2015.11. - Indonesien, Bali ...

2015.11 - Bali

Die 360 Seemeilen zwischen Tanah Beru in Sulawesi und Lovina in Bali legten wir in etwas mehr als zwei Tagen zurück – bei perfektem Wind und strahlendem Wetter. Es war fast so, als hätte Poseidon persönlich uns den Weg geebnet. Allerdings hatten wir lange hin und her überlegt, ob wir einen Abstecher nach Tana Toraja im Norden von Sulawesi machen sollten – natürlich per Bus, denn Segeln geht dort bekanntlich schlecht. Doch da wir uns nicht sicher waren, ob wir für unser Schiff einen sicheren Liegeplatz finden würden und unsere Visa langsam aber sicher dem Ablaufdatum entgegen tickten, entschieden wir uns, direkt nach Bali zu segeln. Immerhin liegt Bali ja quasi auf dem Weg nach Singapur – zumindest, wenn man den Globus ein bisschen schräg hält.

In Lovina werden wir eine Woche bleiben, um dann mit unseren Freunden aus der Schweiz, Sandro und Anika, via Belitung in Richtung Singapur weiterzusegeln.

Vor genau vier Jahren, im Jahr 2011, waren wir bereits einen Monat lang an genau diesem Ort vor Anker (siehe hier). Wir haben Freunde in Lovina, was den Aufenthalt besonders einfach und angenehm macht. Es ist fast wie nach Hause kommen – nur mit mehr Palmen und weniger Schnee.

Bali ist einfach nur schön. Punkt. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Die freundlichen Menschen, die kulinarischen Köstlichkeiten (wer liebt schon keine Nasi Goreng?), die atemberaubende Landschaft und die faszinierende Kultur machen jeden Aufenthalt auf dieser Insel zu einem unvergesslichen Erlebnis. Bali ist wie ein guter Wein – je länger man bleibt, desto besser wird es. Und falls wir doch mal Langeweile bekommen, können wir ja immer noch versuchen, den örtlichen Affen das Segeln beizubringen. Mal sehen, wer dann schneller in Singapur ist!


Das Tor zum Himmel – oder wie die Einheimischen es nennen: Pura Ulun Danu Bratan – ist ein atemberaubender Tempel aus dem 17. Jahrhundert, der sich am Ufer des Lake Bratan auf Bali, Indonesien, erhebt. Dieser Ort ist so pittoresk, dass man fast glauben könnte, er sei direkt einem Märchenbuch entsprungen. Mit seinen majestätischen Pagoden, die sich im glasklaren Wasser des Sees spiegeln, und den sanften Hügeln im Hintergrund, wirkt der Tempel, als hätte ihn ein besonders kreativer Götterarchitekt entworfen.

Der Tempel ist der Göttin des Sees, Dewi Danu, gewidmet, die für Wasser, Fruchtbarkeit und Wohlstand zuständig ist. Sie ist so etwas wie die "Managerin" der balinesischen Landwirtschaft. Und offenbar macht sie ihren Job gut, denn die Umgebung ist so grün und üppig, dass selbst die Steine hier scheinbar vor Freude sprießen.

Besucher des Tempels können nicht nur die beeindruckende Architektur bewundern, sondern auch die friedliche Atmosphäre genießen. Es ist der perfekte Ort, um ein paar Minuten (oder Stunden) innezuhalten, den Alltag hinter sich zu lassen und sich wie ein kleiner Gott zu fühlen.
Das Tor zum Himmel, Pura Ulun Danu Bratan, aus dem 17. Jahrhundert, Bali, Indonesien

Das Tor zum Himmel – oder wie die Einheimischen es nennen: Pura Ulun Danu Bratan – ist ein atemberaubender Tempel aus dem 17. Jahrhundert, der sich am Ufer des Lake Bratan auf Bali, Indonesien, erhebt. Dieser Ort ist so pittoresk, dass man fast glauben könnte, er sei direkt einem Märchenbuch entsprungen. Mit seinen majestätischen Pagoden, die sich im glasklaren Wasser des Sees spiegeln, und den sanften Hügeln im Hintergrund, wirkt der Tempel, als hätte ihn ein besonders kreativer Götterarchitekt entworfen.

Der Tempel ist der Göttin des Sees, Dewi Danu, gewidmet, die für Wasser, Fruchtbarkeit und Wohlstand zuständig ist. Sie ist so etwas wie die "Managerin" der balinesischen Landwirtschaft. Und offenbar macht sie ihren Job gut, denn die Umgebung ist so grün und üppig, dass selbst die Steine hier scheinbar vor Freude sprießen.

Besucher des Tempels können nicht nur die beeindruckende Architektur bewundern, sondern auch die friedliche Atmosphäre genießen. Es ist der perfekte Ort, um ein paar Minuten (oder Stunden) innezuhalten, den Alltag hinter sich zu lassen und sich wie ein kleiner Gott zu fühlen.
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Reiseroute unserer zweitägigen Motorradfahrt durch Bali ...


Motorradabenteuer durch Balis Reisterrassen – ein Fest für die Sinne!


Wer Reisterrassen sehen will, liegt auf Bali goldrichtig. Der Reisanbau hat hier eine so lange Tradition, dass man fast glauben könnte, die Götter selbst hätten den ersten Reis gepflanzt. Tatsächlich ist ein Viertel der Inselfläche mit Reis bebaut – und das nicht nur auf flachem Land, sondern auch auf Vulkankegeln, in tropischen Wäldern und sogar in Küstennähe. Reis ist nicht nur das Grundnahrungsmittel der Asiaten, sondern auch das heimliche Statussymbol Balis.

Bereits im Jahr 2011 besuchten wir die berühmten Reisterrassen von Tegallalang, nördlich von Ubud. Diesmal jedoch erkundeten wir die Provinz Tabanan im Südwesten der Insel, die ebenfalls für ihre atemberaubenden Reisterrassen bekannt ist. Und was sollen wir sagen? Es war, als würde man durch ein lebendiges Gemälde fahren – nur ohne den lästigen Museumsaufseher, der einen ermahnt, die Bilder nicht zu berühren.

Die Reisterrassen sind zweifellos beeindruckend, aber die gesamte Landschaft ist ein Fest für die Augen: üppig grüne Hügel, malerische Dörfer und unzählige Tempel, die sich in die Landschaft schmiegen, als wären sie von Mutter Natur persönlich platziert worden. Eine Motorradfahrt durch diese Gegend ist einfach Spitzenklasse.

Doch so schön die Fotos auch sein mögen, sie können die Realität nicht vollständig einfangen. Die Geräusche der Tiere, die balinesische Musik, die Klänge aus den Tempeln, der Duft von getrockneten Gewürznelken (die hier übrigens "Nägeli" genannt werden), die sonntäglichen Zeremonien und das Rauschen der Wellen an den riesigen Sandstränden – all das fehlt leider auf den Bildern.

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Neben steilen Reisterrassen, dichtem Dschungel und paradiesischen Sandstränden sind es vor allem die Tempel, die sofort vor dem geistigen Auge auftauchen, wenn man an Bali denkt. Kein Wunder, dass die Insel auch den Beinamen „Insel der tausend Tempel“ trägt – obwohl das eigentlich noch stark untertrieben ist. Schätzungen zufolge gibt es auf Bali rund 25.000 Tempel, von denen natürlich nicht alle so riesig und berühmt sind wie der spektakuläre Ulun Danu Bratan. Es gibt sogar die Theorie, dass es auf Bali mehr Tempel als Wohnhäuser geben soll. Ob das stimmt? Nun, wenn man bedenkt, dass fast jeder balinesische Haushalt einen eigenen Tempel hat, könnte da durchaus etwas dran sein. Manche dieser Tempel sind winzig klein, andere verstecken sich hinter üppigem Grün oder sind direkt in Privathäuser integriert. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie sind keine bloßen Kulissen für Touristen, sondern lebendige Orte der Spiritualität und des täglichen Lebens.

Viele Tempel sind öffentlich zugänglich und können besichtigt werden, aber sie spielen nach wie vor eine zentrale Rolle im Leben der hinduistischen Balinesen. Hier werden die Götter verehrt, um ihren Segen zu erbitten – sei es für eine gute Ernte, eine sichere Reise oder einfach nur für ein wenig Glück im Alltag. Kein Tempel ist nur ein Museum; jeder wird genutzt, um die Götter milde zu stimmen und um Hilfe bei den kleinen und großen Herausforderungen des Lebens zu bitten.

Es ist faszinierend zu sehen, wie tief verwurzelt der Glaube in der balinesischen Kultur ist. Tempel sind nicht nur Orte der Anbetung, sondern auch Treffpunkte für die Gemeinschaft, Schauplätze von Festen und Zeremonien – und manchmal sogar Bühnen für traditionelle Tänze, bei denen selbst die Götter im Geiste mitfeiern dürften.

Der Pura Luhur Batukaru, ein heiliger Tempel, liegt am Südwest-Hang des Gunung Batukaru, dem mit 2276 Metern zweithöchsten Vulkan Balis. Eingebettet in dichten Regenwald und oft von Nebel umhüllt, strahlt der Tempel eine mystische Atmosphäre aus. Er ist dem Gott Mahadeva gewidmet und gehört zu den sechs wichtigsten Tempeln der Insel, den „Sad Kahyangan“.
Der Pura Luhur Batukaru Tempel ist auf Grund seiner Lage direkt an den dichtbewaldeten grünen Hängen des Gunung Batukau-Vulkans ein faszinierender Anblick.
Wenn man einen Tempel auf Bali betritt, fällt einem direkt das zweigeteilte Eingangstor auf.
Gespaltene Tore werden auf Bali Candi Bentar genannt und symbolisieren den Himmelsberg Mahameru
Merus (Schreine mit pagodenartig gestaffelten Dächern) vom Pura Luhur Batukaru Tempel.
Der Tempel Pura Luhur Batukaru steht in einer verwilderten Parkanlage im Dschungel
Banjar-Tempel in Pupuan. Hierbei handelt es sich um einen Verbund von verschieden Familien, die sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen haben. Genutzt wird dieser Tempel bevorzugt für Hochzeiten und Begräbnisrituale.
Die grösseren Tempel bestehen aus zwei oder drei von Mauern umgebenen Höfen mit den Heiligtümern und den Mèru..
Jede grössere Familie auf Bali hat einen eigenen Familientempel (die pura dadya) um ihrer Ahnen zu gedenken.
Die Familientempel stehen immer auf einem Sockel.
Tosende Brandung der balinesischen Westküste
Dunkler Sandstrand, Pantai Balian
Pantai Balian, ein schöner Übernachtungsort an der Südküste von West-Bali

Um die Zeit zu nutzen, unternehmen wir eine weitere, kleine Tour mit dem Motorrad. Wir fahren nach Batur, um den Tempel "Pura Batur" auf 1'200 müM zu sehen. In Penelokan sind wir dann umgekehrt, um die Rückreise noch vor Nachteinbruch hinter uns zu bringen.

Tempel "Pura Batur" auf ca. 1'200 müM, Bali, Indonesien
Die Strasse durch Batur, im Hintergurnd der Tempel "Pura Batur" mit dem Vulkan "Gunung Agung".
Kleine Templeanlage hinter dem grossen Tempel von Batur ...
Der See "Danau Batur"

Route von Lovina Beach nach Penelokan ...





2015.11 - Bawean

Wir sind auf dem Weg nach Singapur – und diesmal haben wir Verstärkung an Bord! Begleitet werden wir von unseren beiden großartigen Gästen Anika und Sandro, die wir vor einiger Zeit in Myanmar kennengelernt haben. Die beiden sind ein absoluter Glücksgriff: Sandro verwöhnt uns rund um die Uhr mit seinen Kochkünsten, von frühmorgens bis spätabends. Es ist, als hätten wir unseren persönlichen Sternekoch an Bord – nur ohne die hohen Rechnungen am Ende. Und Anika? Sie packt überall mit an, wo sie kann. Egal, ob Segel setzen, Navigieren oder einfach nur gute Laune verbreiten – sie ist einfach unschlagbar.

Wenn diese beiden unser Schiff irgendwann verlassen, werden wir sie definitiv sehr vermissen. Nicht nur wegen Sandros köstlicher Nudelpfannen oder Anikas unermüdlichem Einsatz, sondern einfach, weil sie unsere kleine Crew so bereichert haben. Wer weiß, vielleicht überreden wir sie ja, für immer an Bord zu bleiben – oder wir segeln einfach heimlich weiter, ohne dass sie es merken.
😉

Bis dahin genießen wir jede Minute mit ihnen und freuen uns auf die gemeinsame Fahrt nach Singapur – und auf viele weitere kulinarische Höhepunkte, die Sandro sicher noch aus seinem Kochzauberhut ziehen wird. Bon Appétit und fair winds!

Viel Humor haben unsere beiden Gäste: Anika und Sandro


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Die 220 SM von Lovina in Bali bis zur Insel Bawean in der "Java-Sea" bewältigten wir mangels Wind beinahe ausschliesslich mit dem Motor. Zur Zeit ankern wir im Norden von Bawean in Position 05 43.829 S und 112 40.136 N auf 7 m Sand. Wir bleiben zwei Nächte hier und versuchen morgen mit einem Motorrad die Insel zu erkunden ..
.
Typisches baweanesisches Schiff vor Anker, gesehen bei der Insel Noko ...


Die Insel Bawean erinnert uns ein bisschen an die Marquesas-Inseln – nur ohne die langen Flüge dorthin. Die kleinen, bewaldeten Berge und die üppige Natur laden geradezu zu einer Erkundungstour mit dem Motorrad ein. Leider scheiterte unser Plan, die Insel auf zwei Rädern zu erkunden, kläglich: Es gab schlicht niemanden, der uns ein Motorrad vermieten wollte. Warum? Nun, Bawean hat (noch) keine touristische Infrastruktur, und offenbar ist die Nachfrage nach Mietmotorrädern hier so gering, dass sich niemand die Mühe macht, welche anzubieten. Vielleicht dachten die Einheimischen auch einfach: „Die segeln doch eh nur wieder weg – wozu also?“
😅

Dafür haben wir festgestellt, dass Bawean eine überraschend wohlhabende Insel zu sein scheint. Überall entdeckten wir schöne, neue Häuser, und das Geheimnis dahinter ist schnell gelüftet: Viele Einwohner arbeiten als Seeleute auf Containerschiffen und verdienen dabei gutes Geld. Man könnte sagen, Bawean ist die Insel der „Seefahrer-Millionäre“ – auch wenn sie ihr Geld natürlich hart erarbeiten. Vielleicht sollten wir uns auch mal bei einer Reederei bewerben, falls das mit dem Segeln irgendwann langweilig wird.

Trotz der fehlenden Motorräder war Bawean ein echtes Highlight. Die Insel strahlt eine unverfälschte Ruhe und Schönheit aus, die man so schnell nicht vergisst.

Die Kinder haben immer Zeit für uns und natürlich auch Zeit für Spässe ...
Zwei Schulklassen in Uniform ...
Dorfzentrum mit grosser Moschee, gesehen in Tambak, Bawean
Wir hören sie von weit und dachten uns, es gibt hier Leute mit Trommeln ...
... es sind keine Trommeln, sondern die Frauen klopfen mit Holzstäben auf einen ausgehöhlten Baumstamm (baweanische "Guggemusik").
Schulbus im Norden von Bawean ...
Unsere beiden Gäste, Anika und Sandro.
Kaffeepause in einem kleinen Restaurant, welche auf indonesisch "Warung" genannt werden, in Begleitung von Jennifer & Mike, SY "Mahili".
Strassenszene in Tambak, Bawean
Wir treffen Indonesier bei einem Spaziergang, welche frische Kokosnüsse von der Palme holen. Wir sind natürlich eingeladen ...
Der Torhüter vom FC -Bawean hält souverän einen Glanzschuss. Gespielt wird mit Kokosnüssen. Die sind etwas schwer, aber mit guten Schuhen geht das schon :-)) ...
Fotograf mit sehr hübschen Modell ...
Der Strand, direkt bei unserem Ankerplatz ...




2015.11 - Kumai in Kalimantan, Borneo

Auf dem Weg von der Insel Bawean zur Insel Belitung stehen zwei Routen zur Auswahl: Entweder durch den Archipel Karimunjawa in Ost-Java oder via Kumai in Kalimantan, Borneo, wo der berühmte Nationalpark Tanjung Puting liegt. Wir entschieden uns für die zweite Variante und segelten nach Kumai – schließlich lockten die Orang-Utans, und wer kann schon widerstehen, wenn man die Wahl hat zwischen „schöne Inseln“ und „Waldmenschen“?

Der Nationalpark Tanjung Puting ist ein riesiges Süßwasser-Sumpfgebiet, das sich über mehr als 300.000 Hektar erstreckt. Das Herzstück des Parks sind die Orang-Utan-Rehabilitationszentren, die sich um die Rettung und Wiederauswilderung dieser faszinierenden Tiere kümmern. „Orang-Utan“ bedeutet übrigens auf Indonesisch „Waldmensch“ – und wenn man diese intelligenten und sanften Wesen einmal gesehen hat, versteht man sofort, warum sie diesen Namen tragen.

Wir hatten das Glück, diese Region bereits bei unserem ersten Indonesien-Besuch im Jahr 2011 zu erkunden. Damals wie heute ist das Gebiet mit den Orang-Utans ein absolutes Highlight jeder Indonesien-Reise. Es war eine große Freude, unsere Gäste dorthin mitzunehmen und ihre Begeisterung zu sehen, als sie zum ersten Mal einen Orang-Utan aus nächster Nähe erlebten. Es ist, als würde man einem alten Freund wiederbegegnen – nur dass dieser Freund etwas haariger ist und gerne in Bäumen hängt.

Die Fahrt durch den Nationalpark war nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine Erinnerung daran, wie wichtig der Schutz dieser einzigartigen Tiere und ihrer Lebensräume ist.

Kumai, Ausgangspunkt zum Besuch des 300'000 Hektar grossen Tanjung-Puting Nationalpark. Im Vordergrund ist eines der typischen Pinsiniboote zu sehen. Die grauen Häuser mit den aufgemalten Fenstern sind nicht für Menschen gedacht, sondern sie beherbergen Schwalben, welche die bei den Chinesen sehr beliebten Vogelnester herstellen. Diese sind in China eine Delikatesse.

In Kumai mieteten wir ein Klotok – so heißen die gemütlich dahintuckernden Langboote, die hier als Transportmittel dienen. Für etwa 90 US$ pro Person bekamen wir nicht nur das Boot, sondern ein ganzes Paket an Dienstleistungen: eine Crew bestehend aus einem Guide, einem Kapitän, einem Kapitäns-Assistenten, einer Köchin und sogar einer Person, die während unserer Abwesenheit auf unser Schiff aufpasste. Dazu gab es alle Mahlzeiten und die Eintrittsgebühren für den Nationalpark. Ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass wir für den Preis praktisch zwei Tage lang verwöhnt wurden – inklusive Übernachtung auf dem Klotok. Wer braucht schon ein Luxushotel, wenn man stattdessen unter dem Sternenhimmel auf einem Boot schlafen kann?

Die zweitägige Tour führte uns zu drei verschiedenen Fütterungsplätzen, an denen wir die Orang-Utans aus nächster Nähe beobachten konnten. Es war faszinierend, diese „Waldmenschen“ in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben. Die Fütterungen waren nicht nur ein Highlight für uns, sondern auch für die Orang-Utans, die sich sichtlich über das reichhaltige Buffet freuten. Man könnte fast sagen, sie haben uns mit ihrer entspannten Art daran erinnert, das Leben etwas gelassener zu nehmen – auch wenn sie dabei gelegentlich etwas schmatzten.

Die Tage auf dem Klotok waren eine wunderbare Mischung aus Abenteuer und Entspannung. Während das Boot langsam durch die ruhigen Gewässer tuckerte, genossen wir die atemberaubende Landschaft, das leckere Essen und die Gesellschaft unserer Crew. Es war, als wäre die Zeit für ein paar Stunden stehen geblieben – abgesehen vom Klotok-Motor, der natürlich weiterhin fleißig tuckerte.

Fazit: Diese Tour war nicht nur ein unvergessliches Erlebnis, sondern auch eine großartige Möglichkeit, die Schönheit und die tierischen Bewohner des Nationalparks kennenzulernen. Und wer weiß – vielleicht kehren wir eines Tages zurück, um noch einmal mit den Orang-Utans zu „brunchieren“.


Unser Ankerplatz im Fluss vor Kumai. Hinter uns eine Amel 54 und vor uns ein grosser Frachter.
Wir werden um 9h morgens von einem "Klotoks" abgeholt und fahren 2.5 km den Fluss hinunter.
Dann tukert das Schiff in den Sungai Sekonyer, welcher anfänglich ziemlich breit ist.
Mit der Zeit wird der Kanal schmaler und bei Gegenverkehr wird es eng.
Die Fahrt ist wirklich sehr schön und das Wetter ist (noch) ideal.
Rechts ist der Nationalpark und links sind nach 200 m Palmöl-Plantagen von riesigem Ausmass.
Wir werden köstich versorgt. Mittagessen "Indonesia Style".
Auf der rechten Seite, ausserhalb des Nationalparks gibt es einige kleine Siedlungen.
Wir biegen in einen kleinen Nebenfluss ab, Der Kanal ist sehr eng, aber das Wasser deutlich klarer.
Das Wetter verschlechtert sich zusehend und die Luftfeuchtigkeit nimmt enorm zu, es "dampft" richtig.
Es kam dann genau so, wie es in einem Regenwald kommen muss: Es regnet in "Strömen" :-)).
Völig durchnässt ziehen wir in den Urwald bis zum Fütterungsplatz und sehen die ersten Orang-Utans.
Ohne die Fütterungsstelle würde man diese Tiere kaum sehen. Hier sind wir im Camp Leakey, das 1971 gegründet wurde
Die Orang-Utans bewegen sich stets durch die Baumwipfel. Wenn ein Baum wackelt, weiß man, dass sich einer nähertelt, ist das ein Zeichen dafür, dass einer kommt
Die Männchen sind im Vergleich zu den Weibchen deutlich größer und wirken geradezu riesig
Vom Regen völlig durchnässt schiessen wir ein weiteres Foto, ISO 1200 und eine Verschlusszeit von 1/60 ergeben leider qualitativ schlechte Bilder ...
Es gibt ungefähr 6'000 Orang-Utans im Park.
Sandro, Nathalie und Anika.




2015.11 - Insel Sembilan, South China Sea

Wir verließen Kumai gegen Mittag und hofften auf gutes Segelwetter – schließlich hatten wir uns von der Windvorhersage eine leichte Brise versprechen lassen. Doch wie so oft bei Wettervorhersagen war die Realität etwas weniger romantisch: Bis 22 Uhr fuhren wir unter Motor entlang der Küste Borneos in nordwestlicher Richtung, etwa 20 Seemeilen vom Land entfernt. Da das Wasser überall nur zwischen 5 und 12 Meter tief war, entschieden wir uns, weitab der Küste zu ankern und die Nacht dort zu verbringen – in der Hoffnung, dass der Wind am nächsten Tag endlich mitspielen würde. Spoiler: Tat er nicht.
😅

Die Nacht war ruhig, aber der Wind blieb hartnäckig unsichtbar. Also hieß es am nächsten Morgen: Motor an und weiter geht’s! Ganze 200 Seemeilen legten wir zurück, bis wir schließlich bei der kleinen und unbewohnten Insel Sembilan ankamen. Die Insel war so abgelegen, dass wir uns fast wie Entdecker fühlten – nur ohne die historischen Segelschiffe und die dramatischen Tagebücher. Wir verbrachten den Rest des Tages und die Nacht dort, genossen die Stille und die unberührte Natur. Es war fast so, als hätte die Insel nur auf uns gewartet, um uns eine Pause zu gönnen.

Fazit: Manchmal läuft es eben nicht so, wie man es sich vorstellt – aber das gehört zum Segeln dazu. Und wer weiß, vielleicht war der Wind einfach nur zu faul, um uns zu begleiten. Oder er hatte einfach einen schlechten Tag. Auf jeden Fall haben wir gelernt: Wenn der Wind nicht will, dann muss der Motor ran. Und manchmal führt das zu unerwarteten, aber wunderschönen Zwischenstopps wie der Insel Sembilan.

Die "NatHape" vor Anker bei der Insel Sembilan, rund 55 SM vor der Insel Belitung in der South China Sea.
Die Regenzeit ist im Anmarsch. Als wir das offene Meer erreichten, begleitete uns anfänglich starke Bewölkung und kleine Regenschauer.
Die kleine und unbewohnte Insel Sembilan. In einer viertel Stunde kann man sie zu Fuss umrunden. Bewachsen ist sie nur von Palmen und Mangroven.
Wir suchen einen Anlegeplatz und einen Ort, um zu schnorcheln.
NatHape's Ankerplatz vor dem Riff, welches die kleine Insel umgibt.
Anika auf der Suche nach Muscheln.
NatHape vor Anker in der Position 02 30.884 S und 100 31.276 E. Es ist nicht ein besonders gut geschützter Ankerplatz. Aber für eine Nacht ist es OK. Morgen reisen wir nach Belitung.




2015.11 - Belitung

Die Distanz von Pulau Sembilan bis in den Norden von Belitung beträgt etwas weniger als 60 Seemeilen. Leider mussten wir – mangels Wind – fast die gesamte Strecke unter Motor zurücklegen. Nur die letzten 10 Seemeilen segelten wir, als ob der Wind uns ein kleines Zugeständnis machen wollte.

Als wir schließlich Belitung erreichten, erwartete uns ein spektakuläres Willkommenskomitee: Ein gewaltiges Gewitter tobte direkt über unserem geplanten Ankerplatz. Blitze zuckten am Himmel, und der Donner rollte so laut, dass man meinen konnte, Poseidon selbst hätte seine schlechte Laune auf uns abgeladen. Kurzerhand entschieden wir uns, das Unwetter abzuwarten – schließlich wollten wir nicht, dass unser Ankerplatz zur Blitzparty wird. Nach etwa zwei Stunden verzog sich das Gewitter, und wir konnten endlich ankern.

Bei leichtem Nieselregen ließen wir unseren Anker auf Position 02°33.836' S und 107°39.879' E in 5 Metern Tiefe fallen.

Ankunft im Norden von Belitung bei starkem Unwetter.


Wir bleiben zwei Tage in Belitung, denn unser indonesisches Visum neigt sich langsam dem Ende zu – noch haben wir acht Tage Zeit, um das Land zu genießen. Allerdings hat sich das Wetter nicht gerade von seiner freundlichsten Seite gezeigt: Ab Mittag ziehen regelmäßig Regenwolken auf, begleitet von teilweise heftigen Gewittern. Es ist, als ob der Himmel uns sagen will: „Ihr habt noch acht Tage? Na, dann macht mal was draus – aber nicht ohne Nordweslter!“.
😄

Da wir dringend Proviant besorgen mussten, machten wir uns auf den Weg zur Stadt Tanjung Pandan. Unterwegs kamen wir an einer Werft vorbei, die traditionelle Holzboote baut. Es war faszinierend zu sehen, wie die Handwerker mit einfachsten Mitteln und Werkzeugen wahre Meisterwerke erschaffen. Ich erinnerte mich daran, wie ich vor Jahren in einem großen Coop Do it + Garden in Luzern gefragt hatte, wie viele Artikel sie im Lager führen – die Antwort war: etwa 250.000. Hier auf dieser Werft in Belitung sah ich dagegen nur Holz, Motorsägen, normale Sägen, selbstgemachte Holzdübel, ein paar Holzbearbeitungsgeräte, Bohrer, Dichtungsmaterial, Pinsel und Farbe. Sicher gab es noch ein paar mehr Werkzeuge, aber insgesamt waren es wohl nicht mehr als 100 verschiedene Utensilien.

Es ist erstaunlich, wie mit so wenig so viel geschaffen werden kann. Während wir in der Schweiz oft denken, wir bräuchten für jedes Projekt das neueste High-Tech-Werkzeug, zeigen die Bootsbauer hier, dass Kreativität und handwerkliches Geschick manchmal mehr zählen als eine gut sortierte Werkzeugabteilung. Vielleicht sollten wir uns alle ein bisschen davon abschauen – auch wenn ich bezweifle, dass ich mit diesen Mitteln jemals ein seetüchtiges Boot bauen könnte.

Fazit: Belitung hat uns nicht nur mit seinem Wetter, sondern auch mit seiner beeindruckenden Handwerkskunst überrascht.


Traditieneller Schiffsbau und Werft für Reparaturen nahe der Stadt Tanjung Padan in Belitung.
Die Leute hier sind wirklich friedlich. Sie lassen uns auf alle Schiffe, wir dürfen fotografieren und sie haben Zeit für ein kurzes Gespräch.
Herstellung eines grösseren Fischerbootes.
Über einem kleinen Feuer werden die Bretter für die Seitenwände in die richtige Rundung gebracht ...
Die Holzdübel werden mittels eines kleinen Eisenteils mit einem Loch hergestellt.
Der erste Schritt zum Schiff, der Kiel und der Frontbalken.
Ein beinahe fertig gestellter Rumpf ...


Der im Norden gelegene Strand von Belitung, Kepayang, ist ein wahrhaft spektakulärer Ort. Mit seinen bizarren Steinformationen bietet er nicht nur einen außergewöhnlich schönen, sondern auch einen faszinierend interessanten Anblick. Die Granitfelsen, die sich über den Strand verteilen, sehen aus, als hätte ein Riese vor Urzeiten sein Spielzeug vergessen – angefangen bei ein paar Kubikmetern bis hin zu gigantischen Brocken, die die Ausmaße eines mittelgroßen Hauses erreichen können. Es ist, als hätte es hier vor Jahrmillionen einmal „Steine vom Himmel geregnet“ – und niemand hat sie seitdem weggeräumt.
😄

Eine der Formationen hat sogar einen kurzen Tunnel, der groß genug ist, um mit unserem Beiboot hindurchzufahren. Natürlich haben wir diese Gelegenheit genutzt – wer kann schon widerstehen, wenn sich die Chance bietet, mit einem Boot durch einen Felsentunnel zu gleiten? (Siehe erstes Bild unten – ja, wir haben es überlebt, und das Boot auch!)

Am Sonntagmorgen nutzten wir das schöne Wetter, um die atemberaubende Landschaft zu fotografieren. Die Sonne tauchte die Granitfelsen in goldenes Licht, und das Meer glitzerte, als hätte jemand tausend Diamanten auf die Wellen gestreut. Hier sind die Ergebnisse unserer kleinen Fototour – Bilder, die zwar die Schönheit einfangen, aber das Gefühl, selbst dort zu stehen, natürlich nicht vollständig wiedergeben können.

Fazit: Der Strand von Kepayang ist ein Ort, der einen sprachlos macht – und das nicht nur, weil man ständig über die riesigen Felsen stolpert. Es ist ein Ort, der zeigt, wie beeindruckend die Natur sein kann, wenn man ihr genug Zeit lässt.


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Nicht nur die Strände von Belitung sind faszinierend – auch die vielen indonesischen Touristen, die mit der Fähre aus Jakarta oder anderen Städten anreisen, sorgen für reichlich Unterhaltung. Da ausländische Touristen hier eine echte Rarität sind, werden wir oft wie lebende Sehenswürdigkeiten behandelt. Viele Indonesier möchten unbedingt ein Foto mit dieser „exotischen Spezies“ – natürlich mit uns zusammen. Wer hätte gedacht, dass wir einmal so berühmt sein würden?

Wir nutzen diese Gelegenheit natürlich auch und lassen uns gerne ablichten. Besonders amüsant war ein spaßiges Gruppenfoto mit einer Schar muslimischer Frauen, die wir eigentlich gar nicht kannten. Aber hey, wer braucht schon Namen, wenn man gemeinsam lachen kann? Die Freude der Indonesierinnen war ansteckend, und wir merkten schnell: Geteilte Freude ist wirklich doppelte Freude – auch wenn man sich vorher noch nie gesehen hat.

Die indonesischen Damen am Strand von Belitung wollen unbedingt ein Bild mit uns. Also nutzen wir die Gelegenheit und knipsen ebenfalls ein Bild mit uns :-)) ...



4. Äquatorüberquerung

Nathalie liebt jeden Anlass für ein kleines Fest – und sei es nur, weil der Kühlschrank mal wieder zu voll ist. Dieses Mal gab es einen besonders feierlichen Grund: die 4. Äquatorüberquerung während unserer Reise! Für unsere Gäste organisierten wir eine kleine Zeremonie, bei der natürlich die obligatorische Münze (2 Euro und 2 Schweizer Franken) geopfert wurde. Dazu gab es einen Schluck Martini Bianco und einen weiteren Martini Rosso – alles natürlich für Neptun, den Gott der Meere, damit er weiterhin gut auf uns zu sprechen ist und unsere Seereisen gnädig begleitet.
🧜‍♂️🍸

Leider schien Neptun an diesem Tag etwas abgelenkt zu sein, denn der Wind blieb trotz der Zeremonie schwach. Immerhin hatten wir Erfolg bei den Gewitterwolken: Sie verzogen sich, als hätten sie Angst, unsere Feierlaune zu stören. Vielleicht war Neptun ja einfach nur beschäftigt, die Münzen einzusammeln, und hat den Wind dabei vergessen. Oder er dachte sich: „Die haben Martini – die kommen auch so klar!“

Äquatorüberquerung von der südlichen zur nördlichen Halbkugel ...
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Unser Segeltörn auf „Nathape“


Bericht von Anika und Sandro


Noch immer können wir unser Glück kaum fassen. Dank unseren Freunden Nathalie & Hans-Peter haben wir die Möglichkeit ein ganz anderes Reisen kennenzulernen. Die beiden sind seit 15 Jahren mit ihrem „Zuhause mit Segeln“ auf See unterwegs & haben uns eingeladen sie ein Stück zu begleiten.

Nach unserer vom Vulkanausbruch auf Lombok gesteuerten Anreise, sind wir dennoch planmässig am 06.11.2015 in Bali angekommen. Mit genügend Proviant für die kommenden Tage im Gepäck hatten wir uns auf den Weg nach Lovina, unserem Treffpunkt, gemacht. Am Strand angelangt erwartete uns bereits ein Einheimischer, welcher uns & unser Gepäck mit seinem kleinen Holzboot zur „Nathape“ brachte. Wir waren total überwältigt & überglücklich endlich Nathalie & Hans-Peter wiederzusehen.

Den ersten Tag an Board war uns ziemlich flau im Magen zumute, aber wir haben uns tapfer geschlagen & sind nicht seekrank geworden. Obwohl dies manchmal schwierig war, bei hohem Wellengang und Schiffsneigung von bis zu 10°.  Da sind das ein oder andere blaue Fleck oder eine Beule am Kopf vorprogrammiert. Vor allem das Kochen & der Toilettengang werden dann zur echten Herausforderung!  Doch schon nach kurzer Zeit haben wir uns dank der Herzlichkeit der beiden bestens eingelebt & freuen uns tierisch sie eine längere Zeit begleiten zu dürfen.

Am darauffolgenden Morgen sind wir schon früh gestartet, da wir eine weite Strecke vor uns haben. Der Weg sollte uns an einigen einsamen & auch teilweise bewohnten Inseln, in den Regenwald zu den Orang Utan & weiter über den Äquator bis nach Singapur führen.

Jeder Tag, nein jede Stunde ist für uns ein Abenteuer, da man nie weiss was man unterwegs alles sehen wird oder sich das Wetter blitzartig ändert kann. Teilweise hatten wir mit sehr schlechten Wind zu kämpfen & mussten öfters mal Motoren. Doch das ist kein Vergleich zum Fahren unter Segeln. Es ist unbeschreiblich & traumhaft schön!!! Ruhig; nur den Wind hört man in den Segeln blasen & das Schiff wiegt sich gleichmässig mit den Wellen auf dem Meer.

Nathalie & Hans-Peter bringen uns so viel wie möglich über das Segelsetzten, Navigieren, Streckenplanen, Ankern, Knoten usw. bei. Ist schon faszinierend mit welcher Technik so ein Segelschiff ausgestattet ist. Es kann gleich Navigieren wie ein grosser Frachter.

Sandro ist unser persönlicher Schiffs-Chefkoch & macht jede Mahlzeit zum Hochgenuss. Auch Nathalie verwöhnt uns kulinarisch mit selbstgemachten Joghurt & frisch gebackenem Brot.

Die tollsten Erlebnisse für uns waren bis jetzt folgende...

Delphineschulen sichten, die in unmittelbarer Nähe von uns schwimmen & Sprünge & Saltos zu unserer Unterhaltung darbieten.

Das Vorfinden einer ganzen Seesternfarm mit unzähligen Eiern der Stachelhäuter am Strand der Insel Noko, darunter auch mutierte Tiere mit 4 oder 6 Armen.

Mit den Einheimischen der Insel Bawean  frisch gepflügte Kokosnüsse trinken & traditionelle Musik auf einem speziell geschnitzten Holzstamm machen.

Dingi-Fahrprüfung mit Hans-Peter als Fahrlehrer, mit Hindernis-Parcours durch riesige Felsspalten. Dingi-Fahrten zum Schnorcheln in wunderschönen Buchten & Riffen. Dabei konnten wir die vielfältige Unterwasserwelt entdecken mit riesigen Korallen, Anemonen, Muscheln, Fischen, Seeigeln, Quallen, Schildkröten...

Auf dem indonesischen Teil der Insel Borneo vor der Stadt Kumai ankern & dort eine Tour in den angrenzenden Nationalpark machen. Für 2 Tage/1 Nacht ging es mit einem Klotok (Hausboot) in den Regenwald, um dort auf wilde Orang Utan, Krokodile, Schlangen, Leguane, Nasenaffen, Wildschweine, farbenfrohe Vögel & Vielem mehr zu treffen. Es herrschte eine wahnsinnige Spannung in der Luft, als man es überall in den Bäumen rascheln hörte & das Wiegen der Baumstämme schon von weitem bemerkte. Die Orang Utan näherten sich langsam & hangelten sich von Baum zu Baum um ein paar Bananen abzustauben. Vor allem die Alfa-Männchen waren sehr imposant mit einem Gewicht von bis zu 140 kg & einer Stärke von insgesamt 8 Menschen. Die Mutterliebe zu ihren zuckersüssen Baby’s ist ebenfalls faszinierend, da die Kleinen bis zum 4/5 Lebensjahr bei der Mama bleiben um ihren Nachwuchs auf das Leben vorbereiten.

Selbst geangelten Fisch sofort zu leckeren Essen verarbeiten, egal ob Barrakuda, Mahi-Mahi oder Wahoo – alles super lecker!

Stundenlanges Jassen mit viel Ehrgeiz & ohne Gnade für den Gegner.

Wir könnten noch viel mehr aufzählen, da einfach alles ein Erlebnis ist für uns war.

Heute Morgen (25.11.2015) haben wir zum ersten Mal den Äquator mit einem Segelschiff überquert & traditionshalber wurde eine kleine „Zeremonie“ abgehalten. Nathalie hat uns lustig eingekleidet mit tahtianischem Pareo & wir mussten uns am Bug bereitstellen. Als wir die Äquatorlinie überquerten & das GPS auf 0,000 stand, haben wir Neptun zu ehren einen CHF & €, zusammen mit einem Schuss Martini geopfert & Sandro ihm folgenden Spruch gewidmet:

Neptun ooh... Neptun, Lueg guet zum Schiff, dä Fisch, zum Wind & dä Wälle.
Mach dini Ufgab guet, Suscht leck mir a dä Schälle!

San & Han



Fazit unserer 3-monatigen Indonesienreise


Wir haben die Nongsa Marina auf der Insel Batom erreicht – und damit das Ende unserer Indonesienreise eingeläutet. Batom liegt direkt südlich von Singapur und markiert den Abschluss unserer dreimonatigen Segeltour durch dieses faszinierende Archipel. In dieser Zeit haben wir mit unserem Schiff beinahe 6.000 Kilometer zurückgelegt. Um das mal in Relation zu setzen: Das entspricht ungefähr der Strecke von der Ostschweiz über Österreich, Ungarn, Rumänien, Schwarzes Meer, Georgien, Aserbaidschan, Kaspisches Meer, Turkmenistan/Iran, Afghanistan, Pakistan bis nach Neu-Delhi in Indien. Pro Tag haben wir im Schnitt 67 Kilometer geschafft – davon etwa ein Drittel unter Motor, weil der Wind manchmal einfach keine Lust hatte, mitzuspielen.

Indonesien ist ein riesiges Land mit rund 13.600 Inseln. Wer also den Plan hat, jede Insel nur eine Woche lang zu besuchen, sollte sich auf ein sehr langes Leben einstellen – genauer gesagt, auf ein biblisches Alter von mindestens 261 Jahren. Das ist selbst für die ambitioniertesten Weltenbummler eine echte Herausforderung! Vielleicht sollte man sich stattdessen auf die schönsten Inseln konzentrieren – oder einfach akzeptieren, dass man in einem Leben nicht alles sehen kann.


Streckenvergleich unserer dreimonatigen Reise durch Indonesien


Indonesien ist ein phantastisches und eines der schönsten Reiseländer. Das auf viele Inseln verteilte Land ist hinsichtlich Kultur, Natur, Klima und Vegetation sehr verschieden. Mehr als 300 verschiedene Volksgruppen leben zusammen und es werden über 580 unterschiedlichen Sprachen zur Kommunikation benutzt. Diese ethnische und sprachliche Vielfalt hat sich Indonesien bis heute bewahrt.

Mit dem Segelschiff in Indonesien zu reisen ist sehr kompliziert. Man braucht eine Bewilligung zum Segeln (CAIT), ein Sponsorletter, ein Schreiben der Quarantäne, ein Papier, welches den provisorischen Import des Bootes bescheinigt und sicher noch ein paar Dokumente mehr. Dies alles erledigt ein indonesischer Agent, welcher auch das und jene vergisst. Diese vergessenen Papiere fehlen dann beim Ausklarieren. Aber der administrative Aufwand lohnt sich, denn Indonesien bietet sehr viel. Nur die Zeit ist zu knapp, in drei Monaten kann man nicht all das sehen, was man gerne möchte ...