2017.09 - Umrunden des Kap d' Ambre
Wie geplant haben wir um 22 Uhr die Andravina Bay verlassen. Etwa zwei Stunden lang wurde die Nacht von der kleinen Sichel des aufgehenden Monds aufgehellt. Nach dem Monduntergang zeigte sich der Sternenhimmel in seiner vollen Pracht, frei von jedem störenden Licht. In so einer Nacht sieht man die Sterne am Horizont aufgehen und verwechselt diese manchmal mit der Mastbeleuchtung eines fahrenden Schiffes.
Es ist schon erstaunlich, wie die Natur uns immer wieder in Staunen versetzen kann. Da segelt man mitten in der Nacht und plötzlich wird der Himmel zu einem gigantischen Planetarium. Man könnte fast meinen, die Sterne hätten sich extra für uns in Position gebracht. Und wenn man dann noch Delfine sieht, die im phosphoreszierenden Wasser tanzen, fühlt man sich wie in einem Märchen.
Obwohl der Wind nachgelassen hatte und nur noch um die 15 Knoten wehte, erreichten wir pünktlich wie eine Schweizer Uhr um 8:30 Uhr das nördliche Kap von Madagaskar, genannt Cap d’Ambre, mit seinem markanten Leuchtturm. Wie geplant segelten wir bei mässigem Wind, um die 15 bis 20 Knoten, sehr nahe an der Küste entlang, etwa 0,3 Seemeilen vom Land entfernt. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, der Wind war moderat und daher war die Umrundung absolut nichts Aufregendes. Im Gegenteil, wir genossen eine entspannte Fahrt und hatten genügend Zeit, sogar vom „gefährlichsten“ Platz auf dem Schiff, dem Vorschiff, Fotos zu schiessen.
Das Malheur passierte etwas später: Auf dieser Strecke gibt es viele Wale und am Kap waren wir ihnen offensichtlich besonders nahe. Normalerweise sind die Fotos von Walen nicht wirklich brauchbar, da sie nur einen kleinen Teil des schwimmenden Körpers einfangen. Aber hier sprangen die Wale weit aus dem Wasser – ein wunderbarer Anblick. Wir montierten das Teleobjektiv auf der Kamera und warteten auf einen günstigen Moment. Dieser Augenblick kam auch – nein, kein Wal sprang auf das Schiff – sondern das an der Kamera montierte Teleobjektiv fiel buchstäblich auseinander. Der vordere Teil fiel mit heraushängenden Kabeln auf den Schiffsboden und der andere Teil war noch mit der Kamera verschraubt. Dank der „Qualität“ der Linse haben wir leider keine Fotos von diesen wunderbaren Tieren, die bis zu 16 Meter gross und über 60 Jahre alt werden können. Somit ist das Teleobjektiv „Geschichte“. Das Normalobjektiv ist ebenfalls in den letzten Zügen und eine Kamera weigerte sich vor einem Monat, die zu fotografierenden Objekte scharf einzustellen und wurde daher entsorgt.
Plötzlich waren wir in der Windabdeckung und die Wellen reduzierten sich zu kleinen Häufchen. Aber trotz des erwarteten „Schutzes vor dem Wind“ erhöhte sich die Windgeschwindigkeit auf 30 bis 35 Knoten. Wir segelten in kurzer Zeit die 16 Seemeilen der Küste entlang, bis wir beim „Pass de la Range Indikikana“ in den Durchgang des Riffes einbogen und in der kleinen Inselgruppe „The Cathedral“ ankerten. Da dort der Schutz vor dem starken Wind nicht gegeben war und es immer noch beträchtliche Böen gab, entschlossen wir uns, die 22 Seemeilen entfernte Bucht „Andranoaombi Bay“ auf der „Orontani Peninsula“ anzulaufen. Nach etwa fünf Seemeilen schlief der Wind unerwarteterweise komplett ein und wir mussten leider den Motor bemühen, um an unserem Tagesziel anzukommen. In der „Andranoaombi Bay“ fiel unser Anker auf den Grund des Meeres und wir nach ungefähr 22 Stunden Fahrt müde ins Bett.
Umrundung des Cap d' Ambre im Norden von Madagaskar
Wir umrunden das berüchtigte Kap im Norden von Madagaskar unter besten Bedingungen ... bei 15 bis 20 Kn Wind aus SSW und 1 bis 2 Meter hohen Wellen (Rechts im Bild sieht man etwas klein, den Leuchtturm vom Cap d' Ambre).
Ein Baracuda am Hacken ...
Kaum war die Fischerrute montiert und der Hacken im Wasser, hatten wir einen etwa ein Meter langen Baracuda am Hacken. Kurz zuvor sind wir ganz nahe an einem Walbaby vorbei gefahren ... tolles Madagaskar.
Insel "Nosy Ankarea" im Nordwesten von Madagaskar
Wir sind unterwegs zu unserem nächsten Ankerplatz, welcher in der Bucht von "Nosy Mitsio" liegt. Der Ankerplatz ist von Süden, Westen und Osten bestens geschützt und ohne Schwell. (Position 12 54.41 S & 048 34.67 E).
Öffnen einer Kokosnuss
Wie öffnet man am einfachsten eine Kokosnuss? Das Sackmesser ist ungeeignet. Ein Messer ebenfalls. Die Machete ist zu gefährlich. Am einfachsten geht es mit einem Bohrer.