zwei Wochen in den Urlaub. Kapitän Maher notierte trocken: "Die Philippinos sind in vielen Dingen ziemlich praktische Menschen."

Heute ist Coron eine kleine, aber feine Touristenstadt, die vor allem bei Backpackern und einheimischen Urlaubern beliebt ist. Ausländer sieht man hier eher selten, und die Hauptattraktion ist das Tauchen zu einem Wrack aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Elend von damals hat so zumindest noch einen Nutzen: Es lockt Besucher in diese malerische Ecke der Welt.

Coron ist also eine Mischung aus Geschichte, Abenteuer und typisch philippinischer Gelassenheit

Coron, 35'000 Einwohner und Hauptstadt von Busuanga
Coron ist eine sehr gemütliche Stadt, hat einen schönen Hafen, einen grossen Markt und viele Restaurants und Cafes ...
Ohne Tricycle läuft nichts in den Philippinen, es ist das universelle Transportmittel ...


Calauit: Safari-Abenteuer und ein Typhoon-Hole – Wetter hin oder her!

Da sich die Wetterfrösche partout nicht einigen können und alle sechs Stunden eine neue Prognose zum Verlauf des Taifuns liefern, beschließen wir, das Wetter einfach Wetter sein zu lassen. Mit der altbewährten Bauernweisheit "Kräht der Hahn auf dem Mist, bleibt das Wetter, wie es ist" im Hinterkopf machen wir uns auf den Weg nach Calauit im Norden von Busuanga. Schließlich haben wir noch vier Tage Zeit, bis das Unwetter hier eintrifft – und die wollen wir nutzen!

Gemeinsam mit Dani, Nathalies Schwester, steht ein Besuch im Safari Park von Calauit auf dem Programm. Dieser Park ist ein echtes Kuriosum: Hier leben afrikanische Tiere wie Giraffen, Zebras und Impalas (mittelgroße afrikanische Antilopen) mitten in den philippinischen Tropen. Gegründet wurde der Park in den 70er-Jahren vom damaligen Präsidenten Marcos – ein Stück Afrika, verpflanzt in die Philippinen. Wer hätte das gedacht?

Der Park liegt zudem an einer langgezogenen Bucht, die sich bei sehr schlechtem Wetter perfekt zum Ankern eignet. Diese Bucht ist ein sogenanntes "Typhoon-Hole" – ein natürlicher Schutz vor Stürmen. Praktisch, oder? So können wir nicht nur die Tiere bewundern, sondern haben auch noch einen sicheren Hafen für den Fall, dass der Taifun doch früher kommt als erwartet.

Also: Wetter hin oder her, wir sind bereit für ein Safari-Abenteuer der besonderen Art!



2014.12 - Safari in Calauit: Giraffen, Zebras und jede Menge Abenteuer – Afrika mitten in den Philippinen!

Calauit, im Norden von Busuanga gelegen, ist definitiv eine Reise wert. Hier gibt es Giraffen und Zebras in freier Wildbahn zu bestaunen – ein Stück Afrika in den Tropen! Wir hatten mit vielen Besuchern und sogar einigen Schiffen gerechnet, doch abgesehen von einer kleinen Gruppe deutscher Touristen, die später eintraf, hatten wir den Park fast für uns allein. Die Bucht ist wunderschön gelegen, und wir ankerten direkt vor dem Haus der Safari-Guides.

Im Angebot waren die Safari selbst – zu Fuß oder im Jeep – und die Fütterung der Giraffen. Wir entschieden uns für das Komplett-Programm, und das Highlight war eindeutig das Füttern der Giraffen. Obwohl wir noch nie in Afrika waren, hatten wir das Gefühl, mitten in der Savanne zu stehen. Giraffen und Zebras spazierten gemächlich umher, während wir entweder zu Fuß oder im alten Jeep unterwegs waren.

Dann kam der große Moment: Wir bekamen Äste mit Blättern – das Leibgericht der Giraffen. Mindestens zehn der eleganten Tiere versammelten sich um uns, um sich ihren Happen zu sichern. Es war ein riesiger Spaß, die neugierigen Riesen aus nächster Nähe zu erleben. Dani und Nathalie hatten sichtlich Freude daran, die Leckerbissen zu verteilen, während der Zaun uns vor den gefürchteten Fusstritten der Giraffen schützte.

Die Giraffen erinnerten uns an die Kamele in Marokko – lustig, neugierig und manchmal ein bisschen frech. Unser philippinischer Begleiter warnte uns jedoch zur Vorsicht: "Giraffen können ganz schön kräftig zutreten!" Also hielten wir respektvollen Abstand und genossen das Spektakel aus sicherer Entfernung.

Wer hätte gedacht, dass man nicht unbedingt nach Afrika reisen muss, um Giraffen und Zebras in freier Wildbahn zu sehen? In Calauit ist das möglich – und es ist ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst!
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Fazit: Afrika-Feeling in den Philippinen – mit weniger Flugstunden und mehr Abenteuer!

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2014.12 - Wetterchaos und sichere Buchten – Ein typisch philippinisches Abenteuer

Die Wetterprognosen sind unbeständiger als das Wetter selbst. Gestern noch waren die Vorhersagen hervorragend, und der Taifun schien wie von der Wetterkarte verschwunden. Doch wer kennt es nicht: Auf den Philippinen kann sich das Wetter schneller ändern als man "Tropensturm" sagen kann.

Nach unseren aufregenden Erlebnissen auf der philippinischen "Safari" in Calauit kehrten wir in die sichere Bucht des Resorts "Puerta del Sol" zurück. Hier werden wir bis Donnerstag, den 1. Januar 2015, bleiben – oder zumindest so lange, bis das Wetter endgültig Ruhe gibt. Die Vorhersagen ändern sich täglich, und in dieser Bucht fühlen wir uns sicher. Schließlich haben die Bojen hier schon so manchen Taifun überstanden.

Das Mo-tto "No Risk, no Fun" passt in dieser typisch philippinischen Wetterlage nicht ganz. Wir ziehen es vor, nach dem Motto "No Risk und später wieder Fun" zu handeln – denn "no Fun" mit einem beschädigten Schiff ist definitiv keine Option!

Nachtrag vom 31.12.2014: Die Vorhersagen vom 29.12. trafen tatsächlich ein. In Busuanga gab es lediglich ein "flaues" Windchen – mehr nicht. Der Taifun hatte sich wohl anders entschieden. So können wir das Jahr entspannt ausklingen lassen und uns auf neue Abenteuer im Jahr 2015 freuen.

Fazit: Manchmal ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen – besonders, wenn das Wetter so unberechenbar ist wie ein philippinischer Taifun.

Coron in Busuanga
 




2015.01 - Coron und El Nido: Türkisblaue Träume und unterirdische Wunder

Coron Island ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber: Hier gibt es nicht nur traumhafte Korallenriffe, sondern auch sieben türkisfarbene Seen, die sich zwischen zerklüfteten Kalksteinformationen verstecken. Mit unserem Beiboot machten wir uns auf den Weg zur Insel, um den berühmten Kayangan See zu erkunden.

Ein kurzer Fußweg führte uns einen Abhang hinauf und gleich wieder hinunter – und schon waren wir am See, der scheinbar auf Meereshöhe liegt. In nur 15 Minuten erreichten wir dieses Naturwunder. Doch der Weg dorthin war bereits ein Highlight: Drei kleine Buchten, durch die wir fuhren, boten mit ihren Kalksteinfelsen und den winzigen Felsinseln in der Bucht eine atemberaubende Kulisse. Ähnliche Formationen hatten wir zuvor nur auf der Insel Niue im Pazifik gesehen – aber Coron toppt alles!

Vom See selbst haben wir leider keine Fotos, denn wir waren zu beschäftigt mit Schwimmen und Schnorcheln. Das Wasser ist kristallklar, und die bizarren Felsformationen setzen sich unter der Oberfläche fort. Es war, als schwämme man durch eine versunkene Stadt aus Kalksteintürmen, die fast bis zur Wasseroberfläche reichen. Ein Schnorchel-Abenteuer der Extraklasse!

Bild: Eine der Anlegestellen auf Coron Island. Von hier aus spaziert man zum Kayangan See – und taucht ein in eine Welt voller türkisblauer Träume und unterirdischer Wunder.
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Fazit: Coron Island ist ein Muss für jeden, der die Schönheit der Philippinen erleben möchte. Hier gibt es nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern auch unvergessliche Unterwasserabenteuer. Wer braucht schon Fotos, wenn man solche Momente live erleben kann?

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2015.01 - Coron-Stadt: Warten, Wrack und eine Lektion in Schifffahrt

Manchmal hat das Wetter andere Pläne – und so verzögerte sich Sergios Ankunft um drei Tage, weil Nebel in Abu Dhabi seinen Flug behinderte. Einen früheren Anschlussflug von Manila nach Coron konnten wir nicht finden, also hieß es: Warten. Doch unser Ankerplatz bei 11°59.65N und 120°11.80E ist so schön gelegen, dass wir uns nicht beschweren können. Es gibt definitiv schlimmere Orte, um ein paar Tage zu verbringen!
😊

Heute Morgen trafen Segelfreunde aus Palawan in Coron ein – mit einer erschreckenden Geschichte: Sie waren bei ruhigem Wetter und klarer Sicht bei Vollmond mit einem großen Schiff kollidiert. Der Unfall verursachte beträchtliche Schäden an ihrem Boot, aber zum Glück blieben alle unverletzt. Man fragt sich wirklich, wie so etwas passieren kann – doch leider passiert es, und wir hoffen, dass wir von solchen Zwischenfällen in Zukunft verschont bleiben.

Ironischerweise ereignete sich am selben Tag ein weiteres maritimes Missgeschick: Das Frachtschiff "Obama" – ja, genau wie der ehemalige Friedensnobelpreisträger aus dem Weißen Haus – lief auf ein Riff auf. Wir bemerkten das erst später, als wir mit Sergio und dem Beiboot zur Insel Coron fuhren, um den berühmten Kayangan See zu besuchen. Auf dem Weg dorthin flitzten wir dummerweise selbst über die Riffe, aber zum Glück passierte nichts. Die 20 bis 30 cm Wassertiefe reichten für unser kleines Boot aus.

Um sicherzugehen, suchten wir einen besseren Weg – und da bot sich das vor Anker liegende Frachtschiff "Obama" natürlich an. Schließlich dachten wir, dort müsse es tief genug sein. Doch als wir näher kamen, sahen wir, in welch misslicher Lage das Schiff steckte. Die Lektion des Tages: Vertraue niemals blindlings auf den Schein, denn manchmal verbirgt sich dahinter eine Katastrophe. Es ist besser, einen großen Bogen zu machen und Abstand zu halten, als wie ein Lemming dem oberflächlichen Eindruck zu trauen und sich ins Unglück zu stürzen.






2015.01 - El Nido: Ein tropisches Märchen

El Nido, an der Nordwestküste der philippinischen Insel Palawan gelegen, ist ein Ort, der selbst die kühnsten Träume von Paradies übertreffen kann. Der kleine, beschauliche Ort "Corong Corong" wird von üppig bewachsenen Kalksteinfelsen eingerahmt, die wie natürliche Wächter über das türkisblaue Meer wachen. Vorgelagert liegt das Bacuit-Archipel, eine Ansammlung von Inseln, die so steil aus dem Wasser ragen, als hätte ein Riese sie dort hingestellt. Dazwischen verstecken sich kleine, sandige Buchten, die zum Träumen einladen.

Unsere Ankunft in El Nido war alles andere als langweilig. Nach drei Tagen auf See, geprägt von eindrucksvollen – und manchmal windigen – Abenteuern (mit Böen von 30 bis 35 Knoten!), erreichten wir endlich unser Ziel. Unsere Route führte uns zu den Inseln Bulalacao, Ditaytayan und Cabulauan. Letztere bescherte uns eine nächtliche Überraschung: Um 2 Uhr morgens "parkte" ein neugieriges Fischerboot direkt vor unserem Bug, verheddert in unserer Ankerkette. Der Lärm und die aufgeregten Stimmen weckten Sergio, der uns prompt aus dem Bett holte. Wir vermuten, dass die jungen Fischer einfach zu neugierig waren und den starken Wind unterschätzt hatten. Als wir mit Taschenlampen bewaffnet auf dem Vorschiff erschienen, gelang es ihnen, sich zu befreien, und sie machten sich schnell auf den Weg zurück ins Dorf. Ein Abenteuer, das wir so schnell nicht vergessen werden!

El Nido ist der perfekte Ausgangspunkt, um die traumhafte Inselwelt des Bacuit-Archipels zu erkunden. Diese Inselgruppe ist zweifellos eine der schönsten, die wir je gesehen haben. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: atemberaubende Felsformationen, die wie Kunstwerke aus dem Meer ragen, palmengesäumte Strände, die zum Faulenzen einladen, und kristallklares Wasser, das perfekt zum Schnorcheln ist. Jede Insel hat ihren eigenen Charme, und es fühlt sich an, als würde man durch ein lebendiges Postkartenmotiv spazieren.

Fazit: El Nido ist nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl – eine Mischung aus Abenteuer, Entspannung und purer Magie. Wer hierher kommt, sollte sich auf das Unerwartete freuen, denn auf den Philippinen ist jeder Tag ein kleines Abenteuer.



Der Markt in El Nido: Ein Fest der Sinne (nicht nur für Fleischliebhaber)

Der Markt in El Nido ist ein lebendiges, farbenfrohes Spektakel, das alle Sinne auf einmal anspricht. Hier wird alles angeboten, was die fruchtbare Umgebung hergibt: frisches Gemüse, das noch nach Erde duftet, tropische Früchte in allen Regenbogenfarben und natürlich jede Menge tierische Produkte. Hühner gackern um die Wette, und Schweine – nun ja, sie spielen hier leider nicht die Hauptrolle in einem Disney-Film, sondern landen eher auf dem Teller.

Für Vegetarier und Veganer könnte der Marktbesuch eine kleine Herausforderung sein, denn hier wird die Fleischliebe der Filipinos deutlich spürbar. Aber keine Sorge, auch für pflanzliche Genießer gibt es viel zu entdecken: Ananas, die so süß sind, dass sie fast schon desserttauglich sind, Mangos, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, und Kokosnüsse, die einem den perfekten Durstlöscher liefern. Wer sich durch die Fleischtheken kämpft, wird mit frischen, exotischen Aromen belohnt.

Der Markt ist nicht nur ein Ort zum Einkaufen, sondern auch ein Treffpunkt für die Gemeinde. Hier wird gehandelt, gelacht und gefeilscht – ein echtes Stück philippinischer Lebensfreude. Wer also mutig ist und sich auf das bunte Treiben einlässt, wird mit unvergesslichen Eindrücken und vielleicht sogar einem neuen Lieblingssnack belohnt. Nur vielleicht nicht zu genau hinschauen, wenn es um die Fleischtheke geht …
😉

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