2020.08. - Italien, Sardinien
 
 
2020.08 - Procida, Ventotene & Ponza

21. August 2020 - Procida

Wir verlassen Napoli und unser erstes Ziel ist Procida, ein Dorf wie aus dem Bilderbuch. Wir ankern nahe dem Hafen in Position N40°45'28,8623" und E14°01'46,1373".

Historisch betrachtet, war Procida - im Gegen­satz zu den früheren Bauerni­nseln Ischia und Capri - von gros­ser strategischer Be­deu­tung. Die Insel galt damals, genauso wie Amalfi oder Genua, als wichtige See­macht. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Hinter einer kleinen Hafen­mauer tummeln sich die Fischre­boote und einige kleinere Yachten.

Procida ist eine kleine pastellfarbige Insel mitten im Golf von Neapel und nicht weit entfernt von Capri und Ischia.
Procida, ein Dorf aus dem Bilderbuch
Procida ist eine kleine pastellfarbige Insel mitten im Golf von Neapel und nicht weit entfernt von Capri und Ischia.
Die Insel hat sich das Flair der Sechzigerjahre bewahrt. Aber sie ist um eine Attraktion reicher: ein altes Gefängnis, wovon wir dieses Bild aufgenommen haben.
Procida, vom alten Gefängnis aus gesehen ...
Die Insel hat sich das Flair der Sechzigerjahre bewahrt. Aber sie ist um eine Attraktion reicher: ein altes Gefängnis, wovon wir dieses Bild aufgenommen haben.
Ein Moment, der die Seele berührt – der Himmel in warmen Orange- und Rottönen, das Meer in sanftem Glitzern und die Insel in malerischer Stille. Ein perfekter Abschluss für einen wundervollen Tag.
Procida bei Nacht
Ein Moment, der die Seele berührt – der Himmel in warmen Orange- und Rottönen, das Meer in sanftem Glitzern und die Insel in malerischer Stille. Ein perfekter Abschluss für einen wundervollen Tag.
… und segeln nach Ventotene. Dabei umrunden wir den markanten Felsen, auf dem das Gefängnis thront – ein beeindruckender Anblick, der die Geschichte der Insel lebendig werden lässt
Wir verlassen Procida ...
… und segeln nach Ventotene. Dabei umrunden wir den markanten Felsen, auf dem das Gefängnis thront – ein beeindruckender Anblick, der die Geschichte der Insel lebendig werden lässt


23. August 2020 - Ventotene & Ponza


Die beschauliche Insel Ventotene ist ausserhalb Italiens fast unbekannt, obwohl sie nicht weit entfernt vom Napoli liegt. Von Procida nach Ventotene sind es ungefähr 20 SM welche wir, mangels Wind, unter Motor zurücklegen.
Unsere Ankerposition ist: N40°47'45,6266" & E13°26'17,8108".
Wir legen in Ventotene einen kurzen Stopp ein, bevor wir nach Ponza weiterfahren, der letzten Insel vor unserer Überfahrt nach Sardinien.
Ventotene, die vorletzte Insel in Richtung Sardinien
Wir legen in Ventotene einen kurzen Stopp ein, bevor wir nach Ponza weiterfahren, der letzten Insel vor unserer Überfahrt nach Sardinien.
Wir legen einen weiteren Zwischenstopp auf Ponza ein, der größten Insel der Pontinischen Inseln, bekannt für ihre pastellfarbenen Häuser, die sich malerisch entlang des Hafens schlängeln.
Napoli´s westlichste Insel mit Namen Ponza
Wir legen einen weiteren Zwischenstopp auf Ponza ein, der größten Insel der Pontinischen Inseln, bekannt für ihre pastellfarbenen Häuser, die sich malerisch entlang des Hafens schlängeln.
Ponza ist bekannt für ihre atemberaubenden Klippen, versteckten Grotten und das kristallklare Wasser. Wir ankern auf der Position: N40°53'36,3589" & E12°58'17,4058 – ein perfekter Ausgangspunkt, um die magische Schönheit dieser Insel zu erkunden.
Ponza, die 2,3 x 7 km grosse Insel bei Napoli
Ponza ist bekannt für ihre atemberaubenden Klippen, versteckten Grotten und das kristallklare Wasser. Wir ankern auf der Position: N40°53'36,3589" & E12°58'17,4058 – ein perfekter Ausgangspunkt, um die magische Schönheit dieser Insel zu erkunden.


28. August 2020 - Ankunft in Sardinien

Nach einer 30-stündigen Zick-Zack-Fahrt – mal hierhin, mal dorthin, wie von Wind und Wellen gelenkt – sind wir in Sardinien angekommen! Wider Erwarten konnten wir 4/5 der gesamten Strecke segeln. 😂
Da auf dieser Route der vorherrschende Wind aus NNO kommt, gestaltete sich die Reise etwas herausfordernd. Auf der Karte ist unser Zick-Zack-Kurs gut zu erkennen. Das erste Fünftel der Strecke kreuzten wir unter Motor in Richtung NW, um später mit dem Wind segeln und so das Ziel erreichen zu können. Die Taktik ging insofern auf, als wir tatsächlich unter Segeln ans Ziel kamen – allerdings landeten wir etwas weiter südlich als geplant. Doch das war letztlich ein Glücksfall, denn so entdeckten wir einige wunderschöne Ankerplätze auf dem Weg nach Olbia.
Unsere Route von Napoli nach Olbia
Da auf dieser Route der vorherrschende Wind aus NNO kommt, gestaltete sich die Reise etwas herausfordernd. Auf der Karte ist unser Zick-Zack-Kurs gut zu erkennen. Das erste Fünftel der Strecke kreuzten wir unter Motor in Richtung NW, um später mit dem Wind segeln und so das Ziel erreichen zu können. Die Taktik ging insofern auf, als wir tatsächlich unter Segeln ans Ziel kamen – allerdings landeten wir etwas weiter südlich als geplant. Doch das war letztlich ein Glücksfall, denn so entdeckten wir einige wunderschöne Ankerplätze auf dem Weg nach Olbia.


31. August 2020 - Anika & Sandro flie­gen zu­rück in die Schweiz

Ihren teilweise "leicht übertriebenen" Bericht ;-))




Wiedersehen macht Freude!

Nachdem unsere Ferienpläne von COVID-19-Massnahmen und Regelungen durchkreuzt wurden, brauchten wir einen Plan B.

Genau zur richtigen Zeit erschien ein Geistes­blitz!! Wo ist man am isolier­testen von Men­schen­an­samm­lungen und kann trotzdem die Schönheit des Mittelmeeres geniessen, na auf „NatHape“! Einen Anruf später stand fest wir sind herzlich willkommen. Endlich, nach mehr als 4 Jahren, das grosse Wieder­sehen mit der besten Segelcrew der Welt – HP und Nathalie. Auch wenn 4 Jahre lang erscheinen, kam es uns so vor als ob wir erst vor Kurzem unsere Reise in Südostasien beendet haben und unsere Wege sich trennten. Aber für uns war alles sofort wieder vertraut. Mit dem ersten Segelsetzten sind alle Sorgen und Probleme wie vom Winde verweht.

Treffpunkt Napoli: Wer braucht schon ein Hotel mit Meerblick, wenn man direkt vor der Stadt mit Blick auf den Vesuv ankern kann. Wie man weiss, drehen sich viele Filme in Italien meistens um Mafiosi. Einige Szenen für einen neuen Aktionstreifen wurden genau vor unserer Nase gedreht und wir mussten unseren Ankerplatz für einige Stunden räumen. Nach der ersten Szene stand fest es gibt eine Verfolgungsjagd mit Speedboat und Helikopter. Vielleicht erkennen wir den Ausschnitt schon bald in einem neuen Blockbuster wieder.

Unsere Route führt uns in Richtung Sardinien, jedoch lässt der richtige Wind trotz Einladung noch auf sich warten. So erkunden wir die umliegenden Inseln wir Procida, Ventotene und Ponza. Eine Ortschaft malerischer als die Andere.

Für mich ist der beste Platz der Sitz am Bug des Schiffes. Der Wind fegt durch das Haar, freie Sicht in alle Richtungen und Nervenkitzel pur bei gutem Wellengang. Und mit etwas Zuspruch von Neptun schaut ein Delfin vorbei um das Schiff ein Stück zu begleiten.

Stundenlang könnte man HP zuhören und von seinem breiten Wissen profitieren. Meines Erachtens ist er der Kopf und seine warmherzige Frau das grosse Herz von NatHape. Auch wenn Nathalie sich immer als Prinzessin ausgibt, umsorgt sie ihre Lieben mit voller Leidenschaft und unterstützt jeden der Hilfe braucht.

Wir lieben es auf NatHape mitreisen zu dürfen. Für uns eines der schönsten Erlebnisse in unserem Leben. HP und Nathalie haben sich einen festen Platz in unseren Herzen verdient.

Tausend Dank, Anika & Sandro


LB20200831SandroAnika (4)LB20200831SandroAnika (5)LB20200831SandroAnika (6)LB20200831SandroAnika (7)LB20200831SandroAnika (8)LB20200831SandroAnika (9)LB20200831SandroAnika (10)LB20200831SandroAnika (11)LB20200831SandroAnika (3)LB20200831SandroAnika (1)

2020.09 - Besuch von Anna & Philipp

Wir verbrachten zwei wunderbare Wochen mit Anna und Philipp auf der ‚NatHape‘ im Norden von Sardinien. Auch die Familie von Nathalies Schwester besuchte uns für einige Stunden – ein schönes Wiedersehen! Hier sind die Erinnerungsfotos:

LB20200918 AnnaPhilipp (11)LB20200918 AnnaPhilipp (10)LB20200918 AnnaPhilipp (8)LB20200918 AnnaPhilipp (21)LB20200918 AnnaPhilipp (14)LB20200918 AnnaPhilipp (15)LB20200918 AnnaPhilipp (16)LB20200918 AnnaPhilipp (17)LB20200918 AnnaPhilipp (18)LB20200918 AnnaPhilipp (19)




7. September 2020 - Spazier­gang im Valle della Luna, Capo Testa, Sar­dinien
Wie viele Millionen Jahre hat Wind und Regen gebraucht, um diese faszinierenden Gesteinsformationen zu erschaffen? Die Natur zeigt hier ihre Geduld und Kraft – ein wahres Meisterwerk der Zeit.
Valle della Luna, Capo Testa, Sardinien
Wie viele Millionen Jahre hat Wind und Regen gebraucht, um diese faszinierenden Gesteinsformationen zu erschaffen? Die Natur zeigt hier ihre Geduld und Kraft – ein wahres Meisterwerk der Zeit.
La Colba ist eine ideale Ankerbucht mit einem schönen Strand und sandigem Meeresgrund. Die Bucht ist ausserordentlich gut geschützt und nur gegen Südwesten offen.
La Colba bei Capo Testa
La Colba ist eine ideale Ankerbucht mit einem schönen Strand und sandigem Meeresgrund. Die Bucht ist ausserordentlich gut geschützt und nur gegen Südwesten offen.
Sabina und Rudi auf der SY „Wasabi“.
Bei 50 Knoten Wind werden die Wellen sehr schnell größer. Die Windstärke ist dabei das kleinere Problem – die Wellen sind die eigentliche Herausforderung. Durch das ständige Auf und Ab bei gespannter Kette wird das Ankergeschirr extrem stark belastet.
La Colba bei Capo Testa
Sabina und Rudi auf der SY „Wasabi“.
Bei 50 Knoten Wind werden die Wellen sehr schnell größer. Die Windstärke ist dabei das kleinere Problem – die Wellen sind die eigentliche Herausforderung. Durch das ständige Auf und Ab bei gespannter Kette wird das Ankergeschirr extrem stark belastet.
Bei der SY „Wasabi“ brach die Ankerkette. Sabina und Rudi entschieden sich für das einzig Richtige: Sie fuhren eine halbe Meile aus der Bucht hinaus und montierten dort einen Ersatzanker.
La Colba bei Capo Testa
Bei der SY „Wasabi“ brach die Ankerkette. Sabina und Rudi entschieden sich für das einzig Richtige: Sie fuhren eine halbe Meile aus der Bucht hinaus und montierten dort einen Ersatzanker.
Wenn sich unglücklicherweise bei so starkem Wind ein Segel öffnet, wird es zerrissen.
La Colba bei Capo Testa
Wenn sich unglücklicherweise bei so starkem Wind ein Segel öffnet, wird es zerrissen.
Der Anker hat nicht gehalten, das Segel hat sich geöffnet und trotzdem hat der deutsche Segler sein Schiff ohne grösseren Schaden neu geankert.
La Colba bei Capo Testa
Der Anker hat nicht gehalten, das Segel hat sich geöffnet und trotzdem hat der deutsche Segler sein Schiff ohne grösseren Schaden neu geankert.
Ein Schiff wurde an Land gespült. Der Eigner hatte jedoch Glück, denn das Meer unmittelbar vor dem Strand war nicht flach, sondern etwa 1 bis 1,5 Meter tief. So blieb das Schiff im Wasser und strandete nicht vollständig. Nach dem Sturm wurde es aus der unangenehmen Lage befreit und von einem kleinen Schlepper zurück ins offene Meer gezogen.
La Colba bei Capo Testa
Ein Schiff wurde an Land gespült. Der Eigner hatte jedoch Glück, denn das Meer unmittelbar vor dem Strand war nicht flach, sondern etwa 1 bis 1,5 Meter tief. So blieb das Schiff im Wasser und strandete nicht vollständig. Nach dem Sturm wurde es aus der unangenehmen Lage befreit und von einem kleinen Schlepper zurück ins offene Meer gezogen.
Unser zerrissenes Sicherungsseil. Man sieht dabei, welche Kräfte in einem Sturm herrschen.
La Colba bei Capo Testa
Unser zerrissenes Sicherungsseil. Man sieht dabei, welche Kräfte in einem Sturm herrschen.
Auf diesem Bild ist die Ankerwinde zu sehen. Mit zwei neuen Seilen sicherten wir die Kette. Als die Kette durch den Druck und das ständige Auf und Ab des Schiffes aus der Kettennuss riss, verfing sie sich glücklicherweise für einen Moment zwischen dem Führungsrad und der Flügelschraube. Diese kurze Pause gab uns die Zeit, die Kette mit einem neuen Seil zu fixieren. Ohne diese Verzögerung wäre die gesamte Kette ausgefahren und auf den Meeresboden versunken.
La Colba bei Capo Testa
Auf diesem Bild ist die Ankerwinde zu sehen. Mit zwei neuen Seilen sicherten wir die Kette. Als die Kette durch den Druck und das ständige Auf und Ab des Schiffes aus der Kettennuss riss, verfing sie sich glücklicherweise für einen Moment zwischen dem Führungsrad und der Flügelschraube. Diese kurze Pause gab uns die Zeit, die Kette mit einem neuen Seil zu fixieren. Ohne diese Verzögerung wäre die gesamte Kette ausgefahren und auf den Meeresboden versunken.




9. September 2020 - Baia La Colba, Capo Testa

Wir ankern bei schönstem Wetter in der gut geschützten Bucht La Colba im Norden von Sardinien (Position: N41°13'55,4576" & E9°09'36,7170"). 

Völlig unerwartet zog ein massives Unwetter mit Windgeschwindigkeiten bis zu 50 Knoten auf. Innerhalb weniger Minuten befanden wir uns unglücklicherweise auf der Luvseite der Bucht, mit hohen Wellen und starkem Wind. Es gab viele Probleme bei den Schiffen: Bei einigen hielt der Anker nicht, und einige kurvten mit nicht hochgezogenem Anker mehr oder weniger kontrolliert um die noch ankernden Boote in der Bucht herum – keine gute Idee! Ein oder zwei Boote fuhren ein paar hundert Meter aus der Bucht hinaus. 

Bei zwei Booten zerfetzte der Wind die Segel. Bei unseren Freunden Sabina und Rudi von der SY „Wasabi“ brach die Ankerkette. Auch sie fuhren aus der Bucht und montierten draußen ihren Ersatzanker. Bei uns riss das Sicherungsseil der Ankerkette, und die Kette fiel aus der Nuss (so nennt man das Rad, auf dem die Kette geführt wird). Dadurch war die Kette frei, und das Schiff hielt nicht mehr. Glück im Unglück: Die Kette verklemmte sich zwischen der Nuss und der Flügelschraube für einen kurzen Moment, den wir nutzten, um ein neues Sicherungsseil anzubringen. Man muss ja nicht viele Knöpfe auf einem Schiff kennen, aber den Stopperknopf sollte man in so einer Situation beherrschen :-)). Mit einem zweiten Seil sicherten wir das Ankergeschirr zusätzlich. 

Unglücklicherweise wurde ein Schiff während des Sturms an Land gespült. Nach dem Unwetter wurde es von einem Schlepperboot wieder ins tiefe Wasser gezogen.




In all den Jahren auf unserem Schiff haben wir nur wenige kritische Momente erlebt. Mit etwas Glück sind wir dieses Mal ohne Schaden davongekommen.

Ein besonderes Kompliment an unsere Gäste: Anna war das erste Mal auf einem Schiff, und ihr Freund Philipp hat zwar schon einige Törns hinter sich, aber so etwas hatte er auch noch nicht erlebt. Beide haben die Situation hervorragend gemeistert!


2020.09 - Ca­stel­sar­do, La Sciu­mara Palau, Sar­di­nien

26. September 2020 - Ca­stel­sar­do

Seit ein paar Tagen wurde in den Wetter­prognosen ein starker Mistral ange­kündigt. Der Mistral bläst aus dem Golf von Lion in südeöstlicher Richtung. Korsika und Sardinien werden i.d.R. auf der West­seite getroffen. Wir haben Anker­plätze im Golf von Alghero ge­sucht, aber nichts brauch­bares ge­funden. Viele ideal gelegene Orte sind ver­bo­ten, da sie in einem Natur­park lie­gen. Andere haben Algen oder Steine als Anker­grund und sind des­halb für das angekündigte Wetter nicht geeignet. Daher haben wir uns ent­schlos­sen, nach Tonnara di Stintino nördlich zu segeln, um uns dort nach einem geeigneten Anker­platz um­zusehen, leider war es ein erfolg­loses Unter­fangen. Der Entscheid war dann schnell getroffen, in einer Marina den Sturm abzuwettern. Porto di Stintino war aus­ge­bucht, aber die Marina in Castelsardo hatte noch Plätze frei. So segelten wir dorthin und erreichten mitter­nachts den Hafen. Da um Mitter­nacht kein Per­sonal mehr an­we­send war, haben wir uns vor­bereitet, das Schiff ohne fremde Hilfe fest­­zu­ma­chen. Dieses Manöver ist bei starkem Wind nicht ganz einfach, aber wir hatten Glück. Neben­an lagen zwei Charter­boote mit 8 netten Leuten aus Deu­tsch­land, welche uns mit­ten in der Nacht be­hilflich waren. Eine halbe Stunde später kamen Sabina & Rudi an und fuhren das Anlege­manöver trotz starkem Seiten­wind problemlos. Leider war unser Steg für den erwarteten Wind zu exponiert und wir mussten am nächsten Tag beide Schiffe bei un­gefähr 25 Knoten Windstärke ver­le­gen. Der uns zu­ge­wie­sene Steg ist für kleinere Schiffe vor­gesehen, d.h. das Manöver war schwierig. Mit etwas Glück und dank Bugstrahlruder verlief es reibungslos. Jetzt sind wir drinnen und liegen sehr sicher :-))

Der Mistral ist dann wie vorhergesagt angekommen. Ruedi hat im Hafen Windstärken von etwa 56 Kn in der Spitze gemessen.

Die Wellen schwappten über die Hafenmauer der Marina und die Einfahrt war nicht mehr ­passier­bar. Es wäre keine gute Idee gewesen, bei derart star­ken Winden draus­sen zu bleiben :-)).



Wetterprognosen:


Blick auf die Marina in Castelsardo. Wir hatten Glück, dass noch Liegeplätze frei waren.
Mistral in Castelsardo, Sardinien
Blick auf die Marina in Castelsardo. Wir hatten Glück, dass noch Liegeplätze frei waren.
Trotz der Wellen, die über die Hafenmauer brachen, blieb das Wasser im Hafen erstaunlich ruhig.
Mistral in Castelsardo, Sardinien
Trotz der Wellen, die über die Hafenmauer brachen, blieb das Wasser im Hafen erstaunlich ruhig.
Die Marina in Castelsardo ist genau nach NW ausgerichtet. Bei einem Mistral, welcher aus dem Golf von Lion in südöstlicher Richtung bläst, ist die Marina sehr ungünstig gelegen. Widererwarten gab es keinen Schwell im Hafen selbst.
Mistral in Castelsardo, Sardinien
Die Marina in Castelsardo ist genau nach NW ausgerichtet. Bei einem Mistral, welcher aus dem Golf von Lion in südöstlicher Richtung bläst, ist die Marina sehr ungünstig gelegen. Widererwarten gab es keinen Schwell im Hafen selbst.
Blick in die völlig unpassierbare Hafeneinfahrt der Marina.
Mistral in Castelsardo, Sardinien
Blick in die völlig unpassierbare Hafeneinfahrt der Marina.
Das Meer in der Bucht von Castelsardo.
Mistral in Castelsardo, Sardinien
Das Meer in der Bucht von Castelsardo.
Blick vom Städchen Castelsardo in Richtung der Marina. Bei Windgeschwindigkeiten um 55 Kn fällt einem das Gehen schwer.
Mistral in Castelsardo, Sardinien
Blick vom Städchen Castelsardo in Richtung der Marina. Bei Windgeschwindigkeiten um 55 Kn fällt einem das Gehen schwer.
Blick in östlicher Richtung nach Castelsardo, von der Hafeneinfahrt aufgenommen.
Mistral in Castelsardo, Sardinien
Blick in östlicher Richtung nach Castelsardo, von der Hafeneinfahrt aufgenommen.
2. Oktober 2020 - La Sciu­mara Palau

Aller guten Dinge sind drei ... Es sind nur wenige Tage seit dem Sturm in Castelsardo vergangen, und schon wieder erwischte uns ein Unwetter mitten in der Nacht in La Sciumara, Palau – einer größeren Bucht im Nordosten von Sardinien. Wir hatten um die 15 Knoten Südwind erwartet und hatten diese Bucht ausgewählt, weil sie uns für die vorhergesagte Wetterlage ideal erschien. (Position: N 41°11'08,9086" & E 9°22'23,7217")

Gegen 3 Uhr morgens begannen die ersten Böen um die 30 Knoten. Diese Windstärke ist normalerweise kein Problem für unseren Anker. Da ein lokales Gewitter jedoch Winde aus allen möglichen Richtungen mit sich bringt, liegt man schnell auf der falschen Seite der Bucht, also auf der Luvseite. Die Böen erreichten mittlerweile 30 bis 40 Knoten, und der Vollmond war hinter den Wolken verschwunden – es war stockdunkel.

Um 5 Uhr bemerkten wir, dass der Anker nicht hielt und wir bei dem starken Wind schnell abtrieben. Sofort starteten wir den Motor, holten den Anker ein und verließen die Bucht. Gott sei Dank hatten wir die Navigationsgeräte eingestellt und alles war bereit, um den Ankerplatz schnell zu verlassen. Beim Hinausfahren bemerkten wir, dass eine der beiden ebenfalls in der Bucht liegenden Megayachten am Manövrieren war. Wir fuhren dann die 14 Seemeilen zur Bucht Golfo di Marinella und ankerten dort sicher. (Position: N 41°00'38,3871" & E 9°33'33,4023")

Während der Fahrt hörten wir über die Funkanlage ein "Pan Pan" eines Segelschiffs, das bei der Isola Caprera, in einer uns gegenüberliegenden Bucht, auf Steine getrieben worden war.

Richtig erschrocken waren wir erst, als wir unseren Log am neuen Ankerplatz überprüften. Da sieht man, wie wir ganz nah ans Land gedriftet sind. Das Abdriften, das Einholen des Ankers und das Wegfahren in tieferes Wasser dauerten laut Log weniger als ein paar Minuten ... Glück gehabt :-))

Wir vermuten, dass unser Problem der mit Seegras bewachsene Ankergrund war. Beim Eingraben (Rückwärtsfahren bei gesetztem Anker) dachten wir, dass unser Anker hielt. Das war der Irrtum …

Fazit
: Man darf niemals nachlässig werden, und ein Schiff muss immer und sofort abfahrbereit sein. Wir sind der Meinung, dass das Mittelmeer aufgrund der schnell wechselnden Wetterlagen ein sehr anspruchsvolles Segelgebiet ist. In all den Jahren hatten wir selten Probleme mit dem Wetter. Die Häufung von drei kritischen Situationen innerhalb von nur drei Wochen ist schon heftig ...


Am Anker hafteten Reste von Seegras. Wir vermuten, dass der mit Seegras bewachsene Ankergrund unser Problem war.
La Sciumara Palau, Sardinien
Am Anker hafteten Reste von Seegras. Wir vermuten, dass der mit Seegras bewachsene Ankergrund unser Problem war.
Fünf Minuten dauerte das Driften von unserem Ankerplatz an die Küste inkl. dem Einholen des Ankers und dem Wegfahren. Glück gehabt, dass das Schiff einwandfrei funktioniert hat. Ein weiteres Problem hätte ein Desaster werden können.
La Sciumara Palau, Sardinien
Fünf Minuten dauerte das Driften von unserem Ankerplatz an die Küste inkl. dem Einholen des Ankers und dem Wegfahren. Glück gehabt, dass das Schiff einwandfrei funktioniert hat. Ein weiteres Problem hätte ein Desaster werden können.
Wenn man unsere Spur auf der Google-Earth-Karte betrachtet, erkennt man, wie knapp wir am Land vorbeigekommen sind – fast nah genug, um vom Boot aus Muscheln zu sammeln! 😄 Wir schätzen, dass es nur etwa zwei Schiffslängen entfernt war. Die geringste Wassertiefe, die wir gemessen haben, betrug nur 2 Meter unter dem Kiel. Da bleibt einem fast die Luft weg – oder besser gesagt, dem Kiel!
La Sciumara Palau, Sardinien
Wenn man unsere Spur auf der Google-Earth-Karte betrachtet, erkennt man, wie knapp wir am Land vorbeigekommen sind – fast nah genug, um vom Boot aus Muscheln zu sammeln! 😄 Wir schätzen, dass es nur etwa zwei Schiffslängen entfernt war. Die geringste Wassertiefe, die wir gemessen haben, betrug nur 2 Meter unter dem Kiel. Da bleibt einem fast die Luft weg – oder besser gesagt, dem Kiel!
3 Stunden nach der Wegfahrt erreichten wir unseren Ankerplatz in Golfo di Marinella, im Nordosten von Sardinien.
Golfo di Marinella , Sardinien
3 Stunden nach der Wegfahrt erreichten wir unseren Ankerplatz in Golfo di Marinella, im Nordosten von Sardinien.
10. Oktober 2020 - Ankunft in Gaeta

Unser Plan war den Winter in Almeri­mar zu verbringen. Da die Wet­ter­vor­her­sa­gen zwi­schen den Bale­aren und Sar­di­nien nicht günstig für uns waren, haben wir uns kurzer­hand ent­schlos­sen, Gaeta in Italien an­zu­lau­fen. Das Wet­ter und der Wind waren perfekt. Inner­halb von 20 Stunden er­reich­ten wir das 183 SM ent­fernte Gaeta, wel­ches genau zwi­schen Rom und Neapel liegt.

Vor­aus­sichtlich werden wir hier den Winter ver­bringen. Der Hafen liegt mitten in der Stadt, was na­tür­lich sehr pra­ktisch ist. Gaeta selbst hat etwa 20.000 Ein­woh­ner und die Hafen­stadt liegt auf einem Land­vor­sprung und ist da­her sehr schön gelegen.

In ein paar Ta­gen fliegen wir nach Málaga und von dort aus fahren wir für ein paar Wochen in die Schweiz und in das Elsass.




Das Hafenstädtchen Gaeta liegt auf einem Landvorsprung und ist aufgrund seiner grossartigen Lage eine Perle an der latinischen Küste. Die Stadt befindet sich 130 km südöstlich von Rom und 90 km nordwestlich von Neapel.
Gaeta – Bella Italia aus dem Bilderbuch
Das Hafenstädtchen Gaeta liegt auf einem Landvorsprung und ist aufgrund seiner grossartigen Lage eine Perle an der latinischen Küste. Die Stadt befindet sich 130 km südöstlich von Rom und 90 km nordwestlich von Neapel.
2020.10 - Erste Tage in Gaeta

Gaeta präsentiert sich als wunderschöner und bezaubernder Ort. In der Umgebung locken romantische Städtchen, erstklassige Gastronomie und zahlreiche Wanderwege in den Bergen.

Es ist Spätherbst oder schon beinahe Winter, und manchmal zeigt sich das Wetter von seiner unwirschen Seite, mit starkem Wind und reichlich Regen. In solchen Momenten wird es auch im Hafen ungemütlich, wenn die Schiffe durch den Seegang stark schwanken. Die Taue werden dabei ausserordentlich beansprucht. Aus diesem Grund haben wir zwei grosse Federn erworben, die die Belastung der Taue durch die Bewegungen des Schiffes mildern sollen.

Wir sehnen uns nach angenehmem Wetter, damit wir wieder im Freien, bei Sonnenschein, unser Frühstück in den Cafés geniessen können! Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu berichten, ausser dass wir bereits Pläne für den Sommer 2021 schmieden :-)).