2019.02. - Spanien & Marokko

2019.01 - Stürme an der Ostküste von Spanien und den Balearen

Der Osten von Spanien und die Balearen werden in den Wintermonaten häufig von Stürmen heimgesucht.  Wir hatten im Hafen maximal 48 Knoten Wind, was etwa 90 m/h entspricht.
Winterstürme ...
Der Osten von Spanien und die Balearen werden in den Wintermonaten häufig von Stürmen heimgesucht. Wir hatten im Hafen maximal 48 Knoten Wind, was etwa 90 m/h entspricht.

 


Auf Mallorca und in Katalonien wurden mehrere Küsten- und Strandabschnitte überflutet.



Januar und Februar 2019: Winterstürme im Osten Spaniens und auf den Balearen


Der Osten Spaniens und die Balearen sind in den Wintermonaten bekannt dafür, immer wieder von heftigen Stürmen heimgesucht zu werden. Diese Zeit bringt nicht nur kühle Temperaturen, sondern auch starke Winde und unberechenbares Wetter, das selbst erfahrene Segler und Anwohner auf die Probe stellt.

Anfang 2019 erlebten wir diese Kraft der Natur hautnah. Während unserer Zeit im Hafen wurden wir Zeugen, wie der Wind mit bis zu 48 Knoten (etwa 90 km/h) über das Meer fegte. Das Pfeifen in den Wanten, das Klappern der Flaggen und das unruhige Schaukeln der Boote erinnerten uns daran, wie mächtig und unberechenbar das Meer sein kann. Solche Windgeschwindigkeiten sind nicht nur beeindruckend, sondern auch eine Herausforderung für jeden, der sich auf dem Wasser oder in Küstennähe aufhält.

Die Winterstürme in dieser Region sind kein Zufall. Sie entstehen durch das Zusammentreffen von kalten Luftmassen aus dem Norden und den wärmeren Strömungen des Mittelmeers. Diese Kombination sorgt für turbulentes Wetter, das oft tagelang anhält. Für die Einheimischen sind diese Stürme fast schon Routine, doch für Besucher wie uns bleibt es ein eindrucksvolles Erlebnis, die Naturgewalten so unmittelbar zu spüren.

Trotz der Herausforderungen, die solche Stürme mit sich bringen, haben sie auch etwas Faszinierendes. Das Toben der Wellen, das Grollen des Windes und die dramatischen Wolkenformationen am Himmel schaffen eine Atmosphäre, die man so schnell nicht vergisst. Und wenn der Sturm vorüberzieht, kehrt oft eine fast schon friedliche Stille zurück – als hätte die Natur ihren Atem angehalten, um sich kurz auszuruhen.

Bei uns in Valencia blieben unsere Schiffe trotz des tagelangen, heftigen Windes glücklicherweise unbeschädigt. Doch nicht überall in der Region hatten die Menschen und ihre Boote so viel Glück. Im Puerto Marina Burriana Nova, nördlich von Valencia, hinterließ der Sturm eine Spur der Verwüstung. Das Personal des Hafenbüros berichtete von gewaltigen Wellen, die mit ungeheurer Wucht auf die Küste und die Hafenanlagen trafen. Die Tankstelle des Hafens sowie mehrere Schiffe wurden stark in Mitleidenschaft gezogen – ein deutliches Zeugnis der Naturgewalt, die hier gewütet hatte.





2019.04 - Almerimar, Mellilla, Saidia (Marokko),  zurück an der Westküste von Spanien

In der Zwischenzeit sind wir bereits zweimal von Almerimar nach Melilla und zurück gesegelt. Die Strecke von etwa 85 Seemeilen ist ideal für eine entspannte Segeltour und bietet fast immer den richtigen Wind. Im Mar de Alborán, dem Gewässer zwischen Spanien und Nordafrika, weht der Wind meist aus westlicher oder östlicher Richtung – und da Melilla genau südlich von Almerimar liegt, ist die Route perfekt auf die vorherrschenden Winde abgestimmt. 

Einmal haben wir von Melilla aus einen Abstecher nach Saidia gemacht, einem malerischen Ort direkt an der algerischen Grenze. Der Grund dafür war praktischer Natur: Wir wollten unser Schiffsvisum wieder auf 18 Monate verlängern. Marokko hat uns dabei einmal mehr mit seiner Gastfreundschaft und Herzlichkeit überrascht. Die Menschen hier sind außerordentlich hilfsbereit und freundlich – ein Segen für jeden, der mit offenem Herzen reist. 

Ein weiterer Vorteil von Marokko ist die unkomplizierte Möglichkeit, Gasflaschen nachzufüllen. In Spanien gibt es so viele Restriktionen und bürokratische Hürden, dass es oft einfacher ist, kurz nach Marokko zu segeln. Dort geht man einfach in einen Laden, kauft sich 12 kg Gas und den passenden Adapter, und schon wird die Flasche umgefüllt – schnell, unkompliziert und ohne großen Aufwand. 

Diese kleinen Abstecher nach Marokko sind nicht nur praktisch, sondern auch eine Bereicherung. Sie bieten die Gelegenheit, das Land und seine Kultur kennenzulernen, während man gleichzeitig die notwendigen Erledigungen für das Schiff erledigt. Und jedes Mal, wenn wir zurück nach Almerimar segeln, nehmen wir nicht nur volle Gasflaschen, sondern auch schöne Erinnerungen und neue Erfahrungen mit. 

Marokko ist ein Land, das uns immer wieder begeistert – nicht nur wegen seiner praktischen Vorteile, sondern auch wegen seiner warmherzigen Menschen und der einzigartigen Atmosphäre. Wer hier segelt, erlebt nicht nur das Mittelmeer, sondern auch die Gastfreundschaft Nordafrikas – eine Kombination, die jede Reise bereichert.

Wir segeln mit unserem Freunden Same und Rose zusammen nach Melilla, einer der beiden spanischen Enklaven in Marokko (die andere ist Ceuta). Viel Wind und vielleicht 3m hohe Wellen ergab für die Schiffe einen guten Mix, um schnell zu segeln. Über längere Zeiten fuhren wir über 10 Kn/Std und erreichten das 86 Seemeilen entfernte Melilla in weniger als 10 Stunden. Auf dem Bild die "Hanse" mit Sam, kurz vor Melilla.
Auf dem Weg von Almerimar zur spanischen Enklave Melila
Wir segeln mit unserem Freunden Same und Rose zusammen nach Melilla, einer der beiden spanischen Enklaven in Marokko (die andere ist Ceuta). Viel Wind und vielleicht 3m hohe Wellen ergab für die Schiffe einen guten Mix, um schnell zu segeln. Über längere Zeiten fuhren wir über 10 Kn/Std und erreichten das 86 Seemeilen entfernte Melilla in weniger als 10 Stunden. Auf dem Bild die "Hanse" mit Sam, kurz vor Melilla.
Melilla ist ein faszinierender Ort, der wie ein kleines Stück Spanien mitten in Nordafrika wirkt. Als eine der beiden spanischen Exklaven auf marokkanischem Gebiet (die andere ist Ceuta) ist Melilla ein einzigartiger Schmelztiegel der Kulturen, wo europäische und afrikanische Einflüsse aufeinandertreffen. Die Stadt liegt an der nordafrikanischen Küste, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Marokko entfernt, und ist seit dem 15. Jahrhundert unter spanischer Herrschaft.

Melilla ist nicht nur historisch interessant, sondern auch architektonisch beeindruckend. Die Stadt ist bekannt für ihren modernistischen Baustil, der an Barcelona erinnert. Wer durch die Straßen schlendert, entdeckt prachtvolle Gebäude mit kunstvollen Fassaden, die von der Blütezeit der Stadt im frühen 20. Jahrhundert zeugen. Die Altstadt, auch „Ciudad Vieja“ genannt, bietet dagegen einen Blick in die Vergangenheit mit ihren Festungsmauern, engen Gassen und historischen Kirchen.
Melilla, die spanische Entklave in Marokko
Melilla ist ein faszinierender Ort, der wie ein kleines Stück Spanien mitten in Nordafrika wirkt. Als eine der beiden spanischen Exklaven auf marokkanischem Gebiet (die andere ist Ceuta) ist Melilla ein einzigartiger Schmelztiegel der Kulturen, wo europäische und afrikanische Einflüsse aufeinandertreffen. Die Stadt liegt an der nordafrikanischen Küste, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Marokko entfernt, und ist seit dem 15. Jahrhundert unter spanischer Herrschaft.

Melilla ist nicht nur historisch interessant, sondern auch architektonisch beeindruckend. Die Stadt ist bekannt für ihren modernistischen Baustil, der an Barcelona erinnert. Wer durch die Straßen schlendert, entdeckt prachtvolle Gebäude mit kunstvollen Fassaden, die von der Blütezeit der Stadt im frühen 20. Jahrhundert zeugen. Die Altstadt, auch „Ciudad Vieja“ genannt, bietet dagegen einen Blick in die Vergangenheit mit ihren Festungsmauern, engen Gassen und historischen Kirchen.
... an der Grenze zu Algerien gelegen. Wir haben einige sehr angenehme Tage da verbracht. Marokko ist ruhig, die Leute sind nett und freuen sich, uns Touristen zu sehen. Zudem ist es hier ausserordentlich preiswert und vieles kann man leicht erledigen, was in einem entwickelten Land beinahe unmöglich ist ... z.B. Gas von einer Flasche in die andere Umfüllen :-)
Saidia, eine kleine marokkanische Stadt ...
... an der Grenze zu Algerien gelegen. Wir haben einige sehr angenehme Tage da verbracht. Marokko ist ruhig, die Leute sind nett und freuen sich, uns Touristen zu sehen. Zudem ist es hier ausserordentlich preiswert und vieles kann man leicht erledigen, was in einem entwickelten Land beinahe unmöglich ist ... z.B. Gas von einer Flasche in die andere Umfüllen :-)
Mai 2019: Wir haben Almerimar verlassen und sind auf dem Weg nach Ibizza. Mangels Wind sind wir in die Lagune von Mar Menor gesegelt. Die Lagune erreicht man durch einen schmalen Kanal bei der Marina "Tomas Maestre". Die Lagune selbst ist zwischen 4 und 6 Meter tief und ankern kann man überall.
Mar Menor, Westküste Spanien
Mai 2019: Wir haben Almerimar verlassen und sind auf dem Weg nach Ibizza. Mangels Wind sind wir in die Lagune von Mar Menor gesegelt. Die Lagune erreicht man durch einen schmalen Kanal bei der Marina "Tomas Maestre". Die Lagune selbst ist zwischen 4 und 6 Meter tief und ankern kann man überall.
Die Flugshow dauerte ungefähr eine Stunde und von den rund 600 Fotos welche wir aufgenommen haben, zeigen wir hier die besten drei ... Leider sind die Bilder nicht ganz perfekt, da sich die Flugzeuge relativ weit entfernt schnell bewegten. Trotz der Aufnahmen mit einem 300-er Zoom von einem sich bewegenden Schiff sind die Fotos trotzdem gut geraten.

Wir haben Glück und sind zum richtigen Zeitpunkt am perfekten Ort um eine Flugshow zu sehen ...
Mar Menor, Westküste Spanien
Die Flugshow dauerte ungefähr eine Stunde und von den rund 600 Fotos welche wir aufgenommen haben, zeigen wir hier die besten drei ... Leider sind die Bilder nicht ganz perfekt, da sich die Flugzeuge relativ weit entfernt schnell bewegten. Trotz der Aufnahmen mit einem 300-er Zoom von einem sich bewegenden Schiff sind die Fotos trotzdem gut geraten.

Wir haben Glück und sind zum richtigen Zeitpunkt am perfekten Ort um eine Flugshow zu sehen ...
Irgendwo in der Nähe befindet sich ein Militärflugplatz und wir haben das Glück, die Show direkt über unserem Schiff zu verfolgen ...
Mar Menor, Westküste Spanien
Irgendwo in der Nähe befindet sich ein Militärflugplatz und wir haben das Glück, die Show direkt über unserem Schiff zu verfolgen ...
Die Flugshow dauerte ungefähr eine Stunde und von den rund 600 Fotos welche wir aufgenommen haben, zeigen wir hier die besten drei ... Leider sind die Bilder nicht ganz perfekt, da sich die Flugzeuge relativ weit entfernt schnell bewegten. Trotz der Aufnahmen mit einem 300-er Zoom von einem sich bewegenden Schiff sind die Fotos trotzdem gut geraten.
Mar Menor, Westküste Spanien
Die Flugshow dauerte ungefähr eine Stunde und von den rund 600 Fotos welche wir aufgenommen haben, zeigen wir hier die besten drei ... Leider sind die Bilder nicht ganz perfekt, da sich die Flugzeuge relativ weit entfernt schnell bewegten. Trotz der Aufnahmen mit einem 300-er Zoom von einem sich bewegenden Schiff sind die Fotos trotzdem gut geraten.



2019.06 - Sommer in Valencia, anstatt in den Balearen

Die Balearen sind zweifellos wunderschöne Inseln – daran gibt es nichts zu rütteln. Doch in den Sommermonaten, von Juni bis September, wird es dort eng auf dem Wasser. Unzählige Segelschiffe und Motorboote ankern in den beliebten Buchten, und die Ankerplätze sind begrenzt. Der Grund dafür ist der Schutz der Posidonia, einer wichtigen Seegrasart, die das Ökosystem des Mittelmeers stabilisiert. Man darf nur im Sand ankern, und selbst die Ankerkette darf beim Schwojen nicht über die empfindlichen Algen gezogen werden. Das schränkt die Möglichkeiten natürlich ein und führt dazu, dass die beliebtesten Spots oft überfüllt sind. 

Doch wo es an einem Ort viele Menschen gibt, fehlen sie an einem anderen. Der Hafen von Valencia ist im Sommer erstaunlich leer – vielleicht, weil viele Valencianer selbst auf den Balearen Urlaub machen. Zudem sind die Liegeplätze hier im Sommer zu vernünftigen Preisen zu haben, ohne horrende Aufschläge. Das macht die Entscheidung, in Valencia zu bleiben, umso leichter. 

Valencia, die drittgrößte Stadt Spaniens, ist ein echter Geheimtipp. Im Vergleich zu Barcelona ist sie deutlich entspannter und weniger überlaufen von Touristen. Die Preise sind angenehm günstig, das Wetter ist heiß und sonnig, und das Beste: Man kann hier tatsächlich entspannt mit dem Auto durch die Stadt fahren. Die Ampelschaltungen scheinen von den besten Programmierern der Welt entwickelt worden zu sein – soweit das Auge reicht, leuchten die grünen Lichter. Und wenn man doch einmal bei Rot anhalten muss, nimmt man es gelassen. Es ist kein Witz: Wer sich schon einmal durch Zürich, Straßburg oder eine andere Stadt nördlich der Alpen gequält hat, dem empfehle ich dringend eine „Autoferien“-Auszeit in Valencia. Hier fährt man nicht nur stressfrei, sondern genießt auch die charmante Atmosphäre dieser lebendigen, aber entspannten Stadt. 

Valencia bietet also nicht nur einen perfekten Hafen für die „NatHape“, sondern auch eine wunderbare Umgebung, um den Sommer in vollen Zügen zu genießen – ohne Hektik und mit jeder Menge mediterranem Flair.


Manchmal ankern unsere Sportsfreunde viel zu nahe von uns ...
Ankern in Ibizza
Manchmal ankern unsere Sportsfreunde viel zu nahe von uns ...
 

2019.06 - Sulawesi Star in Valencia

Als wir in Valencia ankamen, erwartete uns am Steg ein besonderer Anblick: die Sulawesi Star, ein Schiff, das uns sofort in Erinnerungen schwelgen ließ. Im Jahr 2015 hatten wir Tanah Beru im südlichen Sulawesi in Indonesien besucht, einen Ort, der für den traditionellen Schiffbau bekannt ist. Dort werden diese beeindruckenden Holzschiffe noch heute am Strand gebaut – ein Handwerk, das Generationen überdauert hat und tief in der Kultur der Region verwurzelt ist. 

Die „Sulawesi Star“ war ein solches Schiff, ein Meisterwerk der indonesischen Bootsbaukunst. Im Jahr 2007 wurde sie eigens für den America’s Cup von Indonesien aus durch das Rote Meer nach Valencia gesegelt – eine Reise, die nicht nur die maritime Tradition Indonesiens würdigte, sondern auch die Verbindung zwischen den Kulturen symbolisierte. 

Als wir in Valencia ankamen, lagen wir einige Tage am selben Steg wie die „Sulawesi Star“ und bewunderten ihre elegante Holzkonstruktion und ihre reiche Geschichte. Später zogen wir an einen anderen Platz im Hafen um, doch bei einem Spaziergang zum Hafenbüro erlebten wir einen traurigen Moment: Wir sahen das Ende dieses wunderschönen Schiffes. Die „Sulawesi Star“ war gesunken ...

Das Unglück hatte nichts mit den stürmischen Winden der vergangenen Tage zu tun. Das Schiff war bereits vor etwa drei Wochen gesunken, und wir wissen nicht, was genau dazu geführt hat. Vielleicht war es das Alter, vielleicht ein technisches Versagen – die genaue Ursache bleibt unklar. Doch der Anblick des gesunkenen Schiffes war ein stiller Abschied von einem Stück maritimer Geschichte, das uns so viel bedeutet hatte. 





Ein Film nit der "Sulavesi Star".